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Bürgerversammlung: Bürgermeister will Sportplatz wieder öffnen

Grafenwöhr. Eine Bürgerversammlung ist eine Gelegenheit, dem Bürgermeister direkt zu sagen, wo der Schuh drückt. Edgar Knobloch steht Rede und Antwort zum geschlossenen Schulsportplatz, der Verkehrssituation an der Schule und den Verwaltungsgebäuden.

Bürgerversammlung: Bürgermeister will Sportplatz wieder öffnen

Seit Sommer ist der Schulsportplatz für die Öffentlichkeit gesperrt. Bürgermeister Knobloch erklärt auf der Bürgerversammlung ihn wieder öffnen zu wollen. Foto: Stefan Neidl

Premiere auf der Bürgerversammlung: Ein Imagefilm über die Stadt zeigt verschiedene Merkmale. Deutsch-Amerikanisches Volksfest, Elvis-Ausstellung im Museum, Annamarkt, Theatergruppe und die bekannten Wahrzeichen wie Stadthalle, Rathaus oder Naturbühne am Schönberg. Der Film ist ab sofort auf der Homepage der Stadt zu sehen.

7 Millionen Euro erwirtschaftet

Bürgermeister Edgar Knobloch stellte auch seine Politik vor: Kürzlich habe der kommunale Prüfungsverband die Finanzen der vergangenen Jahre analysiert. Knobloch kann deren Urteil verkünden: „Grafenwöhr steht gut da.“ Das Nettosteueraufkommen und die Finanzkraft pro Einwohner liege deutlich über dem Landesdurchschnitt. Seit 2015 ist der Schuldenstand der Stadt von 6,1 Millionen Euro auf 2,4 Millionen Euro in 2022 abgebaut worden, gleichzeitig sind Rücklagen von 3,5 Millionen Euro zum Jahresende 2022 gebildet worden: „Wir haben also 7 Millionen Euro erwirtschaftet.“ Aktuell ist aber eine Entnahme von zweieinhalb Millionen geplant: „Wir kommen nicht drumherum.“

Zahlreiche Bau- und Sanierungsprojekte wurden abgeschlossen oder stehen an: Darunter sind die Stadthalle für 11 Millionen Euro, die neue Wasserrutsche für 360 000 Euro, die Erschließung des Baugebiets „Am Bühl“ für 420 000 Euro und die anstehende Sanierung der Verwaltungsgebäude, die ebenfalls 11 Millionen Euro kosten soll.

Verwaltungsgebäude für 11 Millionen Euro

Dies griff ein Bürger gleich auf: Er habe gehört, die Sanierung der Verwaltungsgebäude sollte einst zwischen zwei und vier Millionen Euro kosten. Wie komme es zu dieser Steigerung? Knobloch wusste von diesen Zahlen nichts. Die 11 Millionen seien eine Schätzung des Architekten. Gerald Morgenstern, seit 33 Jahren für die CSU im Stadtrat, konnte aus dem Publikum heraus aufklären: „2014 gab es eine Kostenschätzung für 4,8 Millionen.“ Dies war vor Knoblochs Amtszeit seit 2014. Seitdem gab es aber auch enorme Kostensteigerungen am Bau.

Die Generalsanierung der Verwaltungsgebäude soll 11 Millionen Euro kosten – auch wenn ein Bürger anderes gehört haben will. Foto: Stefan Neidl

Ein Mann fragte nach einer Querungshilfe an der Neuen Amberger Straße zur Schule. Knobloch verwies auf die Pläne zur Neugestaltung der Straße – Maßnahmen könnten da eingebaut werden. Seine zweite Frage behandelte die Wiedereröffnung des Schulsportplatzes für die Allgemeinheit. Im vergangenen Sommer waren Glasscherben im Sand der Sprunggrube gefunden worden.

Der Sand musste komplett ausgetauscht werden, um Verletzungen zu vermeiden, seitdem ist der Sportplatz gesperrt. „Wir wollen den Sportplatz wieder öffnen“, stellt Knobloch klar. Er hat Hoffnung, die Hausmeisterwohnung der Schule wieder besetzen zu können, sodass etwas Aufsicht da sei. Er sei kein Freund einer Videoüberwachung, aber auch dies käme infrage.

OTH Amberg-Weiden
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Wilde Verkehrssituation an Schule

Eine Bürgerin sorgte sich um die Verkehrssituation an der Schule. Autos parkten wild und zwingen Kinder auf die Fahrbahn auszuweichen, oft werde schneller als die erlaubten 7 Kilometer pro Stunde gefahren. Sie plädierte für Bremsschwellen: „Auf Kinder nehmen die Fahrer keine Rücksicht, aber wenns ums Auto geht schon.“ Knobloch sah Probleme mit dem Winterdienst und diese Schwellen müssen in der Fahrbahn fixiert werden – in die Löcher dafür könne Wasser einlaufen.

Die Bürgerin fragte nach Geschwindigkeitsmessungen. Knobloch skeptisch: „Bei 7 Kilometer pro Stunde wird jeder Fahrradfahrer geblitzt.“ Da hatte er die Lacher auf seiner Seite. Eine Lösung könnte schon sein, wenn die Kinder wieder selbst in die Schule kommen und nicht von den Eltern gebracht würden – dies würde die Verkehrssituation schon beruhigen.

Die Park- und Verkehrssituation vor der Schule ist schwierig. Bodenschwellen und Blitzanlagen sind für den Bürgermeister keine Lösung. Foto: Stefan Neidl

Bernd Hentzschel hat sein Steuerberatungsbüro am Marienplatz. Ihm fallen auf Busse wartende Schulkinder auf, die auf dem Boden herumsitzen, was kein schönes Bild vor seinem Unternehmen abgibt: „Anscheinend kann die heutige Generation nicht mehr lange stehen.“ Er bat um die Installation von Bushäuschen oder zumindest Bänken. Die Häuschen kämen wegen der Fenster der Bürger nicht infrage, Bänke wären aber möglich.

Vor dem Steuerbüro sitzen Schüler oft auf dem Boden und warten auf die Busse. Bernd Hentzschel hofft auf Sitzmöglichkeiten. Foto: Stefan Neidl

Weitere Fragen beschäftigten sich mit Reparatur-Sets für Fahrräder an E-Ladestationen, der Auswahl von städtischen Obstbäumen, ungeschnittenen Hecken an Gehsteigen, der Nutzung des ehemaligen HSG-Gebäudes und der Pflege von Kränzen nach dem Volkstrauertag.