Kreisstraße AS13 ist fertig: Lückenschluss zwischen Amberg und Sulzbach-Rosenberg perfekt

Kreisstraße AS13 ist fertig: Lückenschluss zwischen Amberg und Sulzbach-Rosenberg perfekt
Die AS 13 Obersdorf-Altmannshof ist ab sofort wieder befahrbar. Über drei Millionen Euro kostete der neue Teil samt Rad- und Wirtschaftsweg. Und Obersdorf hat eine neue Ortsdurchfahrt.
“Das ist mal eine Maßnahme, die ich selbst angestoßen habe, ein Wunschprojekt von mir”, erinnert sich Landrat Richard Reisinger, “gewissermaßen ein Bypass zum Fünf-Flüsse-Radweg”. Er dankt explizit den Grundeigentümern, die diese Maßnahme ermöglicht hatten. Auch die Obersdorfer hätten die Baumaßnahme von März bis Oktober vorbildlich mitgetragen. Die Kreisstraße AS 13 ist nämlich seit langem “in Arbeit”: Der Landkreis hatte sie bereits in den Abschnitten Lohe-Obersdorf und zwischen Altmannshof (Abzweigung AS 31) und Traßlberg verkehrsgerecht ausgebaut und mit einem straßenbegleitenden Geh- und Radweg versehen.
Hintergrund: Zustand und Bedarf an der AS 13
Dazwischen aber war die AS 13 auf einer Länge von rund 1,15 Kilometer durch die Ortsdurchfahrt von Obersdorf und entlang der Freistrecke bis zur Einmündung der AS 31 bisher in einem schlechten Ausbauzustand. “Der Fahrbahnaufbau war unterdimensioniert und die Frostsicherheit nicht gegeben, was sich in Fahrbahnschäden und Unebenheiten mit entsprechendem Unterhaltsaufwand des Baubetriebshofes zeigte”, erklärt Matthias Kolb vom Tiefbauamt des Landkreises bei der Verkehrsfreigabe.
Die Straßenzustandserfassung von 2019 habe dann dieses Bild bestätigt und für die Kreisstraße AS 13 einen “dringenden Handlungsbedarf” empfohlen. Entlang der Freistrecke wies das Radwegenetz zudem bisher eine rund 800 Meter lange Lücke auf. Die Radwegverbindung vom Sulzbach-Rosenberger Stadtteil Lohe über Obersdorf nach Traßlberg sei nach der regelmäßigen Verkehrszählung stark frequentiert, weil sie eine attraktive Route nach Amberg darstelle, über die seit letztem Jahr auch der sehr beliebte Fünf-Flüsse-Radweg verläuft.
Beteiligte, Sperrungen und Umleitungen
Die Projektbeteiligten standen auch schnell fest, erinnert die Pressemitteilung: Als Bauherren fungierten der Landkreis Amberg-Sulzbach und die Stadt Sulzbach-Rosenberg, die gemeinsam mit der Gemeinde Poppenricht auch Baulastträger für den Geh- und Radweg beziehungsweise Wirtschaftsweg ist. Die Planung oblag dem Büro Umwelt- + Tiefbau-Ingenieure Amberg GmbH (UTA), die Straßenbauarbeiten erledigte die Englhard Bau GmbH in Amberg.
Diese hatten bereits im März in der Ortsdurchfahrt Obersdorf begonnen. Die Kreisstraße AS 13 blieb in dieser Zeit voll gesperrt, die Umleitung für Kraftfahrzeug- sowie Radverkehr verlief über die Staatsstraße St 2040 (Alte Straße) über Poppenricht und Traßlberg. Im Juli war dann der erste Teilabschnitt fertiggestellt und ausschließlich für den Busverkehr freigegeben. Parallel trieb man den Bau an der Freistrecke und dem Geh- und Radweg beziehungsweise Wirtschaftsweg voran. Jetzt sei die Gesamtbaumaßnahme termingerecht fertiggestellt und könne ab sofort für den Verkehr freigegeben werden, berichtete Matthias Kolb.
Technische Details des Ausbaus
Laut Pressemitteilung gab er auch Auskunft über Art und Umfang der Straßenbauarbeiten: Da sei zunächst einmal die Ortsdurchfahrt Obersdorf, die einen Vollausbau aufgrund des geringen bestehenden Asphaltaufbaus erfordert habe. Hier ging es auch um die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse für Fußgänger in Kooperation mit der Stadt Sulzbach-Rosenberg: eine Verbreiterung des nordseitigen Gehweges auf 1,8 Meter und ein Schrammbord auf der Südseite der Kreisstraße. “Die Freistrecke zwischen Obersdorf und Altmannshof erhielt eine neue Fahrbahnbreite von sechs Metern”, erläuterte Kolb. Dazu kam die Ertüchtigung der zehn Zentimeter dicken Asphalttragschicht in Form einer zweilagigen, 16 Zentimeter starken Tragschicht und einer Deckschicht mit weiteren vier Zentimetern.
Der Anbau eines neuen Geh- und Rad- sowie Wirtschaftsweges entlang der Freistrecke ermögliche nun die kombinierte Nutzung durch Geh- und Radverkehr, Land- und Forstwirtschaft bei einer Fahrbahnbreite von 3,50 Metern. Mit einbezogen wurde der vorhandene Waldweg. “Die Baulast als Wirtschaftsweg liegt bei der Stadt Sulzbach-Rosenberg beziehungsweise bei der Gemeinde Poppenricht”, erklärte der Experte die Zusammenhänge.
Zeitplan, Förderung und Finanzierung
Die Maßnahme wurde im August 2022 zur Förderung bei der Regierung der Oberpfalz eingereicht. Im August 2024 konnten die Grunderwerbsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden. Daraufhin erarbeitete das Tiefbauamt die Ausführungsplanung, das Leistungsverzeichnis sowie den landschaftspflegerischen Begleitplan, erklärt Kolb. Die Straßenbauarbeiten wurden im Februar 2025 ausgeschrieben und vom Bau- und Planungsausschuss an den wirtschaftlichsten Bieter, die Firma Englhard Bau GmbH aus Amberg, vergeben.
Speziell, so Kolb weiter, sei die Kostenteilung zwischen dem Landkreis Amberg-Sulzbach und der Stadt Sulzbach-Rosenberg für den Ausbau in der Ortsdurchfahrt Obersdorf: Die Anteile für den neuen Gehweg, die Straßenbeleuchtung sowie den Regenwasserkanal trage die Stadt, den Ausbau der Kreisstraße und den Anbau des Geh- und Radwegs beziehungsweise Wirtschaftswegs übernehme der Landkreis.
Inzwischen stünde auch der Gesamtfinanzaufwand fest: Zwischen März und November 2025 entstanden Gesamtkosten von rund 3,1 Millionen Euro. Zuwendungsfähig, also förderfähig, seien etwa 2,9 Millionen Euro. “Die zu erwartende Förderung bei einem Fördersatz von 80 Prozent liegt bei 2,1 Millionen Euro”, signalisierte Matthias Kolb. An Eigenmitteln des Landkreises werden rund 950.000 Euro erwartet, die Stadt Sulzbach-Rosenberg zahlt ihrerseits rund 100.000 Euro dazu.
Freigabe ohne Unfälle
Bei der feierlichen Wiedereröffnung freuten sich Sulzbach-Rosenbergs Zweiter Bürgermeister Günter Koller und Poppenrichts Bürgermeister Hermann Böhm ebenfalls über den Lückenschluss – und besonders darüber, dass die Bauarbeiten so reibungslos, schnell und vor allem unfallfrei über die Bühne gingen.




