F16-Absturz – Bodensanierungsmaßnahmen

Neustadt/WN. Durch den Absturz des US-Kampfjets Waldgebiet bei Engelmannsreuth südwestlich von Creußen am 11. August liefen mehre tausend Liter Kerosin und geringe Mengen (wenige Liter) an Hydrazin aus, wodurch eine massive Bodenverunreinigung hervorgerufen wurde.

Nach dem Absturz war das betroffene Gebiet bis zum 23.08.2015 als militärischer Sicherheitsbereich gesperrt, ab dem 24.08.2015 erhielt das Landratsamt Zugang. Erst danach konnten umweltschutzfachliche Erkundungs- und Sanierungsmaßnahmen zur Beurteilung und Beseitigung der durch den Absturz eingetretenen Bodenverunreinigungen ausgeführt werden.

Nach der Freigabe der betroffenen Flächen beauftragte das Landratsamt Neustadt/Waldnaab das Büro Piewak & Partner GmbH aus Bayreuth mit der Durchführung schadstoffrelevanter Untergrunderkundungen in den Absturzbereichen des Kampfjets und der Zusatztanks. Die ausgeführten Untersuchungen erforderten auf Grund der Menge sowie der Mobilität und Toxizität der ausgetretenen Schadstoffe eine umgehende Sanierung im Bereich der Absturzstelle des Kampfjets.

Absturzort wurde “saniert”

In Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt Weiden und dem Landratsamt Neustadt a. d. Waldnaab wurden der Absturzbereich der F 16 sowie der Einschlagbereich des Hydrazintanks unter fachgutachterlicher Begleitung der Piewak & Partner GmbH saniert. Dabei wurden etwa 4.400 Tonnen an verunreinigtem Boden aus einer Tiefe von bis zu 7 Metern entfernt und einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt. Durch die Bodensanierung wurden aus dem Untergrund etwa 3000 Liter Kerosin entfernt. Die Wiederverfüllung der Sanierungsgrube erfolgte mit bindigem, natürlich gewachsenen Boden. Durch die Bodensanierung im Absturzbereich des Kampfjets wurden die ausgetretenen Schadstoffe vollständig aus dem Boden entfernt.

Grundwassermessstelle soll errichtet werden

Ein im Absturzbereich des Kampfjets vor der Bodensanierung bereits erfolgter Schadstoffübergang vom Boden in das Grundwasser kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund ist die Errichtung einer Grundwassermessstelle im Absturzbereich zur Überprüfung der Grundwasserqualität notwendig. Die Errichtung der Grundwassermessstelle erfolgt seit dem 02.11.2015. Nach dem Vorliegen entsprechender Grundwasseruntersuchungen kann dann eine abschließende Bewertung bezüglich des Wirkungspfades Boden-Gewässer erfolgen. Die Dokumentation und Auswertung der entsprechenden grundwasserrelevanten Untersuchungen (hierzu zählen auch Überprüfungen der umliegenden Vorfluter) erfolgt in einem gesonderten Bericht.

Es konnte nachgewiesen werden, dass die unmittelbar nach dem Absturz ausgeführte Bodensanierung des in dem Maisfeld abgestürzten externen Tanks erfolgreich war. Es bestehen hier keine Restbelastungen. Weiterhin wurde auch die Absturzfläche des zweiten externen Tanks (im Wald bei Holzmühle) unmittelbar nach dem Absturz saniert. Hier bestehen noch geringe Restbelastungen, die derzeit noch entfernt werden.

Die weiteren Untersuchungsbereiche, wie Waschplatz der Hilfskräfte, Lagerflächen Wrackteile und Hydrazintank sowie die den Absturzbereich der F16 umgebende Fläche (Oberboden) besitzen keinen erhöhten Hydrazingehalt.

Ergebnisse zum Jahresende

Abschließend kann festgestellt, dass mit den ausgeführten Erkundungs- und Bodensanierungsmaßnahmen die Schadensbereiche vollständig abgegrenzt und entfernt wurden und der vollständige Aushub verunreinigten Bodens derzeit noch ausgeführt wird. Weiterführende Erkundungsmaßnahmen sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu erwarten. Eine abschließende Beurteilung erfolgt nach Ausführung der noch ausstehenden Grundwasseruntersuchungen. Mit belastbaren Ergebnissen wird erst etwa zum Jahresende gerechnet.

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