JU besucht die Palliativstation in Neustadt/WN: “Leben in den Tag bringen!”

Tirschenreuth/Neustadt/WN. Sterben ist ein vielfach an den Rand gedrängtes Thema in unserer Gesellschaft. Gerade für junge Menschen ist das Lebensende meist noch nicht von großer Bedeutung. Gerade deswegen organisierten Carolin Hampel und Markus Schreyer vom JU Kreisverband Tirschenreuth nun einen Besuch in der Palliativstation am Felixberg in Neustadt.

JU Besuch Palliativstation Neustadt
JU-Kreisvorsitzender Matthias Grundler (rechts) übergibt eine Spende an die Ärztliche Leiterin Dr. Stephanie Kuchlbauer (vierte von rechts), Carolin Hampel (vorne Mitte), stellv. JU-Kreisvorsitzende Laura Zeitler (links außen)

Die Aufgabe der Palliativstation ist es, Leben in den Tag zu bringen, nicht Tage in ein Leben,

bekräftigte dabei Dr. Stephanie Kuchlbauer, ärztliche Leiterin der Station, beim Besuch der Nachwuchspolitiker. Für die Patienten soll Lebensqualität erhalten oder wieder geschaffen werden. Dafür sorgen auf der Station in Neustadt/WN neben Palliativmedizinern und ausgebildeten Pflegefachkräften beispielsweise auch verschiedene Therapeuten.

Die bewusst freundlich und hell gehaltene Innenausstattung ließ bei den Besuchern schnell viele schlechte Vorahnungen vergessen. „Eine Palliativstation zeichnet sich dadurch aus, dass sie Patienten und auch deren Angehörige ganzheitlich betreut – und sich dafür vor allem Zeit nimmt“, stellte Dr. Stephanie Kuchlbauer heraus. Ziel des Aufenthaltes sei es, einen Weg für die Patienten zu finden, mit ihrer unheilbaren Erkrankung würdig leben und sterben zu können. Ist dieser Weg gefunden, können viele Patienten auch wieder nach Hause gehen.

Keine Sterbehilfe, sondern Begleitung in schwierigster Lebensphase

Dr. Stephanie Kuchlbauer beantwortete vor allem die zahlreichen Fragen der interessierten JU-ler, welche auch den religiösen Aspekt nicht außen vor ließen. „Sterben liegt nicht in menschlicher Hand, sondern ist von Gott bestimmt“, fasste Carolin Hampel, zuständiges JU-Vorstandsmitglied für Fragen rund um Glauben und Werte, die christliche Position zusammen. Ein Gedanke, der auch auf der Palliativstation zum Tragen kommt. Dabei kam auch das viel umstrittene Thema Sterbehilfe zur Sprache. Die Einrichtung begleite beim Sterben, um Sterben in Würde zu ermöglichen. Sterben soll schließlich an der Hand eines Menschen – nicht durch sie – geschehen. Oft verschwindet der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe aber auch wieder, wenn die Beschwerden der Patienten erfolgreich gelindert werden.

Die Palliativstation – eine von der Bevölkerung getragene Einrichtung

Großen Respekt für die hervorragende Arbeit in diesem hochsensiblen Bereich,

sprach JU Kreisvorsitzender Matthias Grundler dem Team in Neustadt seine Anerkennung aus. Die enge Zusammenarbeit mit der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, den Hospizvereinen der Umgebung und den Hospizen in Bayreuth und Regensburg zeichnet die Station ebenfalls aus.

Durch den anstehenden Umzug der Station nach Weiden, werden laut Dr. Stephanie Kuchlbauer neue und noch bessere Möglichkeiten für Patienten und Angehörige geschaffen. Doch wichtig dabei ist auch die Unterstützung aus der Bevölkerung, weil nicht alles, was die Station bietet und bieten möchte, von Staat und Krankenkassen finanziert wird. Die JU beteiligte sich deswegen gerne mit einer Spende über 400 Euro.

* Diese Felder sind erforderlich.