40 Jahre fairer Kaffee in Weiden: Weltladen feiert Geburtstag

Weiden. Auf gerade Mal 50 Quadratmetern bietet der Laden nicht nur Lebensmittel, sondern auch Kunsthandwerke an. Heute hat der Weltladen in Weiden etwas zu feiern, denn genau heute vor 40 Jahren fing alles mit Ernestine Liebl an. 

Von Jasmina Vaskovic

Es fing alles damit an, dass Ernestine Liebl als Jugendpflegerin die Trägerschaft für einen Arbeitskreis Jugendlicher übernommen hatte. Den Jugendlichen kam die Idee fair gehandelten Kaffee zu verkaufen, denn sie wollten sich engagieren und etwas für die Welt tun. So ist dann 1976 der erste Weltladen im Büro am Kolpingplatz entstanden. Nach drei weiteren Umzügen ist der Betrieb vor 12 Jahren in die Braunmühlstraße gezogen, in der der Laden heute noch besteht.

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Anders als gedacht startete der Geburtstag nicht mit der Begrüßung, sondern mit einem Geschenk. Anita Köglmeier überreichte Annette Rösel, der Verkaufsleitung in Weiden einen Präsentkorb, mit der Aussage von der Zentrale für die Filiale. Das Ladenteam in Weiden besteht aus über 20 ehrenamtlichen Mitgliedern. Einige Mitarbeiter sind bereits seit der ersten Stunde dabei, wie zum Beispiel der Musiker und Kabarettist Hubert Treml. Mit ein paar selbstgeschriebenen Liedern hat er die Geburtstagsfeier sichtlich abgerundet.

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Verkaufsleitung Annette Rösel (1. Reihe dritte von rechts), OB Kurt Seggewiß (2. Reihe erster von links) und Kaplan Dr. Thomas Hösl (2. Reihe vierter von rechts) posieren mit den Mitarbeiterinnen für das Geburtstagsfoto.
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Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.

Dieses afrikanische Sprichwort passt gut zur Philosophie des Weidener Weltladens. Die Kundschaft des Geschäfts kann sicher sein, dass sie mit ihrem Konsumverhalten dazu beiträgt die Welt zum Guten zu verändern. Aber auch die Stadt Weiden will Fair Trade handeln, so OB Kurt Seggewiß, denn er meint, dass es die Aufgabe der Politiker sei, die Leute zum Denken anzuregen.

Zum 40. Geburtstag des Weltladens in Weiden kam auch der 1. Vorsitzende des Vorstandes “Solidarität in der einen Welt e.V.”, Ulrich Frey. Laut Frey findet man immer Leute die sagen: “Da mach ich mit.”, denn über gute Vorsätze zu reden, aber diese auch wirklich einzuhalten ist ein Unterschied.

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Von rechts nach links: Ulrich Frey, Kurt Seggewiß, Pfarrer Hans-Peter Pauckstadt-Künkler

Jeder von uns entscheidet selbst über seinen Geldbeutel, wen er unterstützen will und wen nicht,

bestärkte Ulrich Frey. Der Faire Handel setzt sich vor allem für die Kleinbauern und Arbeiterfamilien ein, denn gerade ihre Existenz ist bedroht. In den Anbauländern zum Beispiel für Kaffee, arbeiten viele Menschen unter unwürdigen Bedingungen und erhalten dafür einen sehr geringen Lohn. Mit den Fair Trade Läden versucht man dem entgegenzuwirken und auch die Weidener Kirchengemeinden unterstützen den Laden in Weiden, wie Pfarrer Hans-Peter Pauckstadt-Künkler und Kaplan Dr. Thomas Hösl betonten.

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Kaplan Dr. Thomas Hösl

Wir haben eine gewisse Vorbildfunktion und setzen uns für gerechte Strukturen ein,

so Kaplan Dr. Thomas Hösl. Da ist es wichtig nicht nur selbst den Fair Trade Handel zu unterstützen, sondern auch weiter dafür Werbung zu machen, um eine größere Menge an Menschen zu erreichen. “Ideenzentrum mit internationalem Flair.”, so beschreibt Stadtrat und Sprecher von Agenda 21, Veit Wagner das Konzept des Fair Trade Handels. Um das Vorhaben noch weiter auszubauen, wäre es für ihn besonders wichtig auch größere Unternehmen zu gewinnen.

Gerade auch Firmen können die Sichtweise vieler Menschen ändern und verbessern.

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