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Speinshart nimmt Abschied von Altbürgermeister Josef Scherl

Speinshart. Mit Altbürgermeister Josef Scherl trägt die Klostergemeinde einen großen Speinsharter zu Grabe.

Speinshart. Mit Altbürgermeister Josef Scherl trägt die Klostergemeinde einen großen Speinsharter zu Grabe.
Im Beisein zahlreicher Trauergäste sprach am Familiengrab Prior Pater Adrian Kugler für Altbürgermeister Josef Scherl ein letztes Segensgebet. Foto: Robert Dotzauer

Speinshart nimmt Abschied von Altbürgermeister Josef Scherl

Ein engagierter Kommunalpolitiker, Familienmensch und Vereinsikone trat seinen letzten Weg an. „Wir danken Gott, dass er uns einen solchen Menschen geschenkt hat“, hieß es im Trauergottesdienst am Freitagnachmittag. Das Bild hatte Symbolkraft. Durch die Butzenscheiben der Klosterkirche blinzeln die Sonnenstrahlen einer milden Frühlingssonne auf die Rosenkranzkönigin, die inmitten des Kirchenschiffes tröstend auf die Trauernden hinabblickt. So, als wollte sie sagen: „Trauert nicht, Euer Josef ist bei mir gut aufgehoben“.

Einem Speinsharter Urgestein, ein glühender Marienverehrer und leidenschaftlicher Gößweinstein-Wallfahrer, ein Mensch, der viel von sich verlangte und ein Meister in vielen Bereichen, als Familienvater ebenso, wie beruflich und als ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Speinshart, wie es der Prior des Klosters, Pater Adrian Kugler, in seiner Traueransprache formulierte.

“Ein großer Speinsharter”

Der Ortspfarrer sprach in Anwesenheit von Konzelebrant Abt em. Hermann Josef Kugler vom Werden und Vergehen einer großen Persönlichkeit, herausfordernd auch für sein Umfeld. Pater Adrian würdigte den Altbürgermeister als großen Speinsharter, der als langjähriger erster Mann der Gemeinde Wahrheitsliebe und Beharrlichkeit konsequent vorgelebt habe. Es war ein Tag, an dem sich die Speinsharter und viele auswärtige Trauergäste von einem Mann des Volkes verabschiedeten. Einem Menschen, der schon auf Erden dafür sorgte, dass in seiner malerischen Heimat alles gut werde.

Eine lange Liste umgesetzter Projekte

Den Lebensweg, gepflastert mit Erfolgen, die für den Verstorbenen Heimat, Familie, Beruf und Gemeinschaftsgeist bedeuteten, wie es der Prior der Prämonstratenserabtei formulierte, ergänzte Bürgermeister Albert Nickl mit dem kommunalpolitischen Werdegang des Altbürgermeisters. Auch im Auftrag des Landrats streifte Albert Nickl mit einer langen Liste umgesetzter Projekte die markanten Leistungen und guten Taten des Verstorbenen für seine Heimatgemeinde. Wo ein Wille, so ein Weg. Beseelt von diesem Leitgedanken, habe Josef Scherl große Gestaltungskraft bewiesen.

Albert Nickl beschrieb seinen Vorgänger auch als beispielhaften Vereinsmenschen: „Sein Herz schlug für die Vereine!” Gründungsmitglied in vielen Vereinen, unter anderem beim Verein der Freunde und Förderer der Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart, Gründer der Landjugend, passionierter Petri-Jünger und Gründungsmitglied des FC Tremmersdorf/Speinshart. Längst treten schon die Enkel im blau-weiß des Kreisligisten an.

Albert Nickl würdigte auch das langjährige Engagement des Altbürgermeisters als Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes. „Josef Scherl hat sein visionäres Leitbild des Gemeinsinns auf vielfältige Weise unter Beweis gestellt“, stellte sein Nachfolger auch im Amt des CSU-Ortsvorsitzenden fest. In seinem ehrenden Nachruf verwies der Bürgermeister zudem auf viele weitere verdienstvolle Lebensfelder des Verstorbenen.

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Auch die Enkel nahmen Abschied

Die Fürbitten verlasen die Enkel des Altbürgermeisters. Mit dem berühmten Gedicht von Joseph von Eichendorff „Mondnacht“ erinnerte Enkel Lukas noch einmal an die romanische Ader von „Opa Josef“.

Viele hundert Trauergäste gaben dem Verstorbenen nach dem Gottesdienst, begleitet von Fahnenabordnungen der Feuerwehren aus Speinshart und Tremmersdorf und der Marianischen Männerkongregation, das letzte Geleit zum Friedhof. Eine Bläsergruppe intonierte „Ich hatt’ einen Kameraden“.