Nehmt euch bitte nicht zu wichtig und geht nicht im Streit auseinander

Nehmt euch bitte nicht zu wichtig und geht nicht im Streit auseinander

Die Besucher erlebten ein absolutes Feuerwerk der Unterhaltungskunst in beeindruckender Starbesetzung. Neben Moderator Jürgen Kirner waren unter anderem auch Marion Schieder, die Couplet AG, Bianca Bachmann, Bernhard Gruber, Bernhard Filser, Schleudergang, Barbara Preis und Brettl-Spitzen-Stammgast Roland Hefter mit von der Partie.

Roland Hefter in Gespräch

Interview von Peter Gattaut

Du bist ein Allroundtalent, wir in Bayern sagen “a Hund is er scho”. Wie schaffst du den Spagat als Solo-Sänger, Support von Monika Gruber, Brettl-Spitzen-Stammgast, Mitstreiter in zwei Bands und Kommunalpolitiker?

Roland Hefter: Ich habe tatsächlich nur wenig Freizeit, aber Musik war schon immer meine absolute Lieblingsbeschäftigung und ich fahre gerne Auto, diese Konstellation hilft bei den vielen Auftritten und ist für mich daher kein Arbeitsstress, sondern eher ein Vergnügen und eine Berufung. Etwa 120 Stunden investiere ich monatlich in die Politik, sollte dann noch ein wenig Zeit übrig bleiben, setzte ich mich gerne auf mein Fahrrad oder ich gehe in einen Biergarten beziehungsweise in ein Lokal, esse was, trink mein Bier und beobachte die Leute.

Seit 2016 gehst du immer wieder gemeinsam mit Monika Gruber auf Tournee. Wie muss man sich deinen Part als Support dort vorstellen?

Hefter: Vor jeden Ihrer Auftritte spiele ich rund eine Viertelstunde im Vorfeld als Stimmungs-Anheizer, man könnte es auch „Warm Up“ nennen. Während ihrer Aufführung ist unsere Band mit dem neu verfassten Lied „I bin Fidel“ auch auf der Leinwand zu sehen. Wir sind wirklich sehr eng befreundet, auch wenn wir politisch nicht immer einer Meinung sind. Sie und ich können aber immer vernünftig freundschaftlich diskutieren, das schätze ich an der Moni sehr.

Die “Brettl-Spitzen” gehören zu den beliebtesten Musiksendungen im deutschen Fernsehen. Wie kamst Du dazu und was zeichnet dieses Format besonders aus?

Hefter: Der Moderator der „BR Brettl-Spitzen“ Jürgen Kirner, den ich schon länger kannte, hat mich kontaktiert, ob ich mitwirken will. Aus einmal wurde mehr, ich war jetzt gefühlt zehn bis 15 Mal bei den Live-Auftritten und in jeder dritten Fernsehaufzeichnung mit dabei. Das Erfolgsrezept ist meiner Meinung nach der freche und natürliche Stil der Darbietungen. Es wirkt nichts gekünstelt oder aufgesetzt.

Eine deiner Bands – „3 Männer nur mit Gitarre“ – spielen mittlerweile vor einem Publikum mit 1.500 Besuchern. Viele kennen euch natürlich durch eure Promotion, wo ihr nackt und nur mit Gitarre ausgestattet abgebildet wart. Welche Reaktionen habt ihr erhalten?

Hefter: Momentan haben wir eine schöpferische Pause eingelegt. Wir wollen erst neue Lieder schreiben und damit später wieder auf die Bühnen zurückkehren. Das Plakat und die Fotos, wo wir fast unbekleidet und nur mit Gitarre zu sehen sind, war ein gelungener PR-Gag. Wir sind keine singenden Chippendales, sondern stecken ohne jeglichen Schnickschnack-Zusatz unsere Gitarren ins Mischpult und los geht’s, genau um diese Botschaft ging es.

Lustig war die Begebenheit, als eine ältere Frau, gut um die achtzig zu uns gesagt hat. „Ich bin extra gekommen, um nochmal nackte junge Männer zu sehen“, wir konnten sie aber zum Glück auch musikalisch überzeugen. Ob durch diese Aktion unser Bekanntheitsgrad gestiegen ist, kann ich an Zahlen nicht wirklich messen.

Im Mai 2020 bist du in den Münchener Stadtrat eingezogen. Was waren deine Beweggründe für eine politische Laufbahn neben deiner Schauspiel- und Musikkarriere?

Hefter: Ich liebe mein München und möchte daher auch in der Kommunalpolitik mitwirken. Die SPD hat in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet und die Stadt nach vorne gebracht, genau das soll auch so bleiben. Wir brauchen keine grüne Bürgermeisterin oder grüne Ideologen, die aus München eine Stadt machen wollen, die sich nicht mehr alle leisten können und in der Menschen, die auf ein Auto angewiesen sind, als Menschen zweiter Klasse behandelt werden.

Welchen Ratschlag oder Lebensphilosophie willst du deinen zahlreichen Fans und unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Hefter: Nehmt euch bitte nicht zu wichtig und geht nicht im Streit auseinander. Redet es aus, keiner weiß wie lange er auf Erden bleiben darf und noch die Gelegenheit zur Versöhnung bekommt.