ver.di ehrt in Amberg Jubilare bis zu 70 Jahre Mitgliedschaft

ver.di ehrt in Amberg Jubilare bis zu 70 Jahre Mitgliedschaft
Der Ortsverein Amberg der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat eingeladen, um langjährige Mitglieder für ihre Treue und ihr Engagement zu ehren. Bei einem gemeinsamen Abendessen in der Gaststätte „Alte Kaserne“ in Amberg wurden Mitglieder für ihre 25-, 40-, 50-, 60-, 65- und sogar 70-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.
Die Veranstaltung, die von Christian Braun, dem Vorsitzenden des Ortsvereins, und der Gewerkschaftssekretärin Christin Rappl organisiert wurde, stand ganz im Zeichen des Dankes und der Anerkennung.
Ehrungen für 25 bis 70 Jahre Mitgliedschaft in Amberg
Die stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Ingrid Gaudermann begrüßte die anwesenden Jubilare und den Vorsitzenden der ver.di Oberpfalz, Stefan Dietl. „Nur dank euch, dank eures jahrzehntelangen gewerkschaftlichen Engagements im Betrieb, auf der Straße und in der Gesellschaft konnten wir Erfolge erringen wie die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, das Urlaubsgeld, die Fünf-Tage-Woche und den Mindestlohn. Mit euch und durch euch konnten wir Tarifverträge durchsetzen für bessere Löhne, weniger Arbeitszeit, mehr Freizeit und besseren Arbeitsschutz“, so ver.di-Bezirksvorsitzender Stefan Dietl.
„Wer heute sagt, Gewerkschaften hätten in den vergangenen Jahrzehnten nichts erreicht, dem kann man nur raten, sich mit unseren Jubilaren für 60- und 70-jährige Mitgliedschaft darüber zu unterhalten, unter welchen Arbeitsbedingungen und zu welchen Löhnen und in welchen Arbeitszeiten sie damals schuften mussten. Aber die Veränderungen wurden uns nicht geschenkt: Sie mussten hart erkämpft werden.“
Gewerkschaftliches Engagement sichert Errungenschaften
Die Ehrung der Jubilare war ein emotionaler Höhepunkt des Abends. Besonders hervorgehoben wurde Marold Meyer, der seit beeindruckenden 70 Jahren Mitglied der Gewerkschaft ist. Stefan Dietl würdigte ihn und andere langjährige Mitglieder als „Grundpfeiler der Gewerkschaftsbewegung“, die durch ihren Einsatz die Basis für die heutige Arbeitswelt geschaffen haben. Er erinnerte an die Kämpfe der 1950er Jahre, die zur Einführung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, der 40-Stunden-Woche und des Bundesurlaubsgesetzes führten. „Es waren Kollegen wie Marold Meyer, die unter dem Slogan ‚Am Samstag gehört Vati mir‘ die Fünf-Tage-Woche erkämpften und damit die Arbeitswelt nachhaltig veränderten“, sagte Stefan Dietl.
Die Veranstaltung bot auch einen spannenden Rückblick auf die gesellschaftlichen und politischen Ereignisse der jeweiligen Eintrittsjahre der Jubilare. So wurde beispielsweise das Jahr 2000, in dem die 25-jährigen Jubilare der Gewerkschaft beitraten, als Jahr des Umbruchs und der Hoffnung beschrieben. Die Jahrtausendwende brachte nicht nur kulturelle Highlights wie die erste Staffel von „Big Brother“ und den Erfolg von DJ Ötzi mit „Anton aus Tirol“, sondern auch politische Ereignisse wie die CDU-Spendenaffäre und die Wahl von George W. Bush zum US-Präsidenten.
Rückblick auf Eintrittsjahre und Zeitgeschichte
Die 40-jährigen Jubilare, die 1984 in die Gewerkschaft eintraten, wurden an die historischen Arbeitskämpfe um die 35-Stunden-Woche erinnert, die unter dem Slogan „Mehr Zeit zum Leben, Lieben, Lachen“ geführt wurden. Diese Kämpfe, die von der IG Metall und der IG Druck und Papier angeführt wurden, markierten einen Wendepunkt in der Geschichte der Arbeitszeitverkürzung und führten zu einer schrittweisen Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Auch die 50-jährigen Jubilare, die 1975 der Gewerkschaft beitraten, wurden für ihren Einsatz in einer Zeit politischer und wirtschaftlicher Krisen gewürdigt. Stefan Dietl erinnerte an die Ölkrise und die damit verbundenen wirtschaftlichen Herausforderungen sowie an die erfolgreichen Arbeitskämpfe, die zu einer Lohnerhöhung von elf Prozent führten und die Krisenkosten nicht einseitig auf die Beschäftigten abwälzten.
Von Arbeitskämpfen bis zur Bürgerrechtsbewegung
Die 60-jährigen Jubilare, die 1965 in die Gewerkschaft eintraten, wurden für ihren Einsatz in einer Zeit des gesellschaftlichen und kulturellen Umbruchs geehrt. Stefan Dietl erinnerte an die Bürgerrechtsbewegung in den USA unter der Führung von Martin Luther King und betonte die enge Verbindung zwischen der Gewerkschaftsbewegung und dem Kampf für soziale Gerechtigkeit und Freiheit.
„Euch, liebe Jubilare, sind wir zum Dank verpflichtet für das Erreichte und sehen uns in der Schuldigkeit, dieses zu verteidigen“, schloss Stefan Dietl seine Ansprache. Die Gewerkschaft ver.di in Amberg blickt mit Stolz auf ihre Geschichte zurück und sieht sich gleichzeitig in der Verantwortung, die Errungenschaften der Vergangenheit zu bewahren und die Herausforderungen der Zukunft entschlossen anzugehen.
Solidarität und Zusammenhalt im Fokus
Die Veranstaltung war ein eindrucksvolles Zeichen der Wertschätzung für die langjährigen Mitglieder und ein Appell an die Solidarität und den Zusammenhalt in der Gewerkschaftsbewegung.
Geehrte Mitglieder im Überblick
- 25 Jahre: Aurelia Geiger, Christa Lindner, Elisabeth Lederer, Christiane Mende, Sabine Gallendörfer, Bianca Schönl, Bernhard Gericke, Gisela März, Harald Uschald
- 40 Jahre: Herbert Böhm, Anni Bösl, Karin Lay, Thomas Gaudermann, Hans Hartinger, Jürgen Hauer, Monika Portner, Egid Ströhl, Ernst Wandel
- 50 Jahre: Helmut Feuchtwurzer, Dieter Woldert, Franz Baldauf, Berta Kraus, Gabriele Rösl
- 60 Jahre: Reinhold Strobl, Richard Fruth, Andreas Blöth
- 65 Jahre: Heinz Eibisch
- 70 Jahre: Marold Meyer
Geehrte Mitglieder im Überblick
25 Jahre
Aurelia Geiger, Christa Lindner, Elisabeth Lederer, Christiane Mende, Sabine Gallendörfer, Bianca Schönl, Bernhard Gericke, Gisela März, Harald Uschald
40 Jahre:
Herbert Böhm, Anni Bösl, Karin Lay, Thomas Gaudermann, Hans Hartinger, Jürgen Hauer, Monika Portner, Egid Ströhl, Ernst Wandel
50 Jahre:
Helmut Feuchtwurzer, Dieter Woldert, Franz Baldauf, Berta Kraus, Gabriele Rösl
60 Jahre:
Reinhold Strobl, Richard Fruth, Andreas Blöth
65 Jahre:
Heinz Eibisch
70 Jahre:
Marold Meyer




