Wolle können sie nie genug haben

Neustadt/WN. Wolle können die fleißigen Damen der wöchentliche Strickrunde eigentlich nie genug haben. Jeden Dienstag treffen sich bis zu 15 leidenschaftliche Strickerinnen im katholischen Pfarrhof um Mützen, Pullover oder Handschuhe zu stricken – nicht für den Eigenbedarf. Fast alle Artikel gehen als Spenden an Bedürftige in Rumänien.

Von Benedikt Grimm

2.206 Kleidungsstücke sind so im vergangenen Jahr entstanden. Alle sechs bis acht Wochen werden die wärmenden Produkte abgeholt und gehen via Lastwagen auf die Reise in den Balkanstaat. Die Strickerinnen denken aber auch an die Bedürftigen vor Ort. Für Norbert Meister, den Leiter der “KoKi – Netzwerk frühe Kindheit” des Landratsamtes, haben die Damen im Jahr 2015 300 Paar Baby-Schühchen gestrickt. Die KoKi betreut Schwangere und junge Familien, die mit einem schwierigen sozialen Umfeld oder finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die bunten Strickwaren sind willkommene Geschenke.

Heimstrickerinnen unterstützen

Entstanden ist die Strickrunde, die nicht als Verein, sondern als lockere Gemeinschaft organisiert ist, schon vor 31 Jahren. Agnes Schmid und Margarete Schön waren schon in den ersten Jahren dabei. Damals strickten sie vor allem für das Kinderheim in Windischeschenbach. Heute gehören der Gruppe auch noch sechs Heimstrickerinnen an, von denen eine im Neustädter Seniorenheim wohnt. Die anderen Damen bringen ihr regelmäßig neue Wolle und holen die fertigen Strickwaren ab.

Wollspenden dringend gesucht

Bei so vielen fleißigen Händen ist der Verbrauch an Wolle natürlich groß. “Egal ob Baumwolle, Wollreste oder Knöpfe – es wird alles verwertet”, betont Renate Siegel, die um Wollspenden bittet. Es werde nichts weggeworfen. Selbst Wollreste finden zum Beispiel in Form von buntkarierten Decken noch eine sinnvolle Verwendung. Wer zu Hause nicht mehr gebrauchte Wollknäuel liegen hat, darf sich jederzeit bei Renate Siegel unter Telefon 09602 7317 melden. Auch Marille Eckl, die Leiterin und “der gute Geist” der Gruppe, nimmt Wollspenden entgegen (Tel. 09602 4626).

Und wer Lust bekommen hat selbst zur Stricknadel zu greifen, darf sich ebenfalls gerne bei den Ansprechpartnerinnen melden. Der Raum im Neustädter Pfarrhof ist zwar bei Anwesenheit aller 15 Damen schon gut gefüllt, die ein oder andere Neue hätte aber noch Platz. Und Heimstrickerinnen sind sowieso herzlich willkommen.

Strickrunde Neustadt 7
Momentan haben die Damen der Strickrunde in dem Raum im Neustädter Pfarrhof noch einige Knäuel Wolle auf Lager. Das kann sich aber schnell ändern. Bei bis zu 21 Strickerinnen ist der Verbrauch hoch.
Strickrunde Neustadt 6

Bilder: B. Grimm

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