Wieder kein Fasching in Neustadt

Neustadt/WN. Neustadt ohne Fasching. Auch 2022 wird die närrische Zeit in der Kreisstadt mehr oder weniger ausfallen. Faschingsverein und Stadt haben das jetzt gemeinsam bekannt gegeben. Eine Faschingstradition will der Verein aber keinesfalls ausfallen lassen.

Jürgen Trescher, Vorsitzender des Vereins Neustädter Faschingszug, Bürgermeister Sebastian Dippold und Kevin Hammer, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Neustädter Faschingszug geben im großen Sitzungssaal die Absage aller Bälle bekannt. Foto: Bernhard Knauer

Bei einem gemeinsamen Pressegespräch bedauerten Bürgermeister Sebastian Dippold, sowie die beiden Vorsitzenden des Faschingsvereins
Jürgen Trescher und sein Vertreter Kevin Hammer diese Entscheidung. „Wir hatten bis zuletzt gehofft, aber uns bleibt nichts anderes übrig“, so
Trescher.

„Gerade jetzt ist jeder mit dem Kopf Richtung Weihnachten eingestellt“, erklärt Bürgermeister Sebastian Dippold. „Spätestens zwischen den
Jahren, mit Blick auf 2022, werden die Fragen zum Fasching kommen“, so das Stadtoberhaupt. Daher habe der Faschingsverein entschieden den Stand der Planungen offiziell bekannt zu geben – gemeinsam mit dem der Stadt.

Hohe Kosten für Bälle und Co.

„Wir haben das Geschehen und die Entwicklung immer verfolgt“, analysiert Jürgen Trescher, Vorsitzender des Neustädter Faschingsvereins. „Wir haben den Sommer über trainiert, Orden bestellt und die Bälle geplant. Dass wir als Ehrenamtliche und Engagierte schlicht die Hoffnung hatten, aktiv werden zu können, das kann man uns beim besten Willen nicht vorwerfen. Uns ist aber allen klar, dass der Fasching in der gewohnten Form nicht stattfinden kann – daher sagen wir unsere Bälle offiziell ab.“

Nicht nur Omikron würde hier mit reinspielen, ergänzt der Bürgermeister. „Man muss hier schon beachten, dass der Faschingsverein alle Veranstaltungen ehrenamtlich stemmt und finanziert. Ein Inthronisationsball beispielsweise mit Abstandsregeln würde bedeuten, dass deutlich weniger Gäste kommen und damit deutlich weniger Karten verkauft würden.“

Auf der Gegenseite stünde die Finanzierung der Bands, Ausgaben für Kostüme und so weiter. „Ein Ball ist für den Verein so schlicht nicht
finanzierbar“, legt Trescher dar. Der übergeordnete Faschingsverband, der Landesverband Ostbayern, habe seine Veranstaltungen bereits abgesagt.

Fast alle in der Garde geimpft

Der Neustädter Faschingsverein hat noch gehofft und war vorbereitet, führt Vorsitzender Trescher aus: „Unter 2G hätten wir auftreten und Bälle
durchführen können. Die Jugendgarde ist bereits jetzt nahezu durchgeimpft. Zum Faschingsauftakt Mitte Januar hätten auch die Zwölfjährigen einen entsprechenden Impfschutz vorweisen können.“

Klein bei gibt der Faschingsverein aber nicht. „Wir wären nicht der Neustädter Faschingsverein, wenn wir die Flinte einfach ins Korn werfen würden“, gibt sich Trescher kämpferisch. „Wir sind gezwungen unsere Veranstaltungen abzusagen, den Fasching an sich, den kann niemand absagen. Deswegen wird es auch definitiv eine Faschingszeitung geben – Corona zum Trotz!“

Feiern das Ende der Pandemie

Wer die Faschingszeitung, den „Schwarzen Kater“ füttern möchte, könne dies per Email an die faschingszeitung-neustadt@web.de, per facebook oder analog mittels des Briefkastens am Schreibwaren Richter tun. Der „Schwarze Kater“ erscheint immer am Freitag vorm Faschingssonntag.

„Wir sitzen genauso hier wie im letzten Jahr“, sagt Dippold nachdenklich. „Und natürlich ist es schade, wenn die für die Stadt so bedeutenden
Faschingsveranstaltungen nicht stattfinden können. Wir sind uns aber einig, das Wichtigste ist: das alle gesund bleiben.“ Und Trescher ergänzt:
„Wenn wir wieder normal Fasching feiern können, dann bedeutet das, wir feiern auch das Ende dieser Pandemie – und darauf freuen wir uns.“

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