Altes Postamt in Grafenwöhr findet neue Nutzung
Altes Postamt in Grafenwöhr findet neue Nutzung
Die Geschichte der Post in Grafenwöhr geht bis in das Jahr 1830 zurück. Eine lange Tradition mit vielen Serviceleistungen für die Bevölkerung. In diesem Format ist sie seit drei Jahren ebenfalls „Geschichte“. Nun gibt es Anzeichen für eine vielversprechende Nachnutzung der Immobilie. Das Unkraut wuchert schon rund um ein markantes Gebäude der Grafenwöhrer.
Seit der Schließung des „gelben Riesen“ im Jahr 2022, der letzten Postfiliale ihrer Art im Landkreis Neustadt, ist es verdächtig ruhig um das letzte klassische Postamt weit und breit, das Postdienstleistungen und Bankgeschäfte unter einem Dach vereinte. Der imposante Bau in zentraler städtischer Lage war der Inbegriff postalischer Leistungen für die Grafenwöhrer und weit darüber hinaus für die US-Garnison und den gesamten Bereich des Truppenübungsplatzes. Baulich ist das „alte Postamt“ immer noch eine ortsbildprägende Augenweide.
Nachnutzung des Postamts
Doch nun ist eine Nachnutzung des 1927 errichteten Gebäudes in der Alten Amberger Straße in Sicht. In der Sitzung des beschließenden Bauausschusses billigte das Ratsgremium entsprechend baurechtlicher Vorgaben eine Nutzungsänderung für den ansehnlichen Bau. Aus den ehemaligen Schalterräumen und Paketstationen der „Posterer“ sollen im Erdgeschoss Büroräume für die interkommunale Genossenschaft NEW-Neue Energien West eG und die BürgerEnergiegenossenschaft West entstehen.
Das Gebäude befindet sich seit einigen Jahren im Eigentum der „Genossenschaftlichen Vermögensverwaltung eG“, einem Konstrukt der beiden Energiegenossenschaften. Für das Gremium um amtierende Bürgermeisterin Anita Heßler war es eher eine formelle Angelegenheit, dem Antrag auf Umnutzung das sogenannte gemeindliche Einvernehmen zu erteilen.
Bauanträge und Beschlüsse
Die Ratsversammlung beschäftigte sich zudem mit Neubau- und Umbauanträgen. Einvernehmen bestand mit einem Wohnhausneubau im Lilienweg, obgleich die Sonderwünsche des Bauherrn für ein Pultdach mit drei Grad Dachneigung in Abweichung zu den Vorgaben im Bebauungsplan Ochsenhut von einigen Ratsmitgliedern kritisch gesehen wurden. Grünes Licht bekam zudem ein Bauantrag zum Anbau eines Wintergartens an ein bestehendes Wohnhaus im Bereich der Gemarkung „Am Sand“.
Keine Sonderregelung für Wohnmobile
Wegen der hohen Umbaukosten verzichtet das Gremium auf die Herstellung eines separaten Zuganges für Wohnmobil-Nutzer zu den Sanitärräumen des Waldbades. Hintergrund war eine Anregung von Ratsmitglied Gerald Morgenstern an das Stadtbauamt, die Machbarkeit zu überprüfen und eine Kostenberechnung anzustellen. Einer Maßnahme mit erheblichem Aufwand, so die Erhebungen der Bauverwaltung, die für das Projekt Kosten in Höhe von circa 32.000 Euro berechnete.
Zudem verwies das Bauamt auf zusätzlich anfallende laufende Kosten für den Unterhalt außerhalb der Betriebszeiten des Waldbades und damit verbundenen Vandalismus-Gefahren. Eine Gesamtbetrachtung, die im Gremium für Unbehagen sorgte und mit dem einstimmigen Beschluss endete, auf Sonderregelungen für die Nutzer des Wohnmobilstellplatzes zu verzichten.
Beschlüsse aus nichtöffentlicher Sitzung
Zur Bekanntgabe von Beschlüssen aus dem nichtöffentlichen Teil der Bauausschusssitzung vom 5. Mai 2025 gehörten die Auftragsvergabe zur Risse-Sanierung in der Wolfgangssiedlung an die Firma Sinani aus Lengdorf zum Angebotspreis von 28.560 Euro und die Vergabe der Baumpflege im Stadtgebiet Grafenwöhr und den Ortsteilen an Firma Frummet aus Reuth bei Erbendorf mit einem Vergabevolumen in Höhe von 29.512 Euro.





