Manege frei für Pressather Faschingsverein

Pressath. Das Narrenvolk übernimmt zur Faschingszeit die Macht. Da half selbst nichts, dass sich Bürgermeister Werner Walberer mit der Stadtkasse im Rathaus verbarrikadierte. Es hieß: Manege frei für Pressather Faschingsverein, Zirkusleute und Freaks – und sie alle eröffneten die größte Show aller Zeiten. 

Von Stefan Neidl 

Der Pressather Faschingsverein (PFV) und Schauspielleiter Dominik Kormann hatten sich für den Rathaussturm auch heuer viel einfallen lassen: Bedienten sie sich letztes Jahr noch der Unterstützung sagenhafter Märchengestalten, hieß es dieses Jahr “Manege frei” für Artisten und Künstler des Zirkus. Die Garde musste sich die Hilfe aber erst einmal verdienen. Ein Clown forderte die Mädels dazu auf zu beweisen, ob sie die Hilfe der “Freaks” aus dem Zirkus Wert seien. Beim ersten Tanz der neuen Faschingssaison wussten die Gardemädels zu begeistern.

Muskelkraft, Wahnsinn und Magie reichen nicht

Niemand geringerer als “der stärkte Mann der Welt” höchstpersönlich rückte an, um die Rathauspforte zu öffnen – scheiterte daran aber kläglich. Wo reine Muskelkraft nicht ausreicht, hilft ja vielleicht etwas Wahnsinn nach? Harley Quinn – Freundin des Jokers bekannt aus der Batman-Reihe – schlug mit einem Baseballschläger wie von Sinnen auf die Rathaus-Barrikade ein. Aber auch Gewalt schien die falsche Lösung zu sein. Eine echte Magierin versuchte mit einem „Dreimal schwarzer Bürgermeister“ die Tore zu öffnen. Damit verhext man den SPD-Bürgermeister als “echten Roten” aber nicht: Walberer ließ sich davon nicht beeindrucken.

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Jokers Freundin Harley Quinn brachte etwas Wahnsinn nach Pressath.

Der Pressather Faschingsverein und die Zirkusleute mussten zu drastischen Mitteln greifen. Die “menschlichen Fackel” sollte die Pforte in Schutt und Asche legen. Statt lodernder Flammen kam dann aber ein Teelicht zum Einsatz. Wieder kein Erfolg: Da die Brandschutzverordnung der Stadt offenes Feuer verbietet, siegte die Bürokratie über das Naturelement.

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Bürgermeister Werner Walberer verbarrikadierte sich im Pressather Rathaus – früher oder später musste er aber doch den Schlüssel abgeben.

Team-Performance überzeugt

Gesang, Pusten, selbst eine Schlagenfrau, die sich um die Tore schlägeln und sie so von innen öffnen sollte, scheiterten. Korman wagte einen letzten Versuch – hatte eine Wahrsagerin dem PFV doch den Sieg vorausgesagt, nur nicht wann und wie. Eine echte Schönheit – die bärtige Lady – stolzierte heran und flirtete mit dem Stadtoberhaupt. Als sie “This is me” aus dem Film “The Greatest Showman“ zu singen und tanzen begann, stiegen alle Freaks und Künstler in den Tanzrausch mit ein und präsentierten auf der Hauptstraße hunderten Zuschauern eine 1A-Tanzeinlage.

Diese Teamleistung ließ auch Pressaths Bürgermeister Werner Walberer nicht kalt: Aus dem Fenster des Gemeindesaales heraus übergab er schließlich die Schlüssel zum Rathaus an den Faschingsverein. Die Feier erlangte im Anschluss ihren Höhepunkt: Beim Kolpingball hießen die Pressather den Fasching gebührend willkommen.

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Auch brachiale Gewalt schien nicht die Lösung, um die Rathaustür zu öffnen.
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Bilder: Stefan Neidl 

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