80 Jahre Kriegsende - ein Auftrag für die Gegenwart

80 Jahre Kriegsende - ein Auftrag für die Gegenwart
80 Jahre 8. Mai 1945 – ein Auftrag für die Gegenwart. „Das Erinnern an den Krieg ist komplex und sich der Komplexität zu stellen ist essenziell.“ An dieses Wort eines amerikanischen Vier-Sterne-Generals am 8. Mai 1945 erinnerte Stabsfeldwebel a. D. Hans Eismann von der Soldatenkameradschaft 1970 in seiner eindrucksvollen Gedenkansprache bei der Trauerfeier, einen Tag vor dem Volkstrauertag, am Kriegerdenkmal. Der 8. Mai 1945 markiert nicht nur das Ende eines beispiellosen Vernichtungsfeldzuges, sondern auch den Beginn einer neuen Verantwortungsgeschichte – national wie international.
Gedenkzug in Floß setzte Zeichen für Frieden und Freiheit
Am früheren Feuerwehrhaus in der Unteren Bachgasse versammelten sich die Teilnehmer zur Gedenkfeier. Ein langer Trauerzug durch den Markt, angeführt von der Flossenbürger Blaskapelle unter Leitung von Franz Völkl, den beiden Ortsgeistlichen, Vertretern des Marktes und Fahnenabordnungen örtlicher Vereine, führte zum Ehrenmal. Dort hatten Vertreter der Reservistenkameradschaft Flossenbürg Ehrenwache gehalten. Diese Prozession setzte ein starkes Zeichen für Frieden und Freiheit.
Erinnerung als Auftrag der Gegenwart
Nach einem Choral der Blaskapelle hielt Hans Eismann in seiner Gedenkrede fest, dass über das historische Ereignis hinaus der 8. Mai 1945 symbolisch für die Notwendigkeit aktiver Erinnerungsarbeit, für die Verteidigung demokratischer Grundwerte und für die Verpflichtung, aus der Vergangenheit Konsequenzen zu ziehen. Der 8. Mai 1945 könne nicht nur als historisches Ereignis betrachtet werden, sondern als Auftrag der Gegenwart. Erinnerung ist stets ein Prozess der Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Frieden ist kein Zustand, sondern ein fortwährender Prozess der Aushandlung, der Erinnerung, der Verantwortung – und der Hoffnung. Das drückte Eismann auch in seinem Gedenken aus.
Versöhnung und Hoffnung im Mittelpunkt
Bürgermeister Robert Lindner unterstrich ebenfalls die Relevanz des Gedenktages, der über ein Jahrhundert Bestand hat, und erinnerte an die Opfer von Krieg und Gewalt. „Unser Leben stehe im Zeichen der Hoffnung und Versöhnung unter Menschen und Völkern“, erinnerte der Bürgermeister an die Bedeutung von Versöhnung und Frieden.
Beim Totengedenken sprachen die beiden Ortsgeistlichen die Fürbitten und das Vaterunser mit dem Segen. Die Kranzniederlegungen am Ehrenmal erfolgten durch den Markt und die Soldatenkameradschaft, während das Lied vom „Guten Kameraden“, begleitet von drei Böllerschüssen der Flosser Landwehr, erklang. Die Trauerfeier endete mit dem Deutschlandlied der Blaskapelle.




