Restkarten für SAD-88 im Metropol Schwandorf am 28. Dezember

Restkarten für SAD-88 im Metropol Schwandorf am 28. Dezember
Seit exakt einem Jahr führt das OVIGO Theater das Stück „SAD-88“ auf. Am 17. Dezember 2025 hat es die Uraufführung im Felsenkeller Schwandorf gegeben. Ein bewusst gewähltes Datum, denn es handelt sich um den Jahrestag des rechtsradikalen Brandanschlags auf das Schwandorfer Habermeierhaus 1988, bei dem vier Menschen ums Leben gekommen sind. Nach zahlreichen regulären Terminen und Aufführungen in Schulen mit insgesamt bereits über 5.000 Besuchern gibt es zum Jahresabschluss am Sonntag, 28. Dezember, nun weitere Vorstellungen im METROPOL – Miteinander leben in Schwandorf (17 Uhr und 20 Uhr).
METROPOL Schwandorf: Projekt und Geschichte
METROPOL ist ein Projekt von Integration Schwandorf e.V., ein gemeinnütziger Verein, der sich für verschiedenste Integrations-, Gesellschafts- und Ehrenamtsthemen einsetzt. Der Name „Metropol“ geht auf das frühere Kino zurück, das einst im Haus untergebracht war. 1988, als sich der rechtsradikale Anschlag auf das benachbarte Habermeierhaus ereignete, war hier der Blumenladen Heinz.
SAD-88: Aufarbeitung des Anschlags von 1988
„SAD-88“ ist eine multimediale Szenencollage, in der es nicht nur um den rechtsradikalen Brandanschlag auf das Schwandorfer Habermeierhaus am 17. Dezember 1988 geht. Der stadtbekannte Neonazi und Berufsschüler Josef S. steckte damals das Haus in Brand und verschuldete damit den Tod von vier Menschen: Osman Can (50), Fatma Can (43), Mehmet Can (12), Jürgen Hübener (47). Vor Gericht lieferte er den Grund: Er hasste Ausländer.
Lange Zeit tat man sich in der Stadt und der Region schwer, mit dem Geschehenen umzugehen und es aufzuarbeiten. „‚SAD-88‘ soll einen Beitrag leisten“, so Autor und Regisseur Florian Wein, der die verschiedenen Szenen zusammengesetzt hat. „So etwas darf nicht wieder passieren. Wir möchten gedenken, erinnern und mahnen. In unserem derzeitigen gesellschaftlichen Klima ist dies wichtiger denn je.“
„SAD-88“: Zeitzeugen und Politik kommen zu Wort
In „SAD-88“ kommen zahlreiche Stimmen aus Politik und Gesellschaft zu Wort. Dazu zählen neben den Hinterbliebenen und Überlebenden Leyla Kellecioglu und Markus Hübener auch Politiker wie Franz Schindler, Michael Kaplitz oder Irene Maria Sturm, die jahrelang für ein angemessenes Gedenken gekämpft hat, damalige Feuerwehrleute, Ersthelfer oder der damalige Berufsschullehrer des Täters, Günter Kohl.
Als besonderen Coup hat das OVIGO Theater die bekannte Film- und TV-Schauspielerin Anna Maria Sturm für die Produktion gewonnen, die als Tochter von Irene Maria Sturm eh schon einen besonderen Bezug zur Thematik hat. „Ähnlich war es für sie auch schon im Film ‚Wackersdorf‘“, erzählt Florian Wein. Die 42-Jährige hatte ihren Durchbruch mit den erfolgreichen Kinofilmen „Beste Zeit“ (2007), „Beste Gegend“ (2008) und „Beste Chance“ (2014) von Marcus H. Rosenmüller. Sturm spielte außerdem an der Seite von Matthias Brandt in der Krimireihe „Polizeiruf 110“ oder eine Hauptrolle in der „Tatort“-Folge „Nie wieder frei sein“. Als weitere Schauspieler sind in „SAD-88“ neben Sturm und Autor Wein auch Lisamarie Berger und Daniel Adler zu sehen.
Restkarten und Termine für „SAD-88“
Für die Aufführungen am 28. Dezember um 17 Uhr und 20 Uhr gibt es noch wenige Restkarten, die für 17,50 € (ermäßigt 12,00 €) über ovigo-theater.de oder die bekannten Vorverkaufsstellen zu bekommen sind. Im neuen Jahr kommt das Stück unter anderem in das Foyer der Mehrzweckhalle Kemnath (19. April, 17 Uhr und 20 Uhr).




