CSU-Beitritt als John F. Kennedy Präsident wurde

Neustadt/WN. Politik aus einem Guss über alle Wahlperioden hinweg mit starken Persönlichkeiten und einer großen Arbeitnehmergruppe – das seien seit jeher die Eckpfeiler der anhaltenden Erfolge der CSU, umriss Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher. All das überzeugte auch 20 Mitglieder des Neustädter Ortsverbandes, die teils schon vor 55 Jahren ihre Beitrittserklärung unterschrieben.

Die Gründungsväter der Christlich Sozialen Union hätten sich bewusst für den Namen „Union“ entschieden, um sich von den kleinen Splitterparteien der Weimarer Republik abzugrenzen, die sich gegenseitig bekämpft hätten.  Vorsitzender Alois Zehrer, der die Ehrenurkunden zusammen mit Höher, Bürgermeister Rupert Troppmann und stellvertretendem Vorsitzenden Benedikt Grimm überreichte, hatte zu allen Eintrittsjahren Daten aus den Geschichtsbüchern parat. So trat Hubert Jobst in einem Jahr der CSU bei als John F. Kennedy als Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wurde, als in Berlin der Mauerbau begann und als das statistische Pro-Kopf-Jahreseinkommen bei 5746 Mark lag. Am 1. Mai 1961 entschied sich Jobst für die CSU.

Ob am Stammtisch, an der Straßenecke, bei Versammlungen oder im Freundes- und Bekanntenkreis war und ist er immer ein treuer Anwalt unserer christlich-sozialen Positionen,

dankte Zehrer dem Jubilar. Im Jahr 1975, als Helmut Kohl das innerparteiliche Ringen um die Kanzlerkandidatur für sich entschied, traten Anton Korsche und Rainer Herzog in die CSU ein. Für 40-jährige Mitgliedschaft erhielten sie die goldene Ehrennadel der Partei. Mit der silbernen Ehrennadel für 25-jährige Treue wurde Wolfgang Gebhardt ausgezeichnet.

Politik und Medien

„Heute muss man in der Früh schauen, welche Sau durchs Dorf getrieben wird und gleich Stellung nehmen. Und wenn man Pech hat, hat man das Falsche gesagt“, brachte Lothar Höher seine Einschätzung über Medien und Politik auf den Punkt. Alle paar Wochen würden Medien einen anderes Thema künstlich aufbauschen. „Und wenn es in Bayern einmal schneit, dann bringt das Fernsehen eine Sondersendung“, verglich der Bezirkstagsvizepräsident. Diese Entwicklung in der Gesellschaft mache ihm Angst. „Am Ende wissen die Zuschauer nicht mehr wo links und rechts ist“, sagte Höher. Demokratie brauche aber Zeit. Früher sei nach einer Wahlperiode von vier, fünf oder sechs Jahren Bilanz gezogen worden. Heute seien permanent schnelle Entscheidungen gefordert und zwar stets unter Berücksichtigung der „Political correctness“.

Der Sarotti-Mohr auf der Schokolade ist jetzt weiß. Das versteht doch kein Mensch mehr,

beklagte der CSU-Politiker.

Spaß an der Kommunalpolitik

Bürgermeister Rupert Troppmann, der selbst für 35-jährige Treue zur CSU geehrt wurde, bat nach neuen Aktiven Ausschau zu halten. „Erzählt draußen, dass Kommunalpolitik Spaß macht. Kommunalpolitik ist schön. Kommunalpolitik ist die direkteste Politik, die man sich vorstellen kann“, betonte Troppmann.

CSU Neustadt Jubilarehrung
Seit 55 Jahren gehört Hubert Jobst (vorne rechts) zur CSU. Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher, Bürgermeister Rupert Troppmann, Vorsitzender Alois Zehrer und Stellvertreter Benedikt Grimm zeichneten 20 Jubilare für langjährige Treue aus.

Ehrungen

55 Jahre: Hubert Jobst.

45 Jahre: Rudolf Bäumler, Johann Schieder.

40 Jahre: Anton Korsche, Rainer Herzog.

35 Jahre: Reinhold Zapf, Helmut Troppmann, Wolfgang Siller, Karl Wittmann, Rupert Troppmann, Helga Forster.

30 Jahre: Josef Arnold, Wolfgang Fürnrohr, Johann Stich.

25 Jahre (Ehrennadel in silber): Wolfgang Gebhardt.

20 Jahre: Renate Weiß, Hans-Jürgen Herlitze.

15 Jahre: Roswitha Jobst, Gabriele Fröhlich.

10 Jahre: Oliver Völkl.

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