Einblick ins Corona-Isolationscamp im Truppenübungsplatz
Grafenwöhr. Eigentlich wird auf Camp Kasserine auf dem Truppenübungsplatz geschlemmt, gefeiert, gelacht – nämlich auf dem Volksfest in Grafenwöhr. Aktuell befindet sich hier aber das Corona-Isolationscamp für US-Soldaten.
Statt Verkaufsstände und Karusells sind dort aktuell Zelte aufgebaut. In der Zeltstadt leben US-Soldaten für 14 Tage in Isolation, die zur Großübung “Atlantic Resolve” nach Grafenwöhr kommen. Drei US-Soldaten, die fest dem Camp zugeteilt sind, überwachen das von einem Container aus.
Aktuell sind 455 Soldaten der 1. US-Kavalleriedivision aus Fort Hood in Texas untergebracht. Laut „Vize-Bürgermeister“ Jacob Karch unternehme die US-Armee alle nur möglichen Schutzmaßnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. „Alle Bewegungen werden auf das Nötigste beschränkt“, erklärt Karch.
Mehrere Corona-Tests
Sofort nach ihrer Ankunft in Deutschland werden die Soldaten getestet, danach geht es für 14 Tage ins Lager Kasserine, das die Soldaten so lange auch nicht verlassen dürfen. Nach zehn Tagen werden die Soldaten noch einmal getestet. Wäre das Ergebnis positiv, müsste der oder die Betroffene ins Camp Aachen, bisher hätte die Truppe aber noch keinen Fall gehabt. „Das Lager ist in vier Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe hat eigene Duschen und Baderäume“, erklärt Karch bei einem Rundgang. „Die Gruppen kommen untereinander nicht in Kontakt“.
Zwar hat es auf dem Truppenübungsplatz schon Corona-Fälle gegeben, wie die beiden Pressesprecher Daniela Vestal und Franz Zeilmann bestätigen, sie nennen auf Nachfrage aber keine Anzahl. Sie versichern: Die US-Armee stehe in ständigen Kontakt mit den Gesundheitsämtern der Region und werde alles dafür tun, dass auch die zivile Bevölkerung geschützt ist.
Ablenkung in der Isolation
Die Soldaten sind in Zelten untergebracht, die mit Feldbetten und thermostatgesteuerten Heizungen ausgestattet sind. Gegen Langeweile ist vorgesorgt: Internet, Fernseher, ein Gemeinschaftsraum und Sportgeräte bieten viele Möglichkeiten sich zu beschäftigen, wie Vestal erklärt. Wer das Lager trotzdem verlässt, müsse mit rechtlichen Schritten rechnen.
Im Camp fehlt es an nichts, bestätigen auch Soldaten aus einem abgeschirmten Bereich. „Wir kennen solche Situationen von anderen Übungen, nur nicht unter Corona-Bedingungen“, sagt Daniel Yoon, der als Sanitäter im Lager arbeitet.
Bilder: Jürgen Masching
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