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Gebühren für Wasser und Abwasser steigen in Grafenwöhr

Grafenwöhr. Die Stadtwerke erhöhen ab 1. Januar 2026 die Gebühren für Wasser und Abwasser. Je nach Verbrauch und Haushalt steigen die Kosten um 33 bis 100 Euro pro Jahr, wegen höherer Energie- und Lohnkosten sowie dem Wassercent.

Grafenwöhr. Die Stadtwerke erhöhen ab 1. Januar 2026 die Gebühren für Wasser und Abwasser. Je nach Verbrauch und Haushalt steigen die Kosten um 33 bis 100 Euro pro Jahr, wegen höherer Energie- und Lohnkosten sowie dem Wassercent.
Stadtwerke-Betriebsleiter und Wassermeister Günter Rauh garantiert mit seinem Team Trinkwasser in hoher Lebensmittelqualität. Foto: Robert Dotzauer

Gebühren für Wasser und Abwasser steigen in Grafenwöhr

In Grafenwöhr werden Wasser und Abwasser künftig teurer. Die Mehrbelastungen bewegen sich je nach Wasserverbrauch und Größe der Haushaltungen in der Regel zwischen 33 Euro bei Rentnern und Singles bis zu 100 Euro jährlich für Familien mit zwei Kindern.

Hoher Aufwand für sichere Trinkwasser- und Abwasserentsorgung in Grafenwöhr

Das Trinkwasser kommt auch in Grafenwöhr aus den Wasserhähnen, und auch das Abwasser kann nicht einfach verdampfen. Jede Menge Technik ist notwendig, um die Bürger der Stadt und große Teile des US-Standortes Grafenwöhr mit hochwertigem Trinkwasser in Lebensmittelqualität zu versorgen und das Abwasser aus dem Stadtgebiet und der US-Garnison zu reinigen. Für die Stadtwerke ist es eine herausfordernde Aufgabe, bei Leitungsnetzen von bis zu 100 Kilometern Länge die Versorgungs- und Entsorgungssicherheit zu garantieren. Das sind Dienstleistungen, die die Stadtwerke Grafenwöhr seit Jahrzehnten zuverlässig für die Kommune übernehmen. Für die „Schätze“ unter den Straßen und Wegen fällt allerdings ein fortwährender und erheblicher Investitions- und Betreuungsbedarf mit einem ständig steigenden Kostendruck an, hieß es in der jüngsten Verwaltungsratssitzung der Stadtwerke.

Verwaltungsrat der Stadtwerke ringt um bürgerfreundliche Gebühren

Ein Szenario, das auch das Gremium um den Vorsitzenden Bürgermeister Edgar Knobloch und den Vorstand Frank Neubauer Sorgen bereitet. „Es ist stets ein Balanceakt, die Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht zu halten und bei den Gebührenfestsetzungen bürgerfreundliche Lösungen zu finden“, stellte Sitzungsleiter Edgar Knobloch schon zu Beginn der Verwaltungsratssitzung fest. Für alle Beteiligten war es ein wichtiges Treffen, ging es doch um die Festsetzung neuer Wasser- und Abwassergebühren.

Nach den Kostensteigerungen in den letzten Jahren sei eine Anpassung unaufschiebbar, so die Anmerkung von Vorstand Frank Neubauer. Neubauer verwies auf das gesetzlich verankerte Prinzip der Kostendeckung und auf die detaillierte Gebührenkalkulation eines Fachbüros. Nach Vorgesprächen mit den Mitgliedern des Verwaltungsrates schlug der Geschäftsführer der Stadtwerke eine Neufestsetzung der Gebühren in „überschaubarer“ Größenordnung vor. Als Hauptgründe nannte Neubauer die explodierenden Energiekosten, Lohnkostensteigerungen und den sogenannten Wassercent. Dabei handelt es sich um eine verpflichtende Abgabe an den Freistaat in Höhe von zehn Cent je Kubikmeter Trinkwasser, die ab 1. Juli 2026 in Kraft tritt. Eine „Steuer“ zur Entnahme von Grundwasser, die Stadt und Stadtwerke jährlich mit geschätzt 120.000 Euro belastet, so die Kalkulation des Stadtwerke-Vorstandes.

Neue Wasser- und Abwassergebühren ab 1. Januar 2026

Gegen die Stimme von Helmut Amschler beschloss das Gremium die Erhöhung der Wassergebühr von bisher 1,53 Euro auf 1,93 Euro je Kubikmeter Trinkwasser. Hinzu kommen sieben Prozent Mehrwertsteuer. Einstimmig fiel die Entscheidung zur Erhöhung der Abwassergebühr von bisher 2,44 Euro auf 2,67 Euro aus. Die jährliche Grundgebühr für Wasser und Abwasser bleibt in der Regel bei jeweils 50 Euro. Die Satzungsänderungen gelten ab 1. Januar 2026.

„Nur drei Gemeinden im Landkreis haben günstigere Gebührensätze“, verwies der Verwaltungsrat Gerald Morgenstern auf das gute Wirtschaften der Stadtwerke. Es sei gelungen, die Bürger nicht über Gebühr zu belasten. Ein Statement, dem sich auch Verwaltungsratsvorsitzender Edgar Knobloch anschloss und dabei unterstrich: „Wir bleiben in einem moderaten Gebührenrahmen“.

Zoigltermine
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Beispielrechnungen: So wirken sich die neuen Sätze auf Haushalte aus

Vorstand Frank Neubauer ergänzte den Ratsbeschluss mit Berechnungsbeispielen, ausgehend von einem Wasserverbrauch von drei Kubikmetern pro Person im Monat. Bei einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von 150 Kubikmetern Trinkwasser für ein Einfamilienwohnhaus mit vier Personen ermittelte der Geschäftsführer eine jährliche Mehrbelastung von knapp 100 Euro. Auf der Basis von 50 Kubikmetern Jahresverbrauch kam Neubauer für Rentner und Singles auf eine Erhöhung der Gesamtgebühren für Wasser und Abwasser von bisher 307 Euro auf künftig 340 Euro jährlich.