Die Zukunft des ländlichen Raums – Eine Frage des Images

Tirschenreuth/ Neustadt/WN / Weiden. Es mangle nicht an Attraktivität des ländlichen Raums, sondern am Image. Beim Werkstattgespräch “Kommunen im ländlichen Raum: Image – Realität – Chancen” der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheimdiskutierten diskutierten Stadtentwickler, Bürgermeister und Unternehmer über Zukunftskonzepte. „Die eine Strategie gibt es nicht, aber viele gute Beispiele.“, so IHK-Präsident Gerhard Witzany.

Feld von Roland Wellenhöfer aus Erbendorf
An der Attraktivität des ländlichen Raums mangelt es nicht.

Heimat gestalten

Die Lebensverhältnisse in Städten und auf dem Land seien gleichwertig, dafür warb Staatssekretär Albert Füracker. Kommunen mit zentraler Funktion seien dazu da, die Versorgung zu stabilisieren. Städteplaner Prof. Mark Michaeli von der TU München widersprach dieser politischen Sicht allerdings: „Kommunen bis 7.000 Einwohner werden es alleine nicht schaffen und da ändert auch die Einstufung als zentraler Ort nichts.“ Die neuen Zentrumsverbünde entlang der A93 von Regensburg nach Marktredwitz brauchen eine Arbeitsteilung. Sonst profitiere immer nur der „stärkste“ Ort. Außerdem stoppe die Ausweisung von neuen Wohngebieten die Abwanderung nicht. Menschen verlassen den ländlichen Raum, wenn sie keine Mietwohnungen finden, aber in den meisten Kommunen gibt es Leerstände. Tettau in Oberfranken macht vor, wie sich potenzielle Mieter für die Umgestaltung sanierungsbedürftiger Bausubstanz engagieren.

Mut zahlt sich aus

Dr. Stefan Leuninger, Experte für die Kommunalentwicklung und Dr. Reinhard Rieger, Geschäftsführer der IHK Regensburg, nennen die Vorteile des ländlichen Raums: Attraktive Arbeitgeber, wie Wolf in Mainburg, Kultur und Gastfreundschaft wie am Schafferhof in Windischeschenbach. Ferner brauche ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort neben zeitgemäßen Miet- und Eigentumswohnungen Einrichtungen der Daseinsvorsorge, Kinderbetreuung und Bildungsinstitutionen. Solche ganzheitlichen Ansätze verfolgen zum Beispiel die Stadt Mitterteich oder die Gemeinde Schorndorf.

Wie ein Konzerthaus eine ganze Kommune verändert, berichteten Bürgermeister Wolfgang Eckl und Uta Hielscher von der Kulturwald GmbH als Betreiber. Ein Glücksfall sei das mehrfach prämierte Konzerthaus für Blaibach. Wirtschaftliche Effekte zeigen sich an den Übernachtungen. Im ersten Konzerthausjahr waren es über 30.000. Blaibachs Mut zu einem unkonventionellen Projekt zahlt sich aus.

Die gemeinsame Strategie von Wirtschaft und Gesellschaft gerät in Floss zum entscheidenden Faktor für die kommunale Entwicklung. Harald Gollwitzer von der gleichnamigen Tiefbaufirma Gollwitzer und Bürgermeister Günter Stich berichteten, wie sich Unternehmer und Bürger für Entwicklung, Attraktivität und Versorgung ihres Ortes einsetzen.

Es geht nicht darum, Investitionen zu verhindern, sondern sie an den richtigen Standort zu lenken.“

, zieht Sandro Bauer, Bürgermeister Furth im Wald, das Fazit.

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