Siemens Healthineers investiert mehrere Millionen Euro

Kemnath. Eine der wichtigsten Sparten im Siemens-Konzern ist laut Siemens-Chef Joe Kaeser der Bereich Medizintechnik. Deshalb ist die jüngste Millioneninvestition des Konzerns in den Healthineers-Standort Kemnath nur logisch. 

Von Udo Fürst

Siemens-Standortleiter Alfred Koch bezeichnete das „nicht gerade einfache“ Projekt als Meilenstein für den Standort. Die Oberfläche sei ökologisch, zukunftsorientiert, hochflexibel und erfülle sämtliche Kundenwünsche punktgenau.

Wenn ein Kunde sein Gerät im Ferrari-Design will, bekommt er ihn genauso,

sagte Koch. Der einen mittleren einstelligen Millionenbetrag teure Neubau löst die alte, seit 1983 laufende Technik ab, die so lange gebraucht wird, bis die neue Anlage in etwa einem Jahr in Betrieb gehen wird. Gespritzt, lackiert und designed werden damit komplexe Röntgen- und Angiografiesysteme, Magnetresonanz- und Computertomografen. Die Oberflächentechnik verspreche hohe Flexibilität der Farben und Formen, einen variablen Durchsatz und antimikrobielle Hochglanzoberflächen, die ein kundespezifisches, individuelles Design garantiere.

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Siemens-Projektleiter Frank Pecher vor dem lackierten Teil eines Computertomografen, der mit der Oberflächentechnik bearbeitet wird.

Am Zusammenspiel von Mechanik, Elektronik und IT-Komponenten arbeiten 140 der insgesamt 1200 Beschäftigten am Siemens-Standort Kemnath. Nach dem Baukasten-Prinzip fertigen sie hochpräzise Medizintechnik für Diagnostiksysteme in Krankenhäusern und Arztpraxen.

Rückblickend erläuterte Alfred Koch, dass man drei Alternativen gehabt habe: Die Umstellung auf Fremdbezug, den Verkauf der Anlage und der Leistung an eine andere Firma oder die Eigeninvestition.

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Der Leiter des Siemens-Mechanikcenters Kemnath, Helmut Kellner (Zweiter von links), erläutert anhand der Pläne die neue Anlage. Aufmerksame Zuhörer sind (von rechts): MdL Tobias Reiß, Landrat Wolfgang Lippert, Bürgermeister Werner Nickl, kaufmännischer Leiter Bernhard Rupprecht, Standortleiter Alfred Koch und Projektleiter Frank Pecher.

Mit der Entscheidung, die Oberflächentechnik selbst weiter zu betreiben und entsprechend zu modernisieren, wurde ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit des Werks gelegt.“ Der Bau sei auch als Zugeständnis an die Kompetenz der hiesigen Mitarbeiter zu verstehen. Helmut Kellner, Leiter des Siemens-Mechanikcenters, schilderte die zweijährige Planungs- und Vorbereitungsphase sowie die schwierige Suche nach einem geeigneten Partner, den man schließlich in der hessischen Firma Afotek gefunden habe.

Das Zauberwort Flexibilität gebrauchte auch Andreas Müller von der ausführenden Firma Afotek. Sie werden mit der neuen Technik viel Freude haben, versprach der Projektleiter. Ihren Stolz auf das Weltunternehmen Siemens, den größten Arbeitgeber in der Oberpfalz, und auf die Mitarbeiter am Standort, kleideten auch die Ehrengäste in Worte.

Siemens ist ein besonderer Arbeitgeber, der immer an der Spitze des Fortschritts steht. Die Arbeitnehmer hier sind weltweit führend in Sachen Loyalität, Ehrlichkeit und Fleiß,

sagte Landtagsabgeordneter Tobias Reiß. Landrat Wolfgang Lippert freut sich, das Siemens mit der Entscheidung ein Zeichen gesetzt habe für den Standort und Kemnaths Bürgermeister Werner Nickl lobte Siemens als in die Zukunft gerichtetes Unternehmen, das sich der Zeit und der Zukunft stets anpasse. Durch die neue Technik werde in der 34 Beschäftigte zählenden Abteilung zwar Personal eingespart, aber durch entsprechende innerbetriebliche Umstrukturierungen fielen keine Arbeitsplätze weg, versicherte Standortleiter Koch.

Bilder: Udo Fürst

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