Bester Bürgermeister der Welt: Josef Beimler verabschiedet sich von seinen Waldthurnern
Bester Bürgermeister der Welt: Josef Beimler verabschiedet sich von seinen Waldthurnern
Die bevorstehende Amtsübergabe zum 1. Mai 2026 prägte die Bürgerversammlung spürbar. Stellvertreter Roman Bauer (FWG) überreichte als humorvollen Vorgeschmack auf den Ruhestand einen Fahrradhelm. Unter kräftigem Applaus würdigte Bauer den scheidenden Bürgermeister als „besten Bürgermeister der Welt“. Beimler sei für den „guten Namen von Waldthurn“ in der gesamten Region verantwortlich.
Rechenschaftsbericht 2025
Beimler legte einen detaillierten Rechenschaftsbericht über das vergangene Jahr vor. Der aktuelle Einwohnerstand liegt bei 1911 Menschen (2024:1940) und damit weiterhin unter der 2000er-Marke. 99 Grundschulkinder besuchen fünf Jahrgangsstufen, die Mittagsbetreuung nutzen 33 Kinder. Der Rathauschef dankte den ehrenamtlichen Lesepatinnen Josefine Schmid, Silvia Wittmann und Juliane Feiler.
Beimler sprach auch über die geplante Mensa zwischen Grundschule und Kita. So könne man mit dieser gemeinsamen Einrichtung „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“.
In der Kita St. Josef mit inklusivem Ansatz, sind 87 Kinder untergebracht, darunter 22 in zwei Krippen- und 65 in drei Kindergartengruppen.
Haushalt 2025
Der Haushalt 2025 weist ein Gesamtvolumen von 7,15 Millionen Euro auf (Verwaltungshaushalt: 5,0 Millionen Euro – Vermögenshaushalt: 2.15 Mio Euro). Der Schuldenstand beträgt 1,709 Millionen Euro – pro Kopf sind das 891,71 Euro, leicht über dem Landesdurchschnitt (762 Euro). Mit neuen Hebesätzen für Grundsteuer A (180 %) und B (200 %) reagiert der Markt auf die Grundsteuerreform.
Kämmerei neu besetzt
Nach unüberwindbaren Hindernissen mit der bisherigen Kämmerin wurde die Abteilung neu aufgestellt. Die neuen Mitarbeiter Christian Meier und Martina Prößl seien reine Glücksfälle für die Marktverwaltung und arbeiten Rückstände ab.
Bauprojekte und Entwicklungen wurden in der Bürgerversammlung mit einer langen Liste der laufenden Maßnahmen umfangreich dargestellt. Beim Projekt Marktplatz 4 – das alte Striegl-Gasthaus – laufen die Außen- und Innenputzarbeiten, derzeit sei man insgesamt zwei Monate hinter dem Zeitplan, sodass das Gebäude voraussichtlich nicht vor März 2026 fertiggestellt wird.
Abwassergebühren steigen
Die Abwassergebühren steigen nach Neukalkulation seit April 2025 deutlich: In Waldthurn und Lennesrieth von 2,58 auf 3,89 Euro pro Kubikmeter, in Albersrieth von 1,89 auf 2,36 Euro. Die Wasserversorgung bleibt stabil, der Tiefbrunnen liefert weiterhin deutlich unter den Grenzwert (37 mg/l Nitrat – Grenzwert 50 mg/l). Beimler sprach vom Waldthurner Kulturprogramm, den vier HeimatUnternehmen in der Gemeinde und den zu 96 Prozent einstimmigen Beschlüssen im Marktrat.
Ein Thema blieb die mögliche Ausweisung eines Windkraftvorranggebiets westlich von Spielberg. Beimler: „Die geplante Besiedelung mit Windkraftanlagen würde zur völligen Zerstörung des vorhandenen Wald- und Moorgebiets führen. Was soll an einem solchen Raubbau ökologisch sein?“
Förderung Streuobstbäume
Der Förderverein „Natur-Nah-Erleben am Fahrenberg“ hat seit März 2025 den Betrieb der gesamten Anlage übernommen. Parallel läuft eine Machbarkeitsstudie zur Sommernutzung – gefördert über Euregio Egrensis. 100 Streuobstbäume wurden beim Förderprogramm Streuobst für Alle bewilligt, davon sind noch 45 verfügbar. Pro Baum gibt es bis 2026 maximal 45 Euro Zuschuss.
Lennesriether Feuerlöwen
Das neue TSF-L für die Feuerwehr Lennesrieth soll noch vor Jahresende ausgeliefert werden. Demnächst wird die Lennesriether Wehr eine Kinderfeuerwehr (“Feuerlöwen Lennesrieth”) gründen. Beim Schlauchpflegesystem zeichnet sich eine kostengünstigere, nicht-förderfähige, aber wirtschaftliche Lösung ab. Der Faschingszug 2026 – „Waldthurner Gänsmarsch“ – findet am Rosenmontag, 16. Februar 2026 statt.
Weiterhin für eine lebens- und liebenswerte Gemeinde
Bürgermeister Beimler dankte den Bürgerinnen und Bürgern für den Rückhalt im vergangenen fast Vierteljahrhundert. Er freue sich über das große Engagement der drei Bürgermeisterkandidaten die sich um seine Nachfolge bewerben und der 36 Bewerber für den Marktgemeinderat. Beimler wünschte faire Wahlveranstaltungen und dass Waldthurn weiterhin eine lebens- und liebenswerte Gemeinde bleibt und weiter diesen gemeinsamen, parteiübergreifenden Waldthurner Weg geht.







