Falsche Baugenossenschaft? Acht Weidener festgenommen

Weiden. Die Weidener Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft ermitteln aktuell gegen acht Personen wegen des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs und der Untreue. Die Taten stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Betrieb einer deutschlandweit Kunden akquirierenden Wohnbaugenossenschaft mit mehr als 12.000 Mitgliedern, die ihren operativen Geschäftssitz in Weiden hat.

Hausbau Baustelle Symbol
Die Beschuldigten investierten das Geld der Baugenossenschaft scheinbar lieber in den eigenen Geldbeutel als in Neubauten. Symbolbild: Pixabay

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, seit 2018 durch Täuschungen Neumitglieder zur Zahlung an die Genossenschaft bewegt zu haben. Dabei sollen die mutmaßlichen Betrüger mehr als sieben Millionen Euro unrechtmäßig erzielt haben. Außerdem besteht der Verdacht, dass die Gelder weitestgehend nicht für den Genossenschaftszweck – insbesondere die Anschaffung von Immobilien – verwendet wurden.

Zahlreiche Gebäude durchsucht

Um Licht ins Dunkel zu bringen, durchsuchten Beamte der Polizei Anfang der Woche 39 Objekte. Die meisten davon in Weiden, aber auch in Berlin, Hannover, Kaiserslautern und Halle/ Saale wurden Räumlichkeiten durchkämmt. Dabei nahmen die Polizisten die Geschäftssitze der Wohnbaugenossenschaft, deren Arbeitnehmer sowie Drittfirmen, die mit der Genossenschaft im geschäftlichen Kontakt stehen, genauer unter die Lupe.

Die Weidener Kriminalpolizei hatte die bundesweite Durchsuchungsaktion akribisch geplant. Dabei kamen zahlreiche Polizeibeamte zum Einsatz. Gerd Schäfer, Leitender Oberstaatsanwalt, lobt: “Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Behörden aus dem gesamten Bundesgebiet funktionierte sowohl im Rahmen der Vorbereitung, als auch bei der tatsächlichen Durchführung reibungslos.”

Autos, Kryptowährung und Bargeld beschlagnahmt

Die Polizei stellte eine große Menge an elektronisch gespeicherten Daten und über 60 Umzugskartons mit schriftlichen Unterlagen sicher. Außerdem beschlagnahmten die Ermittler auch Vermögenswerte, darunter mehrere Fahrzeuge, wie ein Aston Martin, hochwertige Uhren, Bargeld und sogar Kryptowährungen.

Zwei der Verdächtigen wurden im Laufe der Ermittlungen auch bereits per Haftbefehl festgenommen. Fünf weitere Personen wurden im Rahmen der Durchsuchungen vorläufig festgenommen. Vom Ermittlungsrichter wurde für eine dieser Personen ebenfalls Untersuchungshaft angeordnet und für eine weitere Person wurde der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Die drei weiteren Personen wurden nach Rücksprache mit dem Ermittlungsleitenden Staatsanwalt aus dem Polizeigewahrsam entlassen.

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