Schüler retten Leben: Was tun bei Herzstillstand?

Wiesau. Prüfen – Rufen – Drücken – Leben retten! Schüler und Lehrkräfte am Beruflichen Schulzentrum Wiesau sind fit in Wiederbelebung – ein Experte an ihrer Seite erklärte, worauf es ankommt. 

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Ausbilder Richard Wagner vom BRK Kreisverband Tirschenreuth kennt die vier Schritte zum Leben retten: Prüfen – Rufen – Drücken – Leben retten!

Auf Initiative von Dr. Mathias Kalkum, Vorsitzendem des Rettungszentrums Regional Oberpfalz-Nord, mit Unterstützung des Rotary Clubs Stiftland und auf Empfehlung der Kultusministerkonferenz beginnt das Staatliche Berufliche Schulzentrum Wiesau mit der konkreten Umsetzung des Themas „Schüler retten Leben“: 60 Lehrkräfte und die ersten Klassen wurden an Puppen in Wiederbelebung geschult.

In Deutschland könnten jedes Jahr 5.000 Leben gerettet werden, wenn bei beobachteten Herzstillständen nur genauso häufig geholfen würde wie im europäischen Durchschnitt. Zum Vergleich: Jährlich gibt es in Deutschland rund 4.000 Tote im Straßenverkehr. An einem plötzlichen Herztod sterben aber 70.000 Menschen. “Tatsächlich kann es also jederzeit jedem von uns passieren, einen Herzstillstand zu beobachten”, erklärte Ausbilder Richard Wagner vom BRK Kreisverband. Der allergrößte Fehler dabei: Nichts tun. Die Überwindung des Schocks als Beobachter und die richtige Reaktion sind die Ziele des Trainings, das bereits ab der 7. Klasse auch in Schulen durchgeführt werden soll.

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Die Lehrkräfte Wolfgang Hecht und Markus Schultes trainierten die Wiederbelebung an Puppen.

Vier Schritte bei Herzstillstand!

Ausbilder Richard Wagner hat in einem einstündigen Training den Lehrkräften die wenigen Schritte der richtigen Reaktion auf einen Herzstillstand beigebracht: das Prüfen auf Atmung, das Rufen von professioneller Hilfe und das Drücken, nämlich die richtige Herzdruckmassage mit 100 Drückern pro Minute. “Mehr braucht es nicht, um als Ersthelfer Leben zu retten, denn im Blut ist ausreichend Sauerstoff gelöst, um auch ohne Beatmung allein durch Aufrechterhaltung des Blutkreislaufes die Organe mit Sauerstoff zu versorgen bis der Rettungsdienst übernimmt”, so der Experte.

Ran an den Patient

Mit den Klassen der Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement Wiesau konnten jetzt auch Schülerinnen und Schüler direkt an Ausbildungspuppen erfahren, wie sich Wiederbelebung anfühlt und dass man eigentlich dabei nichts falsch machen kann. Wie wichtig diese Erkenntnisse sind, wird angesichts der großen Zahl von entweder wegschauenden oder in Schockstarre verfallenden Zeugen von Herzstillständen deutlich.

Die angehenden Assistenten für Hotel- und Tourismusmanagement waren nicht nur wegen der hohen Zahl an unnötigen Todesfällen sondern vor allem auch wegen der Bedeutung in ihrer zukünftigen Tätigkeit mit vielen Menschen hoch motiviert und konzentriert beim Wiederbelebungstraining. Schulleiter OStD Dr. Wolfgang Eckstein und stellvertretender Schulleiter StD Thomas Metzler begrüßen ausdrücklich, dass am Schulzentrum Wiesau ein Satz Puppen für das Reanimationstraining angeschafft werden konnten. Die Unterrichtseinheit soll auf alle Klassen des Beruflichen Schulzentrums ausgeweitet und jährlich wiederholt werden. Zuständig dafür ist der schulinterne Sicherheitsbeauftragte FL Manfred Sladky.

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Dank Reanimationstraining ist die Klasse BFH 13a jetzt fit im Leben retten!

Bilder: BFS Wiesau 

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