Regional und bio – einfach fair genießen

Eisersdorf. Die Öko-Modellregion Steinwald-Allianz hat es sich zum Ziel gesetzt, den Ökolandbau in Bayern voranzubringen. 40 Biolandwirte bewirtschaften inzwischen 1395 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Der Weg von einer Produktidee bis zum Verkaufstresen sei dennoch weit. Der Bio-Rinderburger habe diesen Schritt jetzt geschafft. Unter dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“, so der Erbendorfer Bürgermeister Hans Donko als Vorsitzender der Steinwald-Allianz, stellten die Mitarbeiter der Öko-Modellregion das Edel-Fastfood auf dem Bio-Hof der Familie Brunner vor.

Von Benedikt Grimm

Geschäftsführer Martin Schmid sprach von sehr guten Bedingungen, gerade für die Kombination von Regionalität und Bio-Qualität. Einer Umfrage des Bundesministeriums für Landwirtschaft zufolge würden sich 84 % der Bevölkerung einen Ausbau der Bio-Landwirtschaft wünschen. Seit eineinhalb Jahren arbeite die Steinwald-Allianz an der Vernetzung der Bio-Betriebe. Eine Arbeit, die sich offenbar bezahlt macht. Elf Viehhalter liefern das Fleisch für die Burger. Theoretisch können aus einem Tier 700 bis 1000 Hackfleischscheiben à 125 Gramm hergestellt werden. Höherwertige Fleischstücke würden in der Regel aber separat verwendet. „Es wäre jammerschade ein Roastbeef in den Fleischwolf zu werfen“, erklärte Bio-Landwirt Josef Schmidt, der selbst Rotes Höhenvieh hält. Daraus entsteht sogar noch eine Premium-Variante, der „Weide-Burger“, der vollständig aus Fleisch der alten und seltenen Haustierrasse hergestellt wird.

Bio-Rinderburger Eisersdorf Steinwald Allianz
Werner Nickl (von rechts), Josef Ackermann, Günther Erhardt, Martin Schmid, Hans Donko sowie die beteiligten Viehhalter stellten die neueste Errungenschaft der Öko-Modellregion Steinwald-Allianz, den Bio-Rinderburger, der Öffentlichkeit vor.

Kurze Transportwege

Um den Anspruch möglichst vollständiger, regionaler Wertschöpfung und kurzer Transportwege für das Vieh gerecht zu werden, fehlte anfangs noch ein bio-zertifizierter Schlachtbetrieb. Die Projektmitarbeiter überzeugten schließlich Josef Ackermann aus dem nahegelegenen Trabitz im Landkreis Neustadt seinen Schlachtbetrieb auf Bio umzustellen. Innerhalb von zehn Monaten sind dort inzwischen knapp 8000 Burger entstanden. Wurden sie in der Anfangszeit nur auf Fachmessen und bei großen Veranstaltungen wie dem Erbendorfer Bürgerfest angeboten, gibt es seit Mitte Juli zwölf Verkaufsstellen in den Landkreisen Neustadt und Tirschenreuth sowie in der kreisfreien Stadt Weiden. Tiefgefroren und einzeln entnehmbar in Packungen zu je vier 125-Gramm Scheiben, können sie sowohl in der Pfanne, im Ofen oder auf dem Grill zubereitet werden.

Die Steinwald-Allianz ist ein Vorbild in ganz Bayern. Jetzt ist auch der Schritt gelungen, dass der Bio-Rinderburger in Geschäften erhältlich ist,

lobte BBV-Kreisobmann Ely Eibisch.

Grill Bio-Rinderburger Josef Ackermann
Metzger Josef Ackermann (von rechts) und Günther Erhardt von der Steinwald-Allianz grillten bei der offiziellen Vorstellung des Bio-Rinderburgers einige Scheiben des Premium-Fastfoods.

Faire Preise erhalten Arbeitsplätze

„Eine tolle Geschichte. Noch toller ist, dass die Landwirte gemeinsame Sache machen. Das finde ich wirklich klasse“, freute sich der Bürgermeister von Kemnath und stellvertretende Vorsitzende der Öko-Modellregion Werner Nickl. Geschäftsführer Schmid betonte außerdem, dass auch die Preise für alle Beteiligten fair kalkuliert seien. Der Kilopreis liegt bei 17,90 Euro. Dafür erwerbe der Verbraucher ein Produkt, das Bio-Standards und Regionalität perfekt vereine. Kurze Wege würden das Klima schonen und Arbeitsplätze in der Landwirtschaft könnten erhalten oder gar geschaffen werden.

Günther Erhardt Bio-Rinderburger Steinwald-Allianz
Es ist angerichtet – Günther Erhardt, Mitarbeiter der Öko-Modellregion, stellt einen Bio-Bratling im Vollkornbrötchen mit Wildburger-Sauce auf dem Bio-Hof der Familie Brunner in Eisersdorf vor.

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