Risikogruppe Sportler: Wie viel Sport ist gesund?

Kemnath. Herzrhythmusstörungen kann jeder haben: Nicht nur alte, sondern auch junge Menschen. Eine besondere Risikogruppe sind vor allem auch Sportler. Stellt sich die Frage: Wie viel Sport ist gesund? Die Antworten kennt Dr. Gerhard Jilge: Am Donnerstag referiert er in Kemnath zum Thema Herzthythmus-Störungen. Im Kurzinterview gibt er einen Vorgeschmack. 

Kurzer Rückblick: Anfang des Jahres haben sich Regionalleiter Christian Stadler und sein Team des Krankenhauses Kemnath entschlossen, interessante Gesundheitsthemen in einer Vortragsreihe aufzugreifen und so der Bevölkerung näher zu bringen. Stadlers zufriedenstellende Bilanz bisher: „Die ersten drei Vorträge waren mit jeweils über 100 Besuchern hervorragend besucht.” Auch für den letzten Vortrag zum Thema Herzrhythmus-Störungen werden viele Besucher erwartet.

“Dieser Erfolg gibt uns Recht. Wir überlegen diese Reihe auch 2017 fortzusetzen“, so Christian Stadler. Auf die positive Resonanz und das enorme Interesse freut sich auch Dr. Gerhard Jilge, der am Donnerstag mit seinem Vortrag „Wie gefährlich sind meine Herzrhythmus-Störungen“ die Reihe abschließt. Der Chefarzt der Inneren Medizin des Krankenhauses Kemnath hat sich dabei, wie er im Kurzinterview verrät, eines Themas angenommen, das nicht nur für ältere, sondern auch für jüngere Menschen interessant ist.

GerhardJilge, Herzrhythmusstörzungen
Dr. Gerhard Jilge, Chefarzt der Inneren Medizin am Kemnather Krankenhaus, referiert am Donnerstag, 24. November, zum Thema „Wie gefährlich sind meine Herzrhythmus-Störungen“. Im Interview gibt er bereits einen Vorgeschmack. Foto: Kliniken Nordoberpfalz AG.

OberpfalzECHO: Herr Dr. Jilge! Der Titel Ihres Vortrages lässt ja erahnen, dass jeder unter Herzrhythmus-Störungen leidet. Ist dem so? Dr. Jilge: In der Tat haben die meisten Menschen, egal ob jung oder alt, diese Störungen. Nur 80 bis 90 Prozent der Betroffenen bemerken die Störungen, die jedoch größtenteils harmlos sind.

Demnach gibt es auch gefährliche Störungen? Dr. Jilge: Ja, pro Jahr erleiden in Deutschland von den Betroffenen rund 100.000 den plötzlichen Herztod. Die Störungen lassen sich in drei Gruppen einteilen: langsame, schnelle und stolpernde Störungen. Eine Risiko-Gruppe – so komisch es sich anhören mag – sind dabei die Sportler, die sich im Übermaß einer hohen Belastung aussetzen. In Erinnerung bleiben da beispielsweise zusammenbrechende Marathon-Läufer.

Sport ist als doch nicht gesund? Dr. Jilge: Doch, aber in einem gesunden Maße. Die Empfehlung lautet, regelmäßig Sport zu treiben, fünfmal pro Woche 30 Minuten wären optimal. Man sollte es nur nicht übertreiben.

Wie merkt man, dass man an unter Herzrhythmus-Störungen leidet? Dr. Jilge: Aussetzer des Herzens verursachen oftmals Schwindelgefühle. Man kann das Herz-Stolpern aber auch richtig spüren. Einen endgültigen Aufschluss erhält man aber ausschließlich durch kardiologische Untersuchungen, die man regelmäßig vornehmen sollte. Vor allem, wenn man Diabetiker ist, unter Bluthochdruck leidet, großen familiären oder beruflichen Belastungen und Ängsten ausgesetzt ist.

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