Girls’Day 2017: Feuerwehrfrauen in Aktion

Weiden. Junge Frauen schöpfen nach wie vor ihre Berufsmöglichkeiten nicht aus und ziehen viele handwerkliche oder technische Berufe nicht in ihre Berufswahl mit ein. Um dem entgegenzuwirken, bietet der jährlich stattfindende „Girls’Day“ bzw. Boys’Day eine gute Möglichkeit. Die Agentur für Arbeit organisierte auch in diesem Jahr einen erfolgreichen „Mädchen-Zukunftstag.

Von Jürgen Wilke

Im Bezirk der Arbeitsagentur standen am diesjährigen „Girls´ und Boys´ Day“ insgesamt 374 Schnupperplätze für Mädchen in 46 Firmen und 115 Plätze in 25 Institutionen für Jungen zur Verfügung. In den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth sowie in der Stadt Weiden beteiligten sich 67 Firmen und Institutionen daran. Ein Veranstaltungsort war unter anderem die Feuerwehr in Weiden. Stadtbrandrat Richard Schieder begrüßte dazu den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden Thomas Würdinger, Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, den stellvertretenden Landrat des Landkreises Neustadt/WN, Albert Nickl, die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Stephanie Wirth, sowie die beiden Gleichstellungsbeauftragten Johanna Hauer Landkreises Neustadt/WN und Monika Langner, Stadt Weiden.

Der besondere Gruß des Stadtbrandrats galt aber den 13 jungen Damen. Das Interesse der Schülerinnen, Berufe bei der Feuerwehr kennenzulernen, war sehr groß, denn der Tag bietet den Mädchen die Möglichkeit, in technische und handwerkliche Berufe zu schnuppern und sie näher kennen zu lernen. Die Feuerwehr Weiden stellte die Ausbildung, Ausrüstung, sowie Aufgaben der Feuerwehr vor. Zudem gewährt sie den jungen Damen Einblicke in Brandschutz, technische Hilfeleistung und Katastrophenschutz als professionelle Arbeit. Die meisten der mutigen Girls kletterten – natürlich mit der nötigen Sicherheitsausrüstung –, auf der großen Leiter des Feuerwehrwagens auch mal bis ganz nach oben und waren begeistert.

Mädchen begeistert

“Ich fand es äußerst interessant, dass man sich bei der Feuerwehr alles mal vor Ort anschauen konnte und nicht nur das Feuerwehrauto im Vorbeifahren sieht.”, so Julia, Schülerin der Sophie-Scholl-Real-Schule. Auch ihre Schulkameradin Miriam und Fiona vom Elly-Heuss-Gymnasium fanden es super, das Berufsbild eines Feuerwehrlers erklärt zu bekommen. Davon hätten sie vorher nichts gewusst hatten. Einhellig bestätigten alle Schülerinnen, für ihre zukünftige Berufswahl auch die technischen oder handwerklichen Berufe mit in Betracht zu ziehen. Die meisten der Girls betrachteten diese Berufsgruppen bisher als typische „Männerberufe“. Allerdings könnten sich die Mädchen heute noch nicht entscheiden, welchen Beruf sie in Zukunft erlernen würden oder wie sich ihr Ausbildungsweg gestalten könnte. Thomas Würdinger verwies darauf, dass 33 Prozent der Firmen angegeben haben, dass sich nach dem letzten Aktionstag ehemalige Girls-Day-Teilnehmerinnen um ein Praktikum oder um eine Ausbildung beworben hatten. Noch mehr Eindrücke vom Boys’ und Girls’Day im Kindergarten, der Bundeswehr und im Bundestag gibt es hier.