Corona-Dauereinsatz: Rückenwind fürs Hilfswerk

Weiden. Die Helfer des Technischen Hilfswerks in Weiden stecken viel Zeit und Kraft in den Corona-Dauereinsatz: ihr Engagement – unbezahlbar. Finanzielle Absicherung für die Einsätze sind aber notwendig, genauso wie tolerante Arbeitgeber. 

THW Weiden Corona Einsatz Albert Rupprecht, Andreas Duschner, Markus Koller, Heiko Engelbrecht, Thomas Schiller
Wo liegen die Einsatzschwerpunkte und Herausforderungen, denen sich das Technische Hilfswerk in Weiden stellt? Das klärten MdB Albert Rupprecht (von links), THW-Ortsbeauftragter Andreas Duschner, Gruppenführer Markus Koller, Zugführer Heiko Engelbrecht und der stellvertretende Ortsbeauftrage Thomas Schiller im Gespräch.

Bis Mitte Mai 2020 hat der Ortsverband Weiden der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) insgesamt 120 Einsatzaufträge abgearbeitet. Bislang waren aus Weiden 41 ehrenamtliche THW-Einsatzkräfte insgesamt rund 5.150 Stunden im Einsatz und haben zuletzt wieder eine Sonderlieferung an hochwertigen Beatmungsgeräten zu den Kliniken Nordoberpfalz AG gebracht, wie THW-Sprecher Andreas Duschner mitteilt.

Führungsunterstützung, Logistik und Technische Hilfeleistung für Krankenhäuser und Altenheime waren in den letzten zehn Wochen die Einsatzschwerpunkte. Jetzt war Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht (CSU) zu Gast, um sich über den Einsatzverlauf zu informieren.

Einsatzmarathon finanziell stemmen

Seit Feststellung des Katastrophenfalls in Bayern am 16.03.2020 ist das Technische Hilfswerk (THW) der Logistikpartner des Freistaats Bayern und leistet regionale technische und logistische Hilfe. Bereits in der Anfangsphase standen MdB Albert Rupprecht und der Weidener THW-Ortsbeauftragte Andreas Duschner in Kontakt, um besondere Fragestellung über das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat zu klären. „Für uns als Ortsverband war es von Anfang an wichtig, dass wir diesen Einsatzmarathon auch finanziell stemmen können“, betonte Duschner – „schließlich müssten die freigestellten Einsatzkräfte auch finanziert werden, sodass die Arbeitgeber entschädigt werden können.“

Rupprecht konnte diese Befürchtungen letztlich ausräumen und verwies auf unbürokratische Lösungen für die THW-Ortsverbände durch die Finanzierung aus zentralen Töpfen.

Nordoberpfälzer Arbeitgeber sind sehr tolerant!

Zugführer Heiko Engelbrecht und Gruppenführer Markus Koller betonten, dass der mehrwöchige Schichtbetrieb nur durch sehr tolerante Arbeitgeber umsetzbar sei. Die Nordoberpfalz galt lange als eine der Corona-Hotspotregionen in Deutschland und musste daher priorisiert mit großen Mengen an Schutzmaterial beliefert werden. Die Touren aus dem Zentrallager in München bis zum Logistikstützpunkt in Weiden wurden komplett mit Fahrzeugen des THW bewerkstelligt.

Mobiles Labor von Hamburg nach Weiden

Insgesamt rund 7.000 Kilometer wurden bislang gefahren, um rund 160 Paletten zu transportieren. Die beiden Fachberater Jan Braunreiter und Thomas Schiller koordinierten vom Krisenstab in Neuhaus aus die regionalen Einsätze. Eine Besonderheit war hierbei die Verlagerung eines mobilen Labors des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin von Hamburg aus nach Weiden, wo es im Klinikum aufgebaut wurde. Die Einsatzkräfte haben die hochwertigen Testgeräte sowie die Virologen mit Fahrzeugen des Technischen Hilfswerks (THW) von Hamburg nach Weiden gebracht.

Das Leistungsvermögen des THW in Bayern und insbesondere in Weiden begeistert den Bundestagsabgeordneten: Schließlich müssen nicht nur die kreisfreie Stadt Weiden, sondern auch der gesamte Landkreis Neustadt an der Waldnaab versorgt werden. Die in den letzten Jahren angestoßenen Fahrzeugbeschaffungsprogramme für die Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes seien kein Luxus, sondern absolut notwendige Investitionen für ein funktionierendes Krisenmanagement.

Nachdem in den vergangenen Jahren auch verstärkt Naturkatastrophen aufgetreten seien, werde der Bund seiner Verantwortung gegenüber dem THW auch in Zukunft gerecht werden, wie Rupprecht erklärte. Bei einer Führung durch die Stabsräume erklärten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte anhand der Lagekarte, wo in den vergangenen Wochen die Einsatzschwerpunkte lagen.

Alle waren sich einig, dass derartige Krisen nur organisationsübergreifend bewältigt werden können, was in der Nordoberpfalz auf jeden Fall gut funktioniert hat.

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