Polizei nimmt mutmaßlichen Dschihadisten in Neustadt fest

Weiden/Neustadt/WN. Die Polizei hat heute am frühen Morgen im Raum Weiden einen mutmaßlichen Dschihadisten-Rekrutierer festgenommen. Der Mann pflegte wohl auch Kontakte nach Österreich. Rund 70 Beamte des Landeskriminalamtes waren im Einsatz. 

Wie der Bayerische Rundfunk mitteilt, soll das Landeskriminalamt heute am frühen Morgen einen mutmaßlichen Islamisten festgenommen haben. Der gebürtige Türke soll Verbindungen zur Terroristengruppe “Junud al-Sham” gehabt haben und für diese Gruppe auch gekämpft haben. Laut BR waren 70 Beamte im Einsatz und durchsuchten zwei Wohnhäuser in der Region. Auch in Österreich wurden drei Wohnungen durchsucht, da der Verdächtige auch Kontakte dorthin hatte.

Es sollen schon vorher Dschihadisten in Weiden unterwegs gewesen sein. In der Weidener Moschee seien die Männer nicht mehr willkommen, so der Imam. Man habe sich im Streit getrennt, da die Männer immer radikaler wurden.

In Neustadt/WN war heute am frühen Morgen ein Großaufgebot der Polizei in der Gramaustraße. Ob das etwas mit dem Fall zu tun hat, ist nicht sicher.

[Update] Wie jetzt bekannt wurde, war die Durchsuchung tatsächlich in der Gramau in Neustadt.

[Update 2] Der Mann der in der Region festgenommen wurde, ist 37 Jahre alt und türkischer Staatsangehöriger. Die Polizei fand in seiner Wohnung über 20 Handys und Computer, die jetzt ausgewertet werden. In einer Pressemitteilung des Innenministeriums heißt es: “Einer der Beschuldigten, ein 37-jähriger türkischer Staatsangehöriger, wurde in der Region Weiden aufgrund eines bestehenden Haftbefehls wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrororganisation ‘Junud al-Sham’ sowie der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat festgenommen.”

“Es handelt sich um Anhänger einer extremistisch-islamistischen Ideologie, die den bewaffneten Jihad als legitimes Mittel ansehen und bereits in Syrien an Kampfhandlungen teilgenommen haben”, erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.