Reparatur Café voller Erfolg: “Eine Idee trägt Früchte”

Kemnath. Das Reparatur Café im Alten Rathaus wird immer beliebter. Das alle zufrieden herausgehen, dafür sorgt Joachim Lamm und hofft auf weitere ehrenamtliche Bastler und Schrauber. 

Von Jürgen Masching

“Eine Idee trägt Früchte“, so Joachim Lamm, Leiter des Reparatur Cafés in Kemnath. Bereits zum vierten Mal lud er zum Reparatur Café in Kemnath. Erst im Oktober 2017 hatte er das Projekt vorgestellt und wenig später zum ersten Mal angeboten.

“Die Idee Besucher zusammen mit anderen ehrenamtlichen Helfern bei der Reparatur von Dingen, wie Radios, Lichterketten oder Haushaltsgeräten zu unterstützen, ist schon länger da gewesen“, so Lamm. Der Service ist dabei kostenfrei und bietet Hilfe zur Selbsthilfe. 2009 entstanden in Amsterdam die ersten Reparatur-Cafés, mittlerweile gibt es insgesamt über 500.

Einmal im Monat wird Schrott wieder nutzbar

Einmal im Monat öffnet Joachim Lamm das Café im Alten Rathaus in Kemnath für zwei Stunden. Dieses Mal kamen schon deutlich mehr Hilfesuchende. Je größer die Nachfrage, desto mehr Hobbybastler braucht Lamm, um all die Geräte reparieren zu können. Wer mitmachen will, ist also herzlich willkommen. Wer nichts Kaputtes hat, kann auch einfach nur zusehen und sich nebenan im Familienzentrum Kaffee und leckere Kuchen gönnen.

[Update/KORREKTUR] Das Reperaturcafe in Kemnath ist eine ehrenamtliche Initiative im städtischen Familienzentrum Mittendrin. Joachim Lamm, Initiator des Cafes, freut sich, dass es so großartig angenommen wird. Es passt hervorragend zu seinen anderen Ansätzen für Nachhaltigkeit, die schon seit der Gründung des Mittendrin vor über sechs Jahren verfolgt wurden.

„Nun solle aber nicht der Eindruck entstehen, dass er nun seinen defekten Radio reparieren lassen kann. Denn das Reparaturcafé ist als Hilfe zur Selbsthilfe gedacht“, so Jessika Wöhrl-Neuber, Leiterin des Familienzentrums Mittendrin. Die ehrenamtlichen Helfer leiten bei den Arbeiten an und greifen nur im Notfall unter die Arme. “Wir können aus Sicherheitsgründen keine Elektrogeräte reparieren. 230 V Elektrogeräte werden nur zur Suche des Defekts oder der Fehlerquelle geöffnet. Die Instandsetzung und Inbetriebnahme muss ein Elektromeister durchführen“, so Wöhrl-Neuber weiter.

Das Reparaturcafe soll auch keine Konkurrenz zu Fachgeschäften sein, es soll vielmehr die Hilfe und die Pflege sozialer Kontakte stärken. Wenn die Wartung und Pflege gezeigt werde, “lernen die Leute ihr Gerät schätzen und kennen. Also gegen die Wegwerfgesellschaft“, so Lamm.

Fotos: Jürgen Masching