Digitale Kompetenz unter einem Dach: E-House OTH Weiden
Weiden. Der Bildungscampus in Weiden wird erweitert. Das “E-House” ist ein Paradebeispiel für starke regionale Allianz und Digitalisierung in der nördlichen Oberpfalz: Zusammen wird etwas Großes geschaffen. Innovative Ideen, Weitsicht und die Zukunft des digitalen Wandels am Hochschulstandort Weiden.
Von Kristine Mann
Das E-House auf dem Campus der OTH in Weiden soll digitales Wissen, elektronischen Handelsverkehr und Forschung unter einem Dach bündeln. Es entsteht ein Zentrum für digitale Kompetenz. Und die Nachfrage bei den Unternehmen ist groß: “Bedarf ist immer da”, sagt Walter Scharnagl, zuständiger Bauunternehmer Scharnagl Hoch- und Tiefbau GmbH. Ein Mixpool von innovativen und digitalen Unternehmen soll Einzug ins E-House bekommen. Aber nicht nur namenhafte Unternehmen, sondern auch Start-Ups sollen die Möglichkeit bekommen sich digital einzubringen. “Noch wollen wir keine Mieter nennen”, so Scharnagl weiter. Betriebswirt (VWA) Harald Schaller, Projektsteuerung, stehe in engem Kontakt mit den potenziellen Mietern, bei der Entscheidung solle aber auch der Hochschulrat der OTH Weiden-Amberg einbezogen werden. Soviel aber vorneweg: “Es wird ein interessantes Paket werden.”
Sicher ist: Die Sparkasse Oberpfalz Nord wird mit einer neuen digitalen Beratungseinheit “S@ON” das Erdgeschoss beziehen. Denn die Vernetzung von Kunden und Unternehmen sei ein Kernauftrag. Weitere Flächen werden von der OTH Amberg-Weiden genutzt.
E-House als Standort für Fraunhofer gesetzt
Digitalisierung ist ein Megatrend. Das E-House ist kein Selbstzweck, sondern wirkt sich auch auf die Region aus”,
sagt Dr. Wolfgang Weber, Leitung Grundsatzangelegenheiten und Hochschulentwicklung der OTH Amberg-Weiden. Die regionale Wirtschaft wird beim Projekt eingebunden, schließlich erhält die Digitalisierung auch Einzug in das produzierende Gewerbe. Dekan Prof. Dr. Wolfgang Renninger, CIO Fakultät Betriebswirtschaft, weiß, die Digitalisierung muss sichtbar gemacht werden: “Natürlich stellt sich jedem Unternehmer die Frage, was heißt das für mich und mein Unternehmen? Wie kann ich die Digitalisierung für mein Unternehmen nutzen?” Im E-House soll das “im Labor, wo man gemeinsam Dinge testet” erforscht werden. Bereits zum Wintersemester sind Studiengänge geplant, um diese und weitere Fragen zu beantworten und die Usability (Benutzerfreundlichkeit) sichtbar zu machen.
Das E-House ist außerdem als Standort für Fraunhofer gesetzt. Das Fraunhofer Institut ist die führende Einrichtung für angewandte Forschung in Europa. In der OTH Weiden wird eine eigene Projektgruppe errichtet, wo Fachkräfte der IT Sicherheit ausgebildet werden. So bietet das E-House eine gute Basis für anwendungsorientierten Wissenstransfer und digitale Beratung für die Unternehmen.
Eine starke regionale und kommunale Allianz bringt auch großen Erfolg
sagt Landtagsabgeordneter Tobias Reiß. Das E-House biete Studenten am Hochschulstandort Weiden viele Chancen und Möglichkeiten. Dass junge Leute in der nördlichen Oberpfalz bleiben, sei ein wichtiges Ziel. Auch Kurt Seggewiß, Oberbürgermeister der Stadt Weiden, stimmt ihm zu: “Networking zahlt sich aus”: Der Förderantrag des “Digitalen Gründerzentrum Oberpfalz” (DGO) bei der Wirtschaftsministerin könne eigentlich nur genehmigt werden. Der Dank von Initiator Ludwig Zitzmann, Vorsitzendem des Vorstandes Sparkasse Oberpfalz Nord, richtete sich bei einer Pressekonferenz an der OTH Weiden an Bauleiter, Architekt, Unternehmer, Politik und die vielen Partner, die mit Herzblut, Engagement und Liebe zum Detail am Projekt E-House mitwirken.
Resonanz extrem positiv
Die Einrichtung im E-House kann sich durch individulle Aufteilungs- und Kopplungsmöglichkeiten je nach Raumbedarf an die Mieters anpassen. Sechs Stockwerke mit insgesamt 414 Quadratmeter Fläche waren bis jetzt in Planung. Das Feedback zum Projekt “E-House” war sogar so positiv, dass Erweiterungen geplant sind: Ein Antrag, das Gebäude um ein weiteres Stockwerk zu erhöhen wurde gestellt. “Es gibt ja aber noch andere Fleckchen, die in Frage kommen und im Gespräch sind”, so Zitzmann.
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