Die Restlaufzeit genießen: Rosa Hollfelder feiert den 90. Geburtstag
Die Restlaufzeit genießen: Rosa Hollfelder feiert den 90. Geburtstag
“Wichtig ist die Lebensfreude, dann spielt das Alter keine Rolle. Es ist das beste Medikament, das es gibt”, sagt Rosa Hollfelder. Am Sonntag feierte die Seniorin in alter Frische ihren 90. Geburtstag. Nur das Augenlicht macht ihr Sorgen. Die Jubilarin ist fast erblindet.
Putzmunter und voller Lebensfreude
“Lerne deshalb, in den alten Tagen ja zu deinen Leiden sagen”, so der weise Rat, den Rosa Hollfelder allen älteren Menschen empfiehlt. Bei ihrem runden Geburtstag war sie jedenfalls putzmunter, temperamentvoll und voller Lebensfreude.
Nicht zurückschauen und über schöne und weniger schöne Zeiten sinnieren, sondern in den Tag leben und die Restlaufzeit so gut wie möglich genießen, lautet eine weitere Empfehlung der Jubilarin. Geboren am 9. Juli 1933 in Auerbach, orientierte sich Rosa Hollfelder schon als Jugendliche in Richtung der Frankenmetropole, fand Arbeit im Küchenbereich des Nürnberger Nordklinikums und wurde schließlich 43 Jahre lang Mitarbeiterin in der Kantine des Nürnberger Rathauses.
Ein zweites Zuhause
„Auf dem Bänkla“ vor dem Rathauskeller lernte sie ihren späteren Ehemann Willi Rückl kennen, der schon 1972 verstarb. Aus der Ehe stammen zwei Kinder. 1980 heiratete sie ein zweites Mal. Fortan waren Rosa Hollfelder und ihr Walter ein Herz und eine Seele. Vom Wohnsitz im Nürnberger Maxfeld aus orientierte sich das Paar an den Wochenenden in Richtung Eschenbach. Der Campingplatz am Rußweiher wurde ihr zweites Zuhause.
Noch heute schwärmt Rosa Hollfelder vom paradiesischen Campen am See, von den geselligen Runden und von den zahlreichen feuchtfröhlichen Events mit den „Camping-Stolperern“. Ausgelassenes Feiern war Trumpf. Die Jubilarin galt als „Sekt-Rosi“ und Ehemann Walter als Animator mit dem Ruf eines „Tucher-Walter“ als Genießer des urfränkischen Gebräus. „Die schönste Zeit im Leben“, wie sie mit Blick auf fast 40 fröhliche Jahre auf dem Eschenbacher Campinggelände betont.
Weitere Schicksalsschläge
Ein weiterer Schicksalsschlag traf Rosa Hollfelder mit dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes Walter im Jahr 2000. Einige Jahre später lernte Rosa Hollfelder bei einer Fahrt zum Gäubodenfest einen neuen Partner kennen. Klaus Schmitz wurde ihrer neuer Schatz. Ein charmantes Seniorenpaar mit Quartier im Rosenweg, bis auch Klaus Schmitz 2015 verstarb. Wegen der zunehmenden Sehbehinderung entschied sich Rosa Hollfelder vor vier Jahren, die Vorzüge des BRK-Seniorenzentrums Eschenbach in Anspruch zu nehmen.
Dort ließen Heimbewohner, Personal und Ruhestandspfarrer Helmut Süß, die temperamentvolle Mitbewohnerin zum runden Geburtstag hochleben. Bürgermeister Marcus Gradl wünschte mit Urkunde und Gutschein alles Gute. Im früheren Zuhause am Rosenweg gratulierten Schwester Hildegard Kohler, Tochter Angelika Lingl und Schwiegersohn Thomas.




