Wenn aus einer Schicksalsgemeinschaft echte Freunde werden
Wenn aus einer Schicksalsgemeinschaft echte Freunde werden
2013 wurden die Helfer nach Fischerdorf für drei Tage in den Einsatz geschickt. „Am letzten Tag unseres damaligen Einsatzes in Fischerdorf haben wir die Familie Peschl kennengelernt“, erinnert sich Rainer Konz von der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt/WN, „obwohl sie all ihre Habseligkeiten verloren haben, haben sie sich rührend um uns gekümmert, daraus ist eine echte Freundschaft entstanden, bis heute“.
Die gesamte Donaustraße mit 43 Anwesen im Deggendorfer Ortsteil Fischerdorf nach der Flutkatastrophe zu sichten und nach Ölschäden abzuarbeiten, so lautete 2013 der Einsatzauftrag. Drei Tage lang waren die Kameraden aus dem Landkreis Neustadt/WN als Ölwehrkontingent zu Gange. Schon mehrmals hätten die Helfer Familie Peschl in Fischerdorf seitdem besucht, so Konz. „Am Samstag, fast auf den Tag genau zehn Jahre nach der Flutkatastrophe sind wir zu siebt mit dem Vohenstraußer Feuerwehrbus runtergefahren“, erzählt Konz, „das Wiedersehen war emotional, wir haben die Peschls sofort in die Arme genommen“.
Fischerdorf besichtigt
Nach einem Weißwurstessen zur Begrüßung hätten die sieben Kameraden gemeinsam mit Familie Peschl zu Fuß die gesamte Donaustraße und weitere Teile von Fischerdorf besichtigt. „Uns lief die Gänsehaut auf, als uns die Peschls erzählt haben, was die Flutopfer teilweise für Schwierigkeiten mit Versicherungen und Ämtern hatten“, berichtet Konz, „das hat sich alles noch Monate und Jahre nach der Flut gezogen“. Etwa 150 bis 200 Anwesen wären nach der Flutkatastrophe im Deggendorfer Ortsteil Fischerdorf abgerissen worden, weil ausgelaufenes Heizöl in die Mauerwerke eingedrungen sei, so Konz.
Trotz des Verlusts ihrer Häuser und vieler Erinnerungen hätten sich die Einwohner mittlerweile einigermaßen mit der Situation abgefunden. „Die Dankbarkeit war zu spüren, auf beiden Seiten, Marianne Peschl hat uns noch Kuchen gebacken, es war ein wundervoller Tag, wir haben uns so gut unterhalten und werden die Familie sicher bald wieder besuchen“, schwärmt Konz, „dafür brauchen wir nur noch einen fixen Termin“.


