Handwerkliches Geschick und unternehmerische Kompetenz

Almesbach. Den hohen Leistungsstand der landwirtschaftlichen Berufsausbildung dokumentieren, Einblicke in das breite Spektrum der grünen Berufe gewinnen und dabei auch noch Spaß haben und junge Leute in den gleichen Berufs- und Lebenszusammenhängen kennenlernen – das sind die Ziele des Berufswettbewerbs der Landjugend. In Almesbach wurden die beiden besten Nachwuchslandwirte der Oberpfalz ermittelt. 

„Es ist immer wieder dieselbe Diskussion. Die einen machen es pfluglos, die anderen versuchen es auf diese Weise“, sagt Landwirtschaftsmeister Martin Schmid. Für die Nachwuchskräfte in der Branche sei es wichtig, sich mit beiden Varianten vertraut zu machen. „Ich muss immer wissen, wie gehe ich an die Sache ran. Anhand der Ausbildung muss jeder dann den für sich richtigen Weg finden“, erklärt Schmid, der als Prüfer beim Berufswettbewerb die Station mit dem Pflug betreut und den Wissensstand der jungen Landwirtinnen und Landwirte abfragt. Können sie die Bauteile richtig benennen? Sind sie in der Lage, die richtige Arbeitsbreite und – tiefe festzulegen und treffen sie die notwendigen Maßnahmen, um den Vario-Pflug im Straßenverkehr richtig abzusichern? Kennen die Wettbewerbsteilnehmer die korrekten Antworten, können sie einerseits Punkte für die Gesamtwertung sammeln, verfügen aber gleichzeitig über die von Schmid beschriebene und für die Berufspraxis notwendige Entscheidungskompetenz.

Gefühl und Geschicklichkeit

An der Station Zielstechen geht es um das präzise Verladen von Strohballen und sauberes Rangieren mit dem Trecker. „Da ist wirklich Geschicklichkeit und Gefühl dabei“, betont Prüfer Markus Schickentanz. Bei der Bodenprobe geht es darum, durch mehrere, über die Ackerfläche verteilte Einstiche Material für eine aussagekräftige Bodenprobe zu gewinnen. So kann etwa der verfügbare Stickstoff ermittelt und die Düngung genau geplant werden. „Die Entwicklung geht hin zur Präzisionslandwirtschaft mit punktgenauer Düngung“, erklärt Christoph Parzefall vom BBV, der den Bezirksentscheid organisiert hat.

Zum Landesentscheid nach Kempten

16 Teilnehmer der Leistungsgruppe eins, die die jüngeren Auszubildenden umfasst, behaupten sich aber nicht nur bei praktischen Prüfungen. Sie stellen ihr Allgemeinwissen unter Beweis, beantworten Fragen zu berufstheoretischen Fragen, etwa in den Bereichen Getreideanbau, Bodenkunde oder Körperbau der Tiere. Darüber hinaus geht es auch um eine souveräne Präsentationstechnik. Die Nachwuchslandwirte sollen ihre Vorstellungen und Ideen anderen Menschen verständlich und anschaulich näherbringen können.

Der Berufswettbewerb spiegelt die vielfältige Kompetenz des landwirtschaftlichen Berufes wider. Handwerkliches Geschick, unternehmerische Kompetenz gepaart mit Redegewandtheit und Durchsetzungsvermögen, das sind wichtige Merkmale für unseren Beruf,

betonte auch BBV-Bezirkspräsident Franz Kustner bei der Siegerehrung. Am besten bewältigen Thomas Schreiner aus Neunkirchen beim Heiligen Blut im Landkreis Cham (79,55 Punkte) und Johannes Kugler aus Nitzelbuch bei Auerbach (78,4 Punkte) die vielfältigen Aufgaben. Für die beiden Bezirkssieger geht es am 19. und 20. April zum Landesentscheid nach Kempten, wo sie sich mit den Siegern der anderen Bezirksentscheide messen werden.

Berufswettbewerb Landwirte Bezirksentscheid 2017
Praktische Fertigkeiten und theoretisches Wissen sind beim Bezirksentscheid des Berufswettbewerbs der Landjugend gleichermaßen gefragt. Sophie Gmeiner aus Mähring (links) beantwortet unter Aufsicht der Prüfer Fragen zur Bodenkunde, nachdem sie aus dem Acker einige Proben entnommen hat. Foto: B. Grimm

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