Meisterbriefe: Ehrung für Handwerks besten Nachwuchs

Straubing/Neustadt/WN. Für ihre Spitzenleistungen in der Meisterprüfung ehrte die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz 19 junge Handwerksmeister des Jahrgangs 2016/2017 im Sparkassensaal in Straubing mit einer Ehrenurkunde samt Medaille. Die Meisterfeier galt aber auch den restlichen 1.041 Absolventen, die sich ihren Meisterbrief abholen durften. Auch Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner gratulierte in Straubing zum Meisterbrief.

Meisterbeste  Handwerk 2017
Für ihre hervorragenden Leistungen in der Meisterprüfung überreichten Kammerpräsident Dr. Georg Haber (2. Reihe, 1. v. li.) und Hauptgeschäftsführer Toni Hinterdobler (2. Reihe, 1. v. re.) an 19 junge Handwerksmeister eine Ehrenurkunde samt Medaille. Es gratulierten auch Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (2. Reihe, 2. v. re.) und Walter Strohmaier (2. Reihe, 3. v. re.), Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Niederbayern-Mitte. Foto: Fotostudio Kraus

1.041 Handwerksmeister aus 27 verschiedenen Berufen feierten in Straubing ihren Abschluss. Sie alle hatten in den vergangenen zwölf Monaten ihre Meisterprüfung im Gebiet der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz mit Erfolg abgelegt. Am Freitag nahmen sie bei der Meisterfeier 2017, die unter dem Motto „Der Meisterbrief – ein starkes Stück Zukunft“ stand, ihre Meisterbriefe entgegen. 187 Absolventen erhielten zudem den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung. Sie gehören im Freistaat zu den besten 20 Prozent in ihrem Beruf. Neben zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kam auch Ilse Aigner, Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, in die Joseph-von-Fraunhofer-Halle, um ihre Glückwünsche zu überbringen.

Wieder mehr Lehrlinge im Handwerk

Meisterfeier Handwerk

Die Feier begann mit einem einstündigen Bühnenprogramm, durch das Bayern 3-Moderator Axel Robert Müller führte. Den hohen Stellenwert der Weiterbildung betonte Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer, in seiner Festrede. Der Meisterbrief zeichne die jungen Handwerker als Spitzen-Fachkräfte aus und sei das höchste Prädikat im Handwerk. Als ein „Zeichen der Wertschätzung“ bezeichnete Haber den Besuch von Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Sie beglückwünschte die Absolventen und stellte sich den Fragen von fünf Meistern, die per Videobotschaft eingespielt wurden. Dabei bezeichnete sie die berufliche Ausbildung als eine „der größten Stärken, die wir haben“. 

Persönliche Geschichten hinter den Meisterbriefen

Warum der Meisterbrief ein Stück Zukunft für sie persönlich bedeutet, schilderten zwei Meisterinnen und ein Meister auf der Bühne. Mit dabei: die 30-jährige Kosmetikermeisterin Anja Burkhardt aus Regensburg. Sie ist seit sieben Jahren selbstständig und legte vor einem Jahr ihre Meisterprüfung ab. „In meinem Beruf trägt man dem Kunden gegenüber große Verantwortung, da gesundheitliche Aspekte unbedingt beachtet werden müssen.“ Dafür brauche man fundiertes Fachwissen.

Der 23-jährige Schreinermeister Matthias Schweitzer aus Furth im Wald hat sich neben seinem Angestelltenverhältnis ein eigenes Geschäft aufgebaut: Über den klassischen Möbelbau hinaus hat er sich auf Gürtel mit Holzschnallen spezialisiert. Außerdem fertigt er Brillen nach Maß aus Holz, Stein und Heu an. Über seine Motivation zur Weiterbildung: „Ich will nicht auf der Stelle stehen, sondern mit der Technik gehen.“

Die 22-jährige Landmaschinenmechaniker-Meisterin Christina Pröll aus Eichstätt ist eine von zwei Frauen, die in diesem Beruf den Meisterbrief erhalten haben. Dass sie einen vermeintlichen „Männerberuf“ ergriffen hat, hat sie nach eigenen Angaben nie bereut. Ihr Anlass für die Meisterausbildung war nicht nur das Streben nach neuem Wissen: „Mir ist es wichtig, junge Menschen bei ihrer Ausbildung an die Hand zu nehmen.“ Staatsministerin Ilse Aigner überreichte den drei Absolventen den Meisterbrief, von Kammerpräsident Georg Haber erhielten sie den Meister-Pin zum Anstecken.

Meisterfeier Handwerk
Staatsministerin Ilse Aigner (1. v. li.) überreichte zusammen mit Kammerpräsident Dr. Georg Haber (1. v. re.) die Meisterbriefe an Kosmetikermeisterin Anja Burkhardt (2. v. li.), Landmaschinenmechaniker-Meisterin Christina Pröll (Mitte) und Schreinermeister Matthias Schweitzer (2. v. re.) Foto: Fotostudio Kraus

Meister für beste Abschlüsse geehrt

„Sie haben Ihre Meisterprüfungen als Beste in Ihrem jeweiligen Beruf absolviert“, zollte der Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz Dr. Georg Haber den Absolventen seinen Respekt. „Sie sind das beste Beispiel dafür, wie man im Handwerk mit dualer Ausbildung und Weiterbildung einen tollen Karriereweg einschlagen kann“, so Dr. Georg Haber. Mittlerweile befinde sich der Meisterabschluss im Deutschen Qualifikationsrahmen auf gleicher Stufe wie der Bachelor. Das sei ein immenser Fortschritt, um die Leistungen im Handwerk anzuerkennen.

Die Nachwuchshandwerker haben attraktive und innovative Berufe gelernt, mit denen sie sich auf die Zukunft freuen können. Die Chancen von Menschen mit beruflicher Bildung sind ähnlich gut wie die von Hochschulabsolventen.

Raphael Plödt Meisterbeste  Handwerk 2017
Raphael Plödt (Mitte) aus Neustadt/WN ist einer der Besten Feinwerkmechaniker-Meister Foto: Fotostudio Kraus

Wertvolle Berufswahl – persönlich und für die Region

Auch Hausherr Walter Strohmaier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Niederbayern-Mitte, gratulierte den Meisterbesten. „Sie sind jetzt schon Champions League-Sieger und haben mit dem Meisterabschluss die beste Basis für Ihre berufliche Zukunft geschaffen.“

Ebenso Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr begrüßte die Absolventen in der „traditionellen Meisterstadt“ Straubing. „Das Handwerk dient der Gemeinschaft in unglaublicher Weise.“ Beispielhaft nannte er den Brand des Rathauses im vergangenen November. Beim Wiederaufbau sei Kreativität und Leistungsfähigkeit gefragt. „Das kann nur das Handwerk, da hilft keine Lösung von der Stange.“ Deshalb erachte er es für wichtig, in der gesellschaftlichen Debatte für diesen Berufsweg zu werben und junge Menschen für das Handwerk zu begeistern.

Das Bühnenprogramm wurde begleitet von der Street Percussion-Gruppe „Move and Groove“ aus Regensburg. Im Anschluss an das Bühnenprogramm erfolgte die Ausgabe aller Meisterbriefe. Für die passende Partystimmung sorgte bis in die Nacht hinein die Band „Keep Cool“, eine Show- und Coverband aus Österreich.

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