Musik und Bewegung erhöhen die Lebensqualität

Waldsassen. Am 21. Oktober ab 18 Uhr gibt es im Katholischen Jugendheim in der Kolpingstraße 9 in Waldsassen viele Infos rund um das Thema „Tanzen mit der TEP“. Vorab gibt es von Chefärztin Elisabeth Eißner schon ein paar Erläuterungen.

„Was wollen Sie nach der Reha denn wieder gerne machen?“ So lautet eine Frage, die allen Patienten, die nach einer Operation mit einer Knie- oder Hüftgelenks-Prothese in die Fachklinik für Orthopädische Rehabilitation nach Waldsassen kommen, gestellt wird. Oftmals, weiß Chefärztin Elisabeth Eißner, ist die Antwort ganz simpel „Ich will wieder tanzen können“, ehe sich unmittelbar die Frage „Darf ich das denn überhaupt noch?“ anschließt.

Frau Eißner: Zunächst ganz kurz – was ist eine TEP? Elisabeth Eißner: TEP ist die Abkürzung für Totalendoprothese – ein künstlicher Ersatz für viele Gelenke, beispielsweise Knie-, Hüfte-, Schulter- oder Sprunggelenk.

Welche Idee steckt hinter dem Abend „Tanzen mit TEP“? Elisabeth Eißner: Wir hatten bereits vor vier Jahren eine ähnliche Veranstaltung, die ein großer Erfolg war. Das Motto unserer Orthopädischen Reha-Klinik lautet „Selbstständig zurück in den Alltag“, wobei das Tanzen ein Teil dieses Alltags ist. Wir haben nach den Operationen viele Anfragen, ob das Tanzen mit TEPs möglich, bzw. was zu beachten ist. Darauf wollen wir an diesem Abend die entsprechenden Antworten geben.

Wie lange dauert es denn erfahrungsgemäß, bis man nach einer TEP-Operation wieder soweit ist, wirklich das Tanzbein zu schwingen? Elisabeth Eißner: Wir hatten 2015 rund 900 Patienten bei uns zu Gast, in den letzten fünf Jahren waren es rund 5.000. Die meisten TEP-Operationen betreffen dabei Knie- und Hüftgelenke. Je nach Heilungsverlauf muss man mit zwischen drei und sechs Monaten rechnen, bis die Patienten wieder so weit hergestellt sind, dass sie ihrer Passion, dem Tanzen, wieder nachkommen können.

Was muss man mit einer TEP denn grundsätzlich beachten? Elisabeth Eißner: Man sollte auf dem belasteten Bein Drehungen vermeiden und keine Sprünge mehr machen. Ansonsten ist aber fast alles möglich. Wie beim Tanzen, wo bei den klassischen Tänzen alle Grundschritte erlaubt sind. Lediglich bei den lateinamerikanischen gibt es bei manchen Figuren ein paar Einschränkungen. Und eine Absprache mit ihrem Operateur ist auch wichtig.

Wie wichtig ist das Tanzen für TEP-Patienten? Elisabeth Eißner: Vom medizinischen Standpunkt her sehr wichtig. Denn Tanzen baut die Muskulatur auf, fördert das Balancegefühl und somit die Vorbeugung vor Stürzen. Zudem machen Musik und Bewegung einfach Spaß und erhöhen die Lebensqualität.

Was ist am 21. Oktober alles geplant? Elisabeth Eißner: Nach meiner Begrüßung hält Dr. Kerstin Stiller von der Schön-Klinik in Bad Aibling einen Vortrag zum Thema „Tanzen mit TEP“. Nach dem theoretischen Teil sind die Besucher herzlich eingeladen, zur Musik der Blaskapelle des Musikvereins Waldassen das Tanzbein zu schwingen. Dabei sollen Rhythmen wie langsamer Walzer oder Rumba wieder an das Tanzen heranführen. Dazwischen wird eine Linedance-Formation auftreten und beim Sitztanz werden verschiedene Möglichkeiten zur Bewegung aufgezeigt.

Wer kann an diesem Abend alles teilnehmen? Elisabeth Eißner: Willkommen sind aktuelle sowie ehemalige Patienten unserer Reha-Klinik sowie alle Betroffenen, die vor einer Operation stehen und daran interessiert sind, was sie nachher wieder alles machen können und dürfen. Und unter dem Gedanken, dass Tanzen Lebensfreude bringt und prinzipiell für die Gesundheit förderlich ist, auch jeder, der gerne das Tanzbein schwingt. Für Bewirtung ist natürlich gesorgt, der Eintritt kostet nichts.

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