Infoabend in Neustadt/WN fördert Kinder- und Jugendbeteiligung

Infoabend in Neustadt/WN fördert Kinder- und Jugendbeteiligung
Beteiligung ist Chefsache – Infoabend für mehr Kinder- und Jugendbeteiligung im Landkreis NEW. Bürgermeister und Bedienstete aus acht Kommunen trafen sich am Mittwochabend, 26. November 2025, im Kreisjugendamt zur Fortbildungsveranstaltung „Beteiligung ist Chefsache“. Eingeladen hatte die Kommunale Jugendarbeit (KOJA).
Referent des Abends war Projektkoordinator Michael Scheerer von der Fach- und Servicestelle für Kinder- und Jugendbeteiligung. Zu Beginn begrüßte stellvertretende Landrätin Andrea Lang die Teilnehmenden und betonte die Bedeutung von Demokratieerziehung sowie den Wert einer lebendigen Beteiligungskultur in den Gemeinden.
Grundlagen und Praxisbeispiele der Jugendbeteiligung im Landkreis NEW
Im Fokus des Abends standen Grundlagen und Formen kommunaler Jugendbeteiligung – von Information über Mitwirkung bis hin zu Mitbestimmung und Selbstbestimmung. Die anwesenden Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und gemeindlichen Jugendbeauftragten berichteten von eigenen Erfahrungen. Ein Beispiel aus einer Gemeinde zeigte, wie niedrigschwellige Beteiligung gelingen kann: Nach dem Ausfall eines Spielgeräts konnten Kinder und Eltern direkt am Bauzaun ihre Wünsche für die Neuanschaffung notieren – ein einfaches, aber wirksames Verfahren, das breite Akzeptanz fand.
Referent Scheerer machte deutlich, dass Kommunen durch klare Beschlüsse selbst festlegen können, bei welchen Themen welche Form der Beteiligung vorgesehen ist. Eine verbindliche Struktur erhöhe die Qualität und Sichtbarkeit von Jugendbeteiligung und ermögliche es Verwaltungen, Beteiligungsprozesse von Anfang an mitzudenken.
Gleichzeitig wies Scheerer darauf hin, dass erfolgreiche Beteiligung Zeit, Fachwissen und finanzielle Ressourcen benötigt. Gerade ehrenamtliche Strukturen stoßen hier oft an ihre Grenzen. Daher riet er, die Einrichtung hauptamtlicher Stellen in der Gemeindejugendarbeit zu prüfen. Zudem seien Geduld und Ausdauer entscheidend – viele Projekte benötigten Anlaufzeit, bis sie von Jugendlichen angenommen werden.
KOJA unterstützt Kommunen – Ausblick und nächste Schritte
Auch die KOJA berichtete von vielen Anfragen aus den Kommunen, etwa zum Umgang mit Beteiligungsergebnissen oder zur Entwicklung eigener Beteiligungsformate. Die KOJA bietet hierzu Beratung und Unterstützung an, sieht jedoch ebenfalls die Herausforderung begrenzter personeller Ressourcen. Die Kommunale Jugendarbeit kündigte weitere Veranstaltungen zu Themen der Jugendarbeit an und ermutigte die Kommunen, eigene Fragestellungen und Wünsche einzubringen. Das große Interesse – auch von zahlreichen Kommunen, die sich terminbedingt entschuldigen mussten – zeigt: Kinder- und Jugendbeteiligung ist im Landkreis ein zentrales Zukunftsthema.



