„First Shot Memorial“ eröffnet

Grafenwöhr. Das „First Shot Memorial“ auf dem Paradefeld vor dem Wasserturm ist eröffnet. Es erinnert an die Geburtsstunde des Truppenübungsplatzes. 

Die Stadt Grafenwöhr und das Museum überreichten an die US-Armee eine historische Krupp Kanone, die an den 1. Artillerie-Schuss am 30. Juni 1910 erinnert. Das Datum gilt als offizielle Geburtsstunde des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr.

First Shot Memorial Grafenwöhr 3

Der erste Artillerieschuss auf dem damals königlich bayerischen Schießplatz war ein Fehlschuss. Diesen ersten Artillerieschuss abgefeuert hat damals Michael Kugler als Kanonier im 2. Königlich Bayerischen Fußartillerieregiment aus einer Krupp Feldhaubitze auf der Grünhundhöhe. Doch die Sache ging gehörig daneben: 800 Meter vor dem Ziel gab die Granate ihren Geist auf. Das ist auf dem Marterl an der Einschlagsstellte mitten im Zielgebiet des Übungsplatzes zu lesen.

100 Jahre später zum Jubiläum der Platzgründung, läutete ein erneuter Artillerieschuss aus der modernen amerikanischen Paladin-Haubitze, den Beginn der nächsten 100 Jahre feierlich ein. Auch daran erinnert ein Marterl hinter der Schießbahn 114 auf der Grünhundhöhe. Gerald Morgenstern, Stabsfeldwebel der Reserve, berichtete bei der Zeremonie von diesen Ereignissen. Als Initiator ließ er zusammen mit den Command Sergeant Majors der Garnison die historische Kanone und die Nachbauten der Marterln auf dem Paradefeld aufstellen.

Memorial ganz aus eigener Kraft

First Shot Memorial Grafenwöhr 3

Um Kosten zu sparen, wurde die Kanone in der US-Malerwerkstatt restauriert. Um die alte Kanone zu schützen, hat die Bauverwaltung der Garnison einen Pavillon kreiert.  Auch sämtliche Metallarbeiten, Fertigung der Schrifttafeln und das Gießen der Betonmarterln führten eigene Arbeiter durch. Die Soldaten des 15. US-Pionierbataillons betonierten die Plattform und stellten den Pavillon auf.

Die Bundeswehr mit Oberstleutnant Florian Rommel an der Spitze sorgte für die Aufbewahrung, den Transport und das Aufstellen der Kanone. Command Sergeant Major (CSM) Michael Sutterfield bedankte sich bei Maler Rudi Breit, den Mitarbeitern von der Bauabteilung Norbert Jagenlauf, Georg Nürnberger, Peter Neukamm, Erhard Neumüller, Thomas Lottes und Wolfgang Bendl sowie bei Harald Balscher von der Bundeswehr mit Urkunde und Coin für die geleisteten Arbeiten und die Unterstützung.

First Shot Memorial Grafenwöhr 1
Brigadegeneral Christopher Norrie (vorne) und Buchautor Gerald Morgenstern nehmen die Geschichte ins Visier. Auf dem Paradefeld wurde eine historische Krupp-Kanone als „First-Shot-Memorial“ aufgestellt.

Heimatvereinsvorsitzender Willi Buchfelder und Bürgermeister Edgar Knobloch besiegelten die Dauerleihgabe der Kanone mit einer Urkunde. An das Museum übergaben Vertreter der US-Garnison die zwei Tafeln der Marterln, die künftig auch im Museum aufgestellt werden sollen.

Bürgermeister Knobloch dankte allen Beteiligten. “Durch die Eröffnung des Übungsplatzes hat sich die Stadt ständig weiterentwickelt”, sagt Knobloch. Grafenwöhr habe stets wirtschaftlichen Aufschwung erfahren. Auch heute sei das Militär noch der größte Arbeitgeber in der Region. Die „1. Schuss Gedenkstätte“ wertete er auch als Zeichen der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft und des guten Miteinanders, das noch lange anhalten möge.

Ihren Dank sprachen auch Brigadegeneral Christopher Norrie und Oberst Adam Boyd aus. Sie forderten ihre Soldaten und Besucher des Übungsplatzes auf sich am „First Shot Memorial“ wie auch im Militärmuseum über die Geschichte des Platzes zu informieren.

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Der Kanonier Michael Kugler feuerte am 30. Juni 1910 den ersten Artillerieschuss auf dem Übungsplatz Grafenwöhr ab. Eine historische Krupp Kanone und Marterln erinnern nun auf dem Paradefeld an dieses Ereignis.

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