US-Armee: Klage über Durchschnittsalter und Nachwuchsmangel

Grafenwöhr. Beim Informationsaustausch zwischen der Betriebsvertretung der US-Armee und CSU- Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht und Bürgermeister Edgar Knobloch stand die Uhr zufällig auf fünf vor zwölf. „Fünf vor Zwölf“ ist für die Betriebsräte die Altersstruktur der Deutschen Beschäftigten. Auch die Tarifverhandlungen waren Thema. 

Von Gerald Morgenstern

„Das Durchschnittsalter liegt zwischen 55 und 58 Jahren, es fehlt an Nachwuchs. Die Stellennachbesetzung dauert wegen komplizierter US-Regularien zu lange“, klagten die Personalräte der US-Armee. Hans Danninger, Vorsitzender der Betriebsvertretung des 7. US-Armee-Ausbildungskommandos (7th ATC) dankte Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht und Bürgermeister Edgar Knobloch für ihren Einsatz für die Deutschen Beschäftigten.

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Der Uhrenstand „Fünf vor Zwölf“ hatte Symbolcharakter beim Informationsaustausch von (von rechts) Bürgermeister Edgar Knobloch, Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht und den Personalräten der US-Armee Hans Danninger, Wolfgang Dagner, Siggi Bösl, Dieter Gebhardt und Tobias Lehl. Bild: Gerald Morgenstern

Danninger lobte, dass ein Austausch stets auf kurzem Wege stattfinde. Wolfgang Dagner und Tobias Lehl für die 405. Army-Field Support Brigade (ASFB), Dieter Gebhardt für die US-Armee Garnison Bavaria und Siggi Bösl (7th ATC) hoben den Einsatz zur Fortsetzung der Tarifverhandlungen hervor. Rupprecht und Knobloch verwehrten sich nochmals gegen die ausgesprochenen Drohungen, eines Abzugs der US-Armee. Die Verhandlungen seien stets lösungsorientiert zu führen forderten die CSU-Vertreter.

600 unbesetzte Deutsche Stellen

Ein Punkt bei den Tarifverhandlungen seien unbesetzte Deutsche Stellen. Diese würden bundesweit über 600 betragen, wusste Dagner. Zwar sei die Situation vor Ort noch zufriedenstellend, jedoch laufe das Durchschnittsalter der Deutschen Beschäftigen in Grafenwöhr und Vilseck auf 58 Plus zu. Zunehmend zu verzeichnen sei auch ein Outsourcen an zivile Vertragsfirmen. „Es herrscht zu viel Kurzfristigkeit, die Entscheidungsträger im Personalwesen sind nicht mehr vor Ort“, sagte Gebhardt.

Gutes Miteinander

Übereinstimmend berichteten die Betriebsvertreter, dass die Kommandeure, General Christopher Norrie und Oberst Adam Boyd sich der Lage bewusst sind, ihnen seien jedoch die Hände gebunden. „Das Verhältnis und Miteinander mit der US-Führung in Grafenwöhr passt“ unterstrichen Gebhardt und Dagner. Dem guten Miteinander stimmte auch der Bürgermeister zu. Es sei auch ein Verdienst der Beschäftigten, dass der Übungsplatz Grafenwöhr als Fundamental für die NATO gilt.

Dies bestätigte jüngst Ministerialrat Dr. Johannes Urban, der als Büroleiter für Staatskanzleichef, Minister Florian Herrmann arbeitet. „Der bayerische Takt in der Zusammenarbeit mit den Amerikanern muss weiter Bestand haben“, so das Grafenwöhrer Stadtoberhaupt. Rupprecht sicherte abschließend seinen weiteren Einsatz auf Bundesebene für die deutschen Beschäftigen und die Strukturen der US-Armee auf dem Übungsplatz zu.

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