Sonntagsdichter trotzen dem Wetter – viele Erinnerungen und ein besonderes Gedenken
Sonntagsdichter trotzen dem Wetter – viele Erinnerungen und ein besonderes Gedenken
Im Gegensatz zu einigen potenziellen Zuhörern ließen sie sich auch nicht von der (am Ende nicht eintreffenden) Gewitterprognose und dem kleinen Regenschauer kurz vor Beginn davon abhalten, wieder ihre Vielfalt zur Schau zu stellen. Unter den Gästen befand sich wie so oft auch Altlandrat Hans Schuierer. Zu Beginn gab es ein besonderes Gedenken an den im März verstorbenen Alfons Treu, der seit der Gründung im Oktober 1996 Mitglied der Gruppe war und vor zwei Jahren auch am Blasturm mitgewirkt hat.
Nach einem kleinen Grußwort seines Sohnes lasen Gründerin Ingeborg Baier und Fritz Buchfink, der ebenfalls seit Beginn dabei ist, drei Gedichte von Treu, die den Weg in seine erst im Dezember erstellte letzte Sammlung gefunden hatten. Anschließend legte die Truppe nach einer der für die Sonntagsdichter typischen musikalischen Einlagen, dieses Mal vom Duo Christian und Maximilian Rathey, mit ihren Eigenkreationen los.
Diese deckten stilistisch alles von Lyrik über Satire bis zur Kurzgeschichte ab, inhaltlich ging es von ganz harmlos dem Frühling über Alltägliches bis zu Kindheitserinnerungen der älteren Mitglieder.
“Hommage an den Bierbauch”
Ein besonderes Highlight war hier definitiv Buchfinks Hommage an den Bierbauch. In der zweiten Hälfte gab es eine Premiere der speziellen Art. Nach umfassender Erläuterung las erneut Fritz Buchfink einen Brief eines tschechischen Speditionsarbeiters aus dem Jahr 1989 vor, der einen von seiner Belegschaft als Freiheitssymbol betrachteten Flaschenöffner der Brauerei Plank zurückschickte, weil man ja jetzt in der Tschechoslowakei richtige Freiheit hätte.
Dies war das erste Mal in der Geschichte der Sonntagsdichter, dass ein Fremdtext Teil einer öffentlichen Lesung war. Am Ende gab es für alle Sonntagsdichter und die beiden Musikanten den wohlverdienten Einzelapplaus und für die Gruppenkasse einen ordentlich gefüllten Spendenkorb. Auch das Begleitheft zur Lesung war zehn Minuten nach Ende der Veranstaltung restlos ausverkauft.





