Weidener Softwarefirma experimentiert mit 4-Tage-Woche

Weiden. Geschäftsführer Marco Bauer will in seinem Unternehmen bald die 4-Tage-Woche nach dem Vorbild Islands einführen. Jetzt startet er mit einem Pilotprojekt.

Die Tätigkeiten der Software-Entwickler und Programmierer bei der up2parts GmbH sind fast ausschließlich reine Computertätigkeiten – somit sind die Hürden relativ niedrig, flexible Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle einzuführen. Bild: up2parts GmbH

„Wenn uns die Pandemie eine positive Sache gelehrt hat, dann dass Digitalisierung und neue Arbeitszeit- und Arbeitsplatzmodelle durchaus funktionieren“, resümiert der Weidener Unternehmer Marco Bauer. Seit einiger Zeit beschäftigt sich der Unternehmer und Geschäftsführer der Softwarefirma up2parts GmbH und des Fertigungsbetriebs BAM GmbH damit, wie Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle für seine Firmen in der Zukunft aussehen könnten.

Pilotprojekt ab 2022

Der Weidener Unternehmer und Geschäftsführer der up2parts GmbH Marco Bauer ist sich sicher: Arbeitszeitmodelle müssen sich verändern. Er will in der Region ein Vorreiter sein und beschäftigt sich als Arbeitgeber intensiv mit neuen Modellen der Arbeit. Bild: up2parts GmbH

Bei einer Softwarefirma wie der up2parts GmbH seien die Voraussetzungen dafür sehr gut. Hier habe Bauer bereits die Anwesenheitspflicht aufgelöst. „Momentan wird auch die 4-Tage-Woche nach dem Vorbild Islands diskutiert. Hier werden wir in 2022 ein Pilotprojekt bei up2parts starten“, erklärt Bauer. Auch für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seines Fertigungsunternehmens BAM schließt er solche Ansätze nicht aus.

Für Marco Bauer ist das Denken in starren Stundenwochen nicht mehr zeitgemäß. Hier brauche es viel mehr Flexibilität seitens der Arbeitgeber. „Ich habe junge, ungebundene Angestellte, die wollen gerne viel am Stück arbeiten und dafür dann sechs Wochen am Stück in den Urlaub. Ältere Mitarbeiter dagegen wollen die Stunden vielleicht eher reduzieren. Warum also nicht Modelle entwickeln, die dabei helfen, die Menschen in ihren Lebenssituationen zu unterstützen“, so Bauer.

Gesetzgeber muss nachbessern

Um solche Modelle zu realisieren, brauche es auch den Gesetzgeber. Das heutige Arbeitszeitgesetz sei laut Bauer absolut unbrauchbar, um neue Wege zu gehen. Deshalb fordert er die Politik auf, hier dringend nachzubessern.

Bei der Weidener Softwarefirma up2parts arbeiten rund 50, beim benachbarten Produktionsbetrieb BAM rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – aktuell noch ganz klassisch in der 40-Stunden-Woche. Die Zukunft wird zeigen, ob und welche neuen Arbeitszeitmodelle für die beiden Unternehmen dauerhaft zur Realität werden können.;

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