Prozess wegen Kindstötung: Urteil fällt am Freitag

Weiden. Das Urteil im Prozess gegen Oliver H. wird morgen fallen. Der 34-Jährige soll Maximilian (9), den Sohn seiner Bekannten und Nachbarin, so schlimm verprügelt haben, dass dieser an den Folgen starb. An insgesamt neun Prozesstagen wurde der Fall vor dem Landgericht in Weiden verhandelt. 

Von Yvonne Sengenberger

Heute, am achten Tag der Verhandlung, stellte Dr. Johannes Schwerther sein Gutachten zu dem Angeklagten vor. Er kommt zu dem Schluss, dass Oliver H. voll schuldfähig ist.

In den Tagen zuvor wurden unter anderem Zeugen aus Maximilians (9) Umfeld, wie ehemalige Lehrerinnen und seine Oma gehört. Außerdem waren Polizisten, Bekannte von Oliver H. und Maximilians Mutter, Manuela K., im Zeugenstand. Zu Beginn der Verhandlung hatte der Frührentner Manuela K. die Schuld zugeschoben. Sie habe mit einem Duschkopf auf ihren Sohn eingeprügelt. Einen Duschkopf als Tatwerkzeug für die Schläge hielt unter anderem ein Gerichtsmediziner für unwahrscheinlich.

Urteil für Freitag erwartet

Im Laufe der Verhandlung kamen immer neue Details über das Leben des Angeklagten ans Licht. So soll er seinen Sohn und auch Maximilian dazu benutzt haben, Geld von Krankenkassen zu bekommen. Weitere Zeugen beschreiben den Mann als streng, haben mitbekommen, wie die Kinder zum Beispiel mit in der Ecke stehen bestraft wurden. Die Rede ist von Essensentzug, wenn die Kinder nicht folgten, Strafarbeiten und in der Ecke stehen. Einige Zeugen empfanden Oliver H. als gewaltbereit.

Genaue Angaben zur Tatnacht konnte aber keiner machen. Die Plädoyers von Staatsanwaltschaft, den beiden Verteidigern Tobias Konze und Ulrich Dost-Roxin, sowie von der Nebenklage, vertreten durch Werner Buckenleib, werden für Freiagvormittag erwartet. Das Urteil wird dann wohl im Laufe des Tages gefällt werden.

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