Nördliche Oberpfalz im Exporthoch

Weiden. Die bayerischen Industrieunternehmen haben 2015 bei den Exporten weiter zugelegt, meldet der Bayerische Industrie- und Handelskammertag BIHK. Sie lieferten im vergangenen Jahr Waren im Wert von 179 Milliarden Euro ins Ausland, ein Plus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit erzielte die bayerische Industrie einen neuen Rekordwert im Außenhandel.

„Die Oberpfalz und der Landkreis Kelheim profitieren vom Exportgeschäft der Unternehmen in hohem Maße“, kommentiert der Präsident der IHK Regensburg, Gerhard Witzany, die Zahlen. Die Exportquote der Industrie in der Oberpfalz beträgt 2015 sogar 55,7 Prozent und liegt deutlich über dem bayerischen Durchschnitt von 52 Prozent.

Aus dem Bezirk der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim wurden im letzten Jahr Waren im Wert von 19,1 Milliarden Euro ausgeführt. Das ist ein Plus von 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Weiden (bei Unternehmen mit einer Zahl von mehr als 50 Angestellten) wurde 2015 ein Gesamtumsatz von rund 349 Millionen Euro erwirtschaftet, 48 Millionen davon kamen aus dem Ausland. In den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth waren die Auslandsumsätze sogar noch gewaltiger. In Tirschenreuth lag der bei rund 897 Millionen (gesamt über eine Milliarde) und in Neustadt/WN bei etwa 994 Millionen (gesamt über 2 Milliarden).

Besonders gefragt waren Fahrzeuge und Fahrzeugteile, Maschinen und Elektrotechnik. Auch für die Dienstleistungsbranche bietet das Ausland zunehmend Potenzial. Den wichtigsten Markt stellen die europäischen Länder, vor allem die Nachbarn Österreich, Schweiz und Tschechien. Weitere Schwerpunkte bilden die USA und trotz der wirtschaftlichen Einbrüche auch China. Das bislang wichtige Russlandgeschäft ist wegen der Sanktionen eingebrochen. Eine Besserung ist laut IHK für 2016 nicht in Sicht. Dagegen seien nun die Entwicklungen im Iran wie auch in einigen europäischen Ländern vielversprechend.

Brexit schadet dem Export

Großbritannien war für Bayern 2015 das zweitwichtigste Abnehmerland mit einem Import-Wert von 15,5 Milliarden Euro. „Die Unternehmen hoffen, dass sich dieser positive Trend fortsetzt. Das wird nur gelingen, wenn das Brexit-Referendum im Vereinigten Königreich nächste Woche, am 23. Juni, pro EU ausgeht“, schätzt IHK-Präsident Gerhard Witzany.

Die Exportquote der Industrie im gesamten IHK-Bezirk lag 2015 bei 53,6 Prozent, auch das ist über dem bayerischen Durchschnitt. Die Exportquote ist der Anteil des Auslandsgeschäfts an den Gesamtumsätzen der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe und wird vom Bayerischen Landesamt für Statistik berechnet.

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