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Bayerische Posaunenchormusiker bringen Hoffnungsklänge in die Ukraine

Immenreuth/Ushgorod. Bayerische Posaunenchormusik brachte den Menschen im ukrainischen Ushgorod Freude und Ermutigung – auch im dritten Kriegsjahr.

Bayerische Posaunenchormusiker bringen Hoffnungsklänge in die Ukraine

Bayerische Posaunenchormusikerinnen und -musiker brachten zum wiederholten Mal Hoffnungsklänge in die Ukraine – diesmal nach Ushgorod. Foto: Beatrix Körner
Bayerische Posaunenchormusikerinnen und -musiker brachten zum wiederholten Mal Hoffnungsklänge in die Ukraine – diesmal nach Ushgorod. Foto: Beatrix Körner
Bayerische Posaunenchormusikerinnen und -musiker brachten zum wiederholten Mal Hoffnungsklänge in die Ukraine – diesmal nach Ushgorod. Foto: Beatrix Körner
Bayerische Posaunenchormusikerinnen und -musiker brachten zum wiederholten Mal Hoffnungsklänge in die Ukraine – diesmal nach Ushgorod. Foto: Beatrix Körner
Bayerische Posaunenchormusikerinnen und -musiker brachten zum wiederholten Mal Hoffnungsklänge in die Ukraine – diesmal nach Ushgorod. Foto: Beatrix Körner
Bayerische Posaunenchormusikerinnen und -musiker brachten zum wiederholten Mal Hoffnungsklänge in die Ukraine – diesmal nach Ushgorod. Foto: Beatrix Körner
Bayerische Posaunenchormusikerinnen und -musiker brachten zum wiederholten Mal Hoffnungsklänge in die Ukraine – diesmal nach Ushgorod. Foto: Beatrix Körner
Bayerische Posaunenchormusikerinnen und -musiker brachten zum wiederholten Mal Hoffnungsklänge in die Ukraine – diesmal nach Ushgorod. Foto: Beatrix Körner

Unzählige Soldatenporträts am zentralen Platz der Stadt Mukacevo im äußersten Westen der Ukraine machen schlagartig deutlich: Es herrscht Krieg, der jetzt auch die Oblast Transkarpatien an der Grenze zur Slowakei und zu Ungarn erreicht hat. Es sind sehr viele Bilder von Männern in den besten Jahren. Oft ernst, manchmal lächelnd, bisweilen mit dem Maschinengewehr in den Händen blicken sie den Betrachter an. Starr, traurig betrachten die Menschen die Bilder der Gefallenen, beten für sie. Diese Erinnerungsplätze mahnen: Der Krieg trifft die Menschen auch außerhalb der Hunderte Kilometer entfernt liegenden Kampfgebiete.

Leitmotiv “Hoffnungsklänge”

Zum dritten Mal sind am Ostermontag Bläserinnen und Bläser aus 17 Posaunenchören aus ganz Bayern Richtung Ukraine aufgebrochen. Unter dem Leitmotiv “Hoffnungsklänge” wollten sie unter Führung von Pfarrer i.R. Hans Scholz von der GGE (Geistliche Gemeinde Erneuerung) und zusammen mit dem Verband evangelischer Posaunenchöre in Bayern (Veranstalter der Fahrt), den ukrainischen Gemeinden zeigen: In Deutschland denkt man an und betet für sie. Ihre Situation ist nicht vergessen, auch nicht nach drei Jahren Krieg. Vom Posaunenchor Wirbenz-Kemnath-Immenreuth waren fünf Bläserinnen mit in der Ukraine: Susanne Kropf, die Chorleiterin und Vizepräsidenten des Evangelischen Posaunenchorverbandes (vep) mit ihrer Tochter Xenia, Regina Schwab sowie Ursula und Alfred Schuster.

Musik von 21 Trompeten, Posaunen und Hörnern unter Leitung von Michael Kurzmann sollten die Menschen dort ermutigen, Hoffnung geben, Freude wenigstens für ein paar Stunden bringen. Die Gruppe hatte auch Spenden für die Versorgung von Binnenflüchtlingen mit im Gepäck. Die Reisekosten trugen zum Teil die Teilnehmenden selbst sowie die GGE, zudem hat man beim Bayerischen Musikrat eine Förderung beantragt.

Besuche und Konzerte

Nach einer problemlosen Anreise in die 120.000 Einwohner zählende Stadt Ushgorod ging es für die Musikerinnen und Musiker zur dreistündigen Probe ins Nehemia-Zentrum. In den nächsten Tagen folgten Besuche und Konzerte in Flüchtlingsunterkünften, Kinderheimen, Senioreneinrichtungen, bei christlichen Gemeinden und sogar in einem Priesterseminar. In Ushgorod versuchen die christlichen Gemeinden, die ökumenische Zusammenarbeit auszubauen. Dazu trägt die Initiative Hoffnungsklänge Ukraine mit Unterstützung der Posaunenchöre bei. Die evangelischen Posaunenchöre pflegen ja seit langem die ökumenische Gemeinschaft und Gottesdienstkultur. Unvergessen bleibt für die bayerischen Gäste wohl die Teilnahme an einem Gefallenengedenken.

„Hoffentlich fahren wir nächstes Jahr nicht, weil dann hoffentlich der Krieg vorbei ist“, sagt eine Bläserin. „Vergesst uns nicht“, ist dagegen der Tenor in vielen Gesprächen mit den Einheimischen. Eine adventistische Gemeinde beispielsweise verteilt jeden Monat 20.000 Lebensmittelpakete an ein Binnenflüchtlingsheim. Dafür müssen 250.000 Euro aufgetrieben werden, überwiegend vor Ort. Weil das kaum möglich ist, wurde die Hilfe bereits auf ältere und kranke Menschen beschränkt. Das von der Regierung an Geflüchtete gezahlte Geld reiche einfach nicht zum Leben.

Musik spricht ohne Worte zu den Menschen

Die Aktion „Hoffnungsklänge für die Ukraine“ will auch die Ökumene fördern. Vor exakt 1700 Jahren, 325 n. Chr., wurde das Nizänische Glaubensbekenntnis formuliert, das sowohl Ost- als auch Westkirchen rezipieren. Für die Gäste war es sehr eindrucksvoll, miteinander auf Ukrainisch bzw. Deutsch das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser zu sprechen. “Dass in dieser schwierigen Situation die Konfessionen in der Ukraine zusammenarbeiten, ist für uns auch ein Stück Hoffnung”, betonte Pfarrer Scholz.

Grammer Solar
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Die Bläserinnen und Bläser aus Bayern spürten und erlebten einmal mehr, dass Musik ohne Worte zu den Menschen spricht. Man hoffte, dass die Klänge, die sie nach Ushgorod brachten, bis zu den Menschen in den Kriegsgebieten vorzudringen vermochte. Viele Musiker tragen das Erlebte in ihren eigenen Posaunenchor und Bekanntenkreis und berichten von einer eindrucksvollen Reise und noch beeindruckenderen Begegnungen mit den Menschen dort. Letzter Abend, letzte Begegnungen: Eine hundert Mitglieder zählende messianisch-jüdische Gemeinde hatte die bayerische Bläsergruppe zur Schabbat-Begrüßung eingeladen. Nachdem die Gemeinde bei einem Arrangement von Dieter Wendel begeistert mitgeklatscht und mitgetanzt hatte, stand für die Reisegruppe fest: Auch 2026 wird es Hoffnungsklänge aus Deutschland für die Ukraine geben. Hoffentlich dann ohne Krieg.