Fronleichnams-Altar zeigt ältestes Bild Eschenbachs

Eschenbach. Einmal im Jahr kommt ein Ölgemälde in Eschenbach an die Öffentlichkeit. Es wird einmal im Jahr in den Fronleichnamsaltar von Familie Schmidt eingebaut. Im Altar kann man dann die hl. Maria sehen und darunter findet die Monstranz ihren Platz, wenn die Fronleichnamsprozession am Altar Halt macht.

Von Hubert Schmidt

Altar ältestes Bild Eschenbach Fronleichnam
Das älteste Bild von Eschenbach. Gemalt hat es Kirchenmaler Wolfgang Braun. 

Der Altar wurde vor etwa 100 Jahren in einer Schreinerei im inzwischen aufgelösten Pappenberg (jetzt Truppenübungsplatz) als Einzelstück angefertigt. Er besteht aus mehreren Einzelkomponenten, die heute wie damals zusammengesteckt werden und immer noch einwandfrei passen. Geschmückt wird der Altar traditionsgemäß mit frischen blühenden Pflanzen und Blumen aus der unmittelbaren Umgebung.

Normalerweise wird immer schon mindestens eine Woche vor Fronleichnam nach passendem Schmuck Ausschau gehalten. Es ist nicht immer leicht dazu blühende Pflanzen im Garten oder zumindest aus der Gegend zu finden. Es diente auch schon blühender Schnittlauch als schöne Dekoration. Heuer schmückten den Altar Schneeball, Flieder, Pfingstrosen und Alium. Auch extra Decken, besondere Tücher, ein Teppich und Kerzenständer gehören zu dem historischen Stück.

Das älteste Bild von Eschenbach

Das Marienbild, das den Altar ziert, ist ein Werk des bekannten Kirchenmalers Wolfgang Braun (geboren am 17. 4. 1797 in Schwarzenfeld Oberpfalz, gestorben am 24.10.1866 in Laufen an der Salzach), lange Zeit Pfarrer und Stiftsdekan im oberbayerischen Laufen an der Salzach. Maria zu Füßen liegt Eschenbach. Es ist das älteste bekannte Gemälde mit Blick auf Eschenbach und zeigt es vor 1831 in seiner ursprünglichen, noch nicht von der B 470 geteilten und noch von der Stadtmauer eingerahmten Form.

Erwähnenswert ist, dass die Häuser bis 1831 vor dem großen Brand alle mit den Giebeln zur Straße hin zeigten. Dies wurde nach der Brandkatastrophe beim Wiederaufbau abgeändert, so dass heute die Dachschrägen zur Straße schauen.

Maria wartet im Schaufenster auf Besucher

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Die Familie Schmidt hegt und pflegt den Altar.

Pfarrer Braun malte neben Bildern mit rein religiösem Inhalt auch einige Ortsansichten, größten Teils als Votivbilder, die auch in den umliegenden Wallfahrtskirchen von Laufen noch vorhanden sind. Unter diesen Werken sind auch Bilder von Maria Eck, Maria Mühlberg und Maria Bühel.

Nach der Fronleichnamsprozession wird das Ölgemälde traditionell ins Schaufenster vom Anwesen Marienplatz 36 gestellt, ehe es wieder geschützt vor Sonnenstrahlen aufgehoben wird. Nach der Prozession und am Tag danach lohnt sich ein Schaufensterblick, denn hier kann man das ursprüngliche Eschenbach betrachten – Neugierige müssen sich also wohl noch bis zum nächsten Jahr gedulden.

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