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Waldsassens Realschulen bleiben vorerst eigenständig

Waldsassen. Vor etwa drei Jahren sorgten Überlegungen zur Zusammenlegung der Staatlichen Realschule im Stiftland und der Mädchenrealschule der Zisterzienserinnen für Aufmerksamkeit und Diskussionen. Die letzten Jahre wurden genutzt, um gemeinsam mit den Schulen und den Beauftragten für Realschulen ein pädagogisches Konzept sowie ein Raumkonzept für ein gemeinsames Schulkonzept zu schaffen.

Waldsassen. Vor etwa drei Jahren sorgten Überlegungen zur Zusammenlegung der Staatlichen Realschule im Stiftland und der Mädchenrealschule der Zisterzienserinnen für Aufmerksamkeit und Diskussionen. Die letzten Jahre wurden genutzt, um gemeinsam mit den Schulen und den Beauftragten für Realschulen ein pädagogisches Konzept sowie ein Raumkonzept für ein gemeinsames Schulkonzept zu schaffen.
Symbolbild: OberpfalzECHO/David Trott

Waldsassens Realschulen bleiben vorerst eigenständig

Auch die beiden Schulen wurden auf bauliche Erweiterungsmöglichkeiten geprüft. Dies war wieder Grundlage für eine städtebauliche Studie, die von der Stadt und dem Landkreis gemeinsam in Auftrag gegeben wurde und vom Architekturbüro Leinhäupl + Neuber GmbH aus Landshut erarbeitet wurde. Der Stand der Studie wurde zuletzt dem Kreisausschuss und dem Waldsassener Stadtrat sowie den Schulleitungen und der Äbtissin vorgestellt.

Vor einigen Jahren hatten Privat- und kirchliche Schulen das Problem, in bestimmten Bereichen Lehrkräfte zu finden, was auch mit zu den Überlegungen einer Zusammenlegung beigetragen hat. Die Grundüberlegung, die beiden Schulen unter staatlicher Führung zusammenzuführen, bleibt weiterhin – eine Entscheidung wird aber vorerst zurückgestellt.

Kein Druck auf eine schnelle Entscheidung

Der Druck, eine schnelle Lösung zu finden, ist aktuell entfallen. Als Gründe nennen die Beteiligten neben der Finanzlage des Landkreises, dass beide Schulen derzeit hervorragend laufen, ausreichend Lehrkräfte vorhanden sind und die gestiegene Zahl an Schülerinnen und Schülern.

Diese Aussage bestätigt auch die Ministerialbeauftragte für die Realschulen in der Oberpfalz, Mathilde Eichhammer, unter deren Leitung das pädagogische Konzept erarbeitet wurde. „Die Entwicklung der Schülerzahlen in beiden Schulen hat in den letzten Jahren eine erfreuliche Richtung genommen“, erklärt Landrat Roland Grillmeier. „Die Prognosen zeigen, dass beide Realschulen auch mittelfristig gut ausgelastet sein werden. Eine Zusammenlegung ist unter diesen Bedingungen derzeit weder notwendig noch finanziell tragbar.“

Zusammenlegung erst in ein paar Jahren

Der Landkreis hat mit der Realschule in Kemnath, der Sporthalle in Tirschenreuth sowie dem geplanten Werkstattbau an der BSZ Wiesau große Projekte mit immensen finanziellen Auswirkungen zu schultern. Diese können aufgrund der angespannten finanziellen Situation, die sich durch einen hohen Schuldenstand sowie stark steigende Ausgaben auszeichnet, nur nach und nach abgearbeitet werden.

Nachdem der Werkstättenbau am BSZ Wiesau hohe Priorität genießt, hat man sich demzufolge darauf verständigt, die notwendigen Investitionen in eine Zusammenlegung der beiden Schulen erst in ein paar Jahren wieder ins Auge zu fassen. „Eventuell gebe es auch Möglichkeiten beim geplanten Investitionsprogrammes des Bundes, hier stünden dem Landkreis in den nächsten Jahren wohl Millionenbeträge zu, wobei noch nicht klar ist, wie diese eingesetzt und aufgeteilt werden können. Hier ist es auf jeden Fall positiv, Infrastrukturvorhaben in der Pipeline zu haben“, ist sich Landrat Roland Grillmeier sicher.

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Keine sofortige Entscheidung notwendig

Die Studie stellt auch heraus, dass beide Schulstandorte ohne große Investitionen für die nächsten Jahre weiter betrieben werden können, gut aufgestellt sind und aus diesen Gründen auch keine sofortigen Entscheidungen notwendig sind. Die Studie zeigt auch auf, dass grundsätzlich beide Schulstandorte für eine Erweiterung geeignet sind und der Anbau moderner pädagogischer Räume auf Basis des entwickelten pädagogischen und ein mit der Regierung ausgearbeiteten Raumkonzept möglich ist.

Die Studie rechnet aktuell mit einem Kostenaufwand von rund 50 Millionen Euro. Beide Standorte weisen Vor- und Nachteile auf, auch städtebaulich wurden beide Standorte entsprechend bewertet. Der Kreisausschuss hat in seiner Sitzung am Montag beschlossen, aufgrund der genannten Gründe die Planungen bezüglich der Zusammenlegung der beiden Realschulen in Waldsassen unter staatlicher Trägerschaft voraussichtlich bis ins Jahr 2030 auszusetzen.

Arbeitsgruppe gebildet

Auf Vorschlag von Landrat Grillmeier wird eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich zu dem Thema laufend austauscht, die Entwicklungen im Auge behält und verschiedene Grundsatzfragen bis dahin klärt. Hier werden auch die Schulleitungen und die/der neue Ministerialbeauftragte für die Realschulen mit eingebunden. Damit ist die Diskussion um eine Zusammenführung und den Standort vorerst beendet und bringt Sicherheit für beide Schulen und die Eltern.

„Wir wollen den Schülerinnen und Schülern stabile und verlässliche Bildungsangebote bieten – nicht nur pädagogisch, sondern auch organisatorisch“, betont Grillmeier. „Die jetzige Entscheidung bringt Klarheit für Eltern, Lehrkräfte und vor allem die Kinder.“ „Die professionelle Herangehensweise an die Neuordnung der Realschulen in Waldsassen finde ich gut“ so Bürgermeister Bernd Sommer. „Wenn wir uns nun die notwendige Zeit zur Entwicklung nehmen können, wird es am Ende die optimalste Lösung für die Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte aber auch für die Stadt Waldsassen werden. Neben Kemnath wird auch in Waldsassen die Realschule zu einem zukunftsorientierten, top Realschulstandort weiterentwickelt.“