Protest gegen den Protest

Weiden. Der Widerstand in der Bevölkerung zumindest gegen einen Teil der "Spaziergänger" wächst. Nach der vom Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte" initiierten "Weidener Erklärung" positioniert sich ein weiterer Zusammenschluss mit dem Ziel, die "Spaziergänge" der Corona-Maßnahmen-Gegner zu verhindern.

Am vergangenen Freitag fand in der Weidener Altstadt schon einen Unterschriftensammlung mit dem Thema “Wer mit Nazis marschiert, hat in der Pandemie nichts kapiert” statt. Nun legen die Veranstalter noch eine Schippe drauf. Am Samstag, 15. Januar ist eine große Kundgebung mit einer Liveband am NOC geplant. Foto: Nina Krehl

Unter dem Motto „Wer mit Nazis marschiert, hat in der Pandemie nichts kapiert“ veranstaltet der „Zusammenschluss von Menschen/Bürgern die diese Spaziergänge unter dem Deckmantel der AFD/NPD/Menschen mit rechter Gesinnung nicht kommentarlos akzeptieren“ am Samstag, den 15. Januar, von 14.30 bis 16.30 Uhr eine Kundgebung mit Livemusik am Macertaplatz in Weiden.

“Seit längerem sehen wir, wie immer mehr Menschen mit Rechtsradikalen zusammen spazieren gehen. Die Radikalisierung, die rechtsradikalen Symbole und die Personen von identitären und extrem radikalen Gruppen, die dort akzeptiert mitlaufen, beunruhigen uns sehr. Wir sind ebenso beunruhigt, dass die Radikalisierung in Weiden möglicherweise in Gewalt wie in anderen Städten ausufert”, schreibt Mitveranstalterin Nina Krehl in einer Pressererklärung.

Ansteckungen verhindern

Deshalb hätten sich Bürgerinnen und Bürger der schönen Stadt Weiden zusammengeschlossen, um einen Bürgerantrag bei der Stadt einzureichen. “Wir möchten, dass die Spaziergänger als Versammlung, wie zum Beispiel in Hamburg passiert, eingestuft werden. Das wolle man nicht, um Proteste gegen die Impfpflicht an sich zu verhindern, sondern aus folgenden Gründen: Die “Spaziergänger“ sollen verpflichtet werden können, sich an die aktuell geltenden Schutzmaßnahmen zu halten. Derzeit sei das nicht möglich und dadurch könnnten sich “Spaziergänger“ in den Menschenmassen dieser Aktionen mit Covid-19 infizieren, das Virus weitertragen und so die Gesundheit und das Leben anderer Menschen massiv gefährden. “Dies möchten wir verhindern.”

Der zweite Grund seien die rechtsextremen Personenkreise bei solchen Veranstaltungen. “Diese radikalisieren die Proteste und rufen durch Verschwörungstheorien zu Hass und Gewalt auf. Personen, die rechtsradikale Symbole tragen, müssen von solchen Veranstaltungen ausgeschlossen werden. Dies geht jedoch nur, wenn die Polizei die Kapazitäten bekommt, um für die Einhaltung von Ordnung und Frieden zu sorgen.”

450 Unterschriften werden gebraucht

Für die Einreichung des Antrages bei der Stadt Weiden benötigt das Bündnis 450 Unterschriften. Durch zwei Sammlungen am vergangenen Freitag und Samstag habe man in wenigen Stunden bereits mehr als 250 Unterschriften sammeln könnnen. Weitere Aktionen sind am Freitag von 12 bis 18 Uhr und am Samstag während der Kundgebung geplant. Die durch das Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte (OBTM) initiierte „Weidener Erklärung“ sei von vielen Bürgern online unterzeichnet worden. “Dieses Engagement der Bürger Weidens zeigt sehr stark, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich gegen die Spaziergänger positionieren möchte.”

Für diese Bürgerinnen und Bürger veranstaltet der Zusammenschluss die Kundgebung mit Livemusik am Samstag ab 14.30 Uhr auf dem Macerataplatz – “um gemeinsam ein Zeichen zu setzen”, betont Nina Krehl. Die Veranstalter appellieren an alle Menschen aus der Region, “die für den Schutz der Gesundheit sind, sich deutlich gegen Hass und rechtsradikale Radikalisierung in Weiden aussprechen wollen, das Anliegen zu unterstützen und den Antrag zu unterzeichnen”.

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