Apaches über Grafenwöhr

Grafenwöhr. Einsatzbereitschaft ist die erste Priorität der 4. Combat Aviation Brigade “Ivy Eagles“. Im Zuge der Operation Atlantic Resolve (Atlantische Entschlossenheit) ist die US-Hubschrauber Einheit in Europa. Auf der Range 118 des Grafenwöhrer Training Areals wurde das Zusammenwirken der US-Aufklärungsdrohne Shadow und den Kampfhubschraubern AH 64 D Apache im scharfen Schuss demonstriert.

US-Hubschraubereinheit aus Fort Carson für 9 Monate in Europa

Von Gerald Morgenstern

Für neun Monate wurde die Hubschrauber-Brigade aus Fort Carson in Colorado mit insgesamt 1.700 Soldaten über den Atlantik verlegt, sie gehört zur 4. US-Infanteriedivision. 52 Black Hawk Helikopter, 12 Chinook Transport Maschinen und 24 Kampfhubschrauber Apache kamen auf dem Seeweg über Rotterdam und Bremerhaven nach Europa.

Stationiert sind die Hubschrauber auf dem US-Standort Illesheim in Mittelfranken, von dort aus werden sie Übungen zusammen mit Partnern in Polen, Litauen, Rumänien und Bulgarien sowie die Ausbildung auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr absolviert, weiß Presseoffizier Captain Edward Putzier. Er begleitet den Medientag, der bei Vilseck auf dem Drohnenstartplatz beginnt.

US-Hubschraubereinheit aus Fort Carson für 9 Monate in Europa
Die Soldaten betanken und beladen den Hubschrauber mit Munition.

Teamwork mit Aufklärungsdrohne

Das 6-17.„Heavy Attack Reconnaissance Squadron“ stellt dort die Shadow-Drohne vor. Sie sind das fliegende Auge der Hubschrauber-Piloten. Aufgefasste Ziele werden über die Kamera der unbemannten Fluggeräts direkt auf das Display des Apache-Hubschraubers übertragen. „Die Shadow als „foreward Scout“ macht den Apache effektiver“, unterstreicht Captain Putzier. Durch das Bodenpersonal wird die Shadow zum Flug vorbereitet und auf dem hydraulisch pneumatischen Katapult gestartet. Die Steuerung der Drohne erfolgt durch den „Aircraft Commander“ am Boden im Container eines Hummvee. Die Aufklärungseinheit verfügt über acht der rund 750.000 Dollar teuren Shadows, die eine Flügelspannweite von fast sechs Metern hat.

US-Hubschraubereinheit aus Fort Carson für 9 Monate in Europa
Mit Hilfe von Drohnen werden die potentiellen Ziele erkundet

Trockenübung bevor’s ernst wird

Direkt aus Illesheim schweben die Apache-Hubschrauber auf dem Betankungs- und Aufmunitionierungsplatz nahe des Grafenwöhrer Airfields ein. Staff Sergeant Michael Adeyanju trainiert zuvor im „Trockendurchgang“ mit seinen Soldaten jeden Handgriff. Zum Betanken und Aufmunitionieren bleiben Pilot und Guner im Apache.

US-Hubschraubereinheit aus Fort Carson für 9 Monate in Europa

Rund 300 Schuss der 30 Millimeter Übungsmunition werden ins Magazin der unter der Kanzel sitzenden automaischen Maschinenkanone eingeführt, 1.200 Patronen wären die maximale Beladung. Unter den Stummelflügeln des Apache sitzen die Startrampen für 16 Hellfire Flugkörper sowie die Magazine der insgesamt 36 2,75 Inch Raketen. Auf ihren Einsatz wird wegen der noch anhaltenden großen Trockenheit verzichtet. Der Schuss der Hellfire könnte mit einem Dummy, der am Apache hängt, über das Display des Guners simuliert werden.

33 Millionen Euro pro Hubschrauber

US-Hubschraubereinheit aus Fort Carson für 9 Monate in Europa

Auf der Schießbahn 118 nur drei Kilometer südlich von Grafenwöhr kommt der rund 33 Millionen Dollar teure Apache-Hubschrauber schließlich zum Einsatz. Vom Boden aus beobachten die Senior-Warrant-Officer der Brigade das Schießen der zwei Apache. Die Fachoffiziere im Rang eines Obristen sind für Ausbildung am Fluggerät und Waffenanlage sowie für die Sicherheit zuständig. Sie äußern sich zufrieden mit der Leistung der zwischen 25 und 35 Jahre alten Piloten. Sie sehen ihre Mission „To be ready“ als erfüllt an. Grafenwöhr betrachten die Soldaten aus Fort Carson als hervorragenden Übungsplatz.

US-Hubschraubereinheit aus Fort Carson für 9 Monate in Europa
Auf der Schießbahn
US-Hubschraubereinheit aus Fort Carson für 9 Monate in Europa
Der 33 Millionen Euro Hubschrauber im Landeanflug

Foto: Gerald Morgenstern

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