Reanimation: Jede Sekunde zählt

Floß. „Die Leute trauen sich nicht“, bedauerte Noah Lugert von den Helfern vor Ort. Bisher sei er erst ein einziges Mal an einen Einsatzort gekommen, wo die Tochter des Patienten bereits mit der Reanimation begonnen hatte. „Trauen! Ihr könnt nichts falsch machen“, betonte Lugert, den die Frauen Union als Referenten zum Frauenfrühstück in der Raststation eingeladen hatte.

Wenn Wiederbelebungsmaßnahmen notwendig seien, würde der Telefonist in der Integrierten Leitstelle Anweisungen geben und nicht auflegen, bis der Rettungsdienst eingetroffen sei. Wenn die Sauerstoffversorgung eines Patienten unterbrochen sei, blieben maximal zehn Minuten Zeit, um mit der Reanimation zu beginnen. Zusammen mit Tobias Kett stellte Lugert den Inhalt des Einsatzrucksacks vor. Mit einem Absauggerät könne Erbrochenes aus dem Rachenraum eines Verletzten abgepumpt werden. Das Gerät lasse sich nur manuell bedienen. Im Einsatz seien die helfenden Hände aber oft knapp. Als nächstes Ziel auf der Wunschliste stehe daher ein elektrisch betriebenes Absauggerät. Neben Verbandsmaterial, Infusionen, verschieden großen Halskrausen und einer Beatmungsmaske, schleppen die Helfer vor Ort auch eine Sauerstoffflasche mit.

Das ist es, was unseren Rucksack so bleischwer macht,

sagte Lugert. Mit einer ausrollbaren Schiene könnten gebrochene Gliedmaßen ruhiggestellt werden und ein Puls-Oxymeter sei eines der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. Damit ließen sich der Sauerstoffgehalt des Blutes und der Puls messen.

Fast ein Jahr HvO-Standort

Acht Ehrenamtliche zählt der Helfer-vor-Ort-Standort inzwischen, der bald sein einjähriges Bestehen feiern kann. Nur an rund fünf Tagen im Monat könne wegen der beruflichen Verpflichtungen der Aktiven kein Helfer ausrücken. Um mitmachen zu könne, gelte ein Mindestalter von 17 Jahren. Ab 18 Jahren dürfe auch nachts Dienst getan werden. Mit dem Einsatzfahrzeug darf aber nur fahren, wer seit mindestens einem Jahr seinen Führerschein besitzt.

Lugert verwies auch auf den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung. Dort finde man immer dann den richtigen Ansprechpartner, wenn man außerhalb von Praxisöffnungszeiten dringend einen Hausarzt brauche. Der Bereitschaftsdienst ist bundesweit unter der Telefonnummer 116 117 erreichbar. Bei allen lebensbedrohlichen Situationen müsse der Notruf 112 gewählt werden.

Frauen Union überreicht Spende

Frauen-Unions-Vorsitzende Annelie Lindner dankte den Referenten mit einer Spende über 200 Euro, die aus dem Waffelverkauf beim Maimarkt stammen. Vor dem Frühstück gedachten die CSU-Frauen bei einem Gottesdienst mit Pfarrer Shaijan, der die Urlaubsvertretung in der Pfarrei übernimmt, ihrer verstorbenen Mitglieder.

Frauenfrühstück Frauen Union Floß
FU-Vorsitzende Annelie Lindner überreichte an Noah Lugert und Tobias Kett eine Spende über 200 Euro. Vertretungspfarrer Shaijan (rechts) hatte zuvor den Gendenkgottesdienst für verstorbene Mitglieder zelebriert. Bild: B. Grimm

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