Tirschenreuth: Josef Schmidt tritt für Grüne als Landratskandidat an

Tirschenreuth: Josef Schmidt tritt für Grüne als Landratskandidat an
Kreissprecherin Monika Schneider und Kreissprecher Fabian Neuser gehörten zu den ersten Gratulanten. „Ich möchte für euch und für unsere Heimat Verantwortung übernehmen und gemeinsam mit euch den Landkreis weiter nach vorne bringen“, begann der amtierende Fraktionssprecher im Kreistag Tirschenreuth, Josef Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen), seine ambitionierte Bewerbungsrede vor der Kreisversammlung. Auf Vorschlag des Kreisvorstandes war er der einzige Bewerber an diesem Tag für die Wahl zum Landrat, die am 8. März 2026 stattfinden wird.
Zukunftspläne für den Landkreis
„Ich habe eine klare Vorstellung, was und wie wir die kommenden sechs Jahre anpacken müssen“, erklärte Schmidt, „um den Landkreis voranzubringen.“ Unter dem Oberbegriff „Ökosystem Landkreis Tirschenreuth“ möchte er sowohl die wirtschaftliche Entwicklung als auch den ökologischen Schutz zusammen im Fokus haben. „Konsequent müssen die erneuerbaren Energien im Landkreis ausgebaut werden“, nannte er als Schlagwort als ein Beispiel, wie beide Thematiken miteinander in Einklang gebracht werden können.
Eine weitere wichtige Aufgabe für Schmidt ist es, die Arbeitsangebote für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landratsamt an moderne Gegebenheiten anzupassen und Digitalisierung wirklich umzusetzen. „Wir müssen es schaffen, dass wir mit einem modernen Büro-Sharing-Konzept und ausreichend Homeoffice-Angeboten ein attraktiver Arbeitgeber für motivierte Mitarbeiter bleiben.“
Leben auf dem Land attraktiver gestalten
Schmidt möchte zusammen mit dem künftigen Kreistag einen Landkreis gestalten, der als oberstes Ziel hat, den Menschen die vermeintlichen Nachteile des ländlichen Raums so gut wie möglich auszugleichen und die Vorzüge des Lebens auf dem Land in den Vordergrund zu rücken. „Ich möchte, dass unsere Bürgerinnen und Bürger begeistert von sich sagen können, im Landkreis Tirschenreuth zu wohnen.“
Um die vorhandenen Nachteile auszugleichen, benötigt es ein klares Bekenntnis zum Öffentlichen Personennahverkehr. Leistungen und ansprechende soziale und künstlerische Angebote müssen geschaffen werden, um die Identität mit dem Landkreis zu stärken. „Der Landkreis Tirschenreuth muss ein gefragter Standort für Gewerbe und Industrie bleiben, sodass wir unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger mit attraktiven und gut bezahlten Jobangeboten ein auskömmliches Leben ermöglichen.“ Zudem möchte er den Tourismus stärken, um ein weiteres wirtschaftliches Standbein für die Einwohnerinnen und Einwohner in der nördlichen Oberpfalz zu bieten.
Finanzielle Herausforderungen
„Der Landkreis Tirschenreuth ist aktuell aus Sicht der Steuerkraft des zweitreichsten Landkreises in Bayern, zumindest auf dem Papier. Trotzdem haben wir ein großes Problem, einen Haushalt aufzustellen und können nur mit Mühe unseren Pflichtaufgaben nachkommen“, bemängelt Schmidt die finanzielle Situation. Hier sieht er sowohl die Landes- als auch die Bundesregierung in der Pflicht, den Kommunen mehr Geld zur Verfügung zu stellen.
Persönliches Engagement und Schaffenskraft
Josef Schmidt ist 42 Jahre alt und bewirtschaftet den Biolandhof Grenzmühle. Er hat eine abgeschlossene Berufsausbildung als Landwirt und Gärtner und ist seit Kurzem auch Metzgermeister. Neben der Tätigkeit als Betriebsleiter eines biologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebs engagiert er sich seit vielen Jahren unter anderem in der Konzeptionierung für die Ökomoderegion Steinwald sowie für das aktuell entstehende Großweide-Projekt „Wilde Weide Waldnaab Aue“ maßgeblich.
Zudem initiierte er zwei große Projekte zum Thema Mohn und deren Anbau und Vermarktung und erarbeitete zusammen mit der FH Erfurt ein Forschungsvorhaben zur Züchtung eigener Mohnsorten. Politisch ist Josef Schmidt Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag Tirschenreuth und im Stadtrat Erbendorf. Darüber hinaus ist Schmidt Vorsitzender des Bioland e.V., dem größten Ökoanbauverband in Deutschland.




