Storchinvasion in Tirschenreuth: Was war da los?

Tirschenreuth. Wow, so viele Störche auf einem Haufen sieht man nicht alle Tage. In Tirschenreuth gab’s gestern aber eine regelrechte Storchinvasion. Der Storchexperte Jürgen Wilke weiß auch, warum. 

Rund 30-40 Störche kreisten auf einmal über “Imerys” in Tirschenreuth. Und auch noch heute Morgen saßen die Störche auf einem Feld versammelt. Bei dem Anblick gab es wilde Spekulationen. Was war da los? Ein OberpfalzECHO-Leser schickte uns die Bilder per Whatsapp. Seine Vermutung: Der Wind sei gestern Abend vielleicht zu stark gewesen und die Störche hätten sich dort versteckt.

Jürgen Wilke hat eine andere Vermutung und bringt Licht ins Dunkel. Seit Jahren beschäftigt er sich leidenschaftlich gern mit Meister Adebar und seinem Verhalten. Er weiß: “Die Jungstörche versammeln sich und fliegen gemeinsam in Richtung Süden nach Afrika”. Ein erstaunliches Naturphänomen. Zu ihrem ersten Flug gen Süden fliegen die Jungvögel nämlich schon vier bis fünf Wochen früher als die erwachsenen Störche. Teils können die Schwärme sogar bis zu 200 Vögel zählen.

Inzwischen ist der Storchschwarm aus Tirschenreuth auch wieder verschwunden. Wilke vermutet sogar, dass auch der Weidener Storchennachwuchs schon weg ist. Er und Storchenhorstbetreuerin Helga Bradatsch haben die Störche das ganze Jahr über im Blick. Vielleicht, haben die Weidener Störche ja wirklich schon die “Flügel in die Hand genommen” und sich dem Tirschenreuther Schwarm angeschlossen.

Bilder: OberpfalzECHO/Privat