Erste Palliativ-Tour im Landkreis startet in Grafenwöhr

Erste Palliativ-Tour im Landkreis startet in Grafenwöhr
Am vergangenen Sonntag lud die Caritas Grafenwöhr zum Tag der offenen Tür in den Alten Weg ein, wo zahlreiche Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit nutzten, sich über die vielfältigen Dienste der Einrichtung zu informieren. Ein besonderer Höhepunkt war die Vorstellung der neuen Allgemeinen Ambulanten Palliativversorgung, die ab 1. Oktober erstmals im Landkreis angeboten wird. Im Rahmen der Veranstaltung segnete Kaplan Naresh Manda das neue Einsatzfahrzeug, das zuvor feierlich enthüllt worden war.
Unterstützung im Alltag – vielfältig und nah am Menschen
Die Angebote der Caritas wurden an diesem Tag anschaulich präsentiert und machten deutlich, wie vielfältig die Unterstützungsmöglichkeiten sind. Ob ein mobiler Friseur oder eine Fußpflege nach Hause kommt, oder begleitete Fahrten mit einem Fahrzeug, das speziell mit einem Drehsitz ausgestattet ist, um das Einsteigen zu erleichtern, Begleitung bei Arztgesprächen oder Hilfe beim Einkaufen und im Haushalt – die Caritas Grafenwöhr hört genau hin, was ihre Patienten brauchen und hat für viele Alltagssituationen eine Lösung parat. Neben ambulanter Pflege gehören dazu auch hauswirtschaftliche Betreuung, mobile Betreuung und Begleitung, der Hausnotruf und die Tagespflege am Alten Weg.
Das Rahmenprogramm war bunt und abwechslungsreich: Kinder freuten sich über Hüpfburg und Spiele, für das leibliche Wohl sorgten Langos, Kaffee und Kuchen. Besucher konnten in einem Alterssimulationsanzug den Alltag älterer Menschen nachempfinden und an Mitmachübungen zur Sturzprophylaxe teilnehmen. Vorträge zu Demenz sowie zu aktuellen Änderungen in der Pflegeversicherung rundeten das Angebot ab. Die Fachstelle für pflegende Angehörige stand zudem für Fragen zur Verfügung.
Erste Allgemeine Ambulante Palliativ-Tour im Landkreis
Besonders im Mittelpunkt stand die neue Ambulante Palliativ-Tour. „In der getakteten ambulanten Pflege bleibt oft zu wenig Zeit für die Bedürfnisse schwerkranker Menschen. Mit der Palliativ-Tour können wir das ändern“, erklärte Pflegedienstleitung Nadine Brüderer. Die Tour richtet sich an Menschen am Lebensende, beispielsweise mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen, schweren Herz- oder Lungenerkrankungen oder Demenz. Ziel ist es, die verbleibende Lebenszeit so angenehm wie möglich zu gestalten, Symptome wie Atemnot, Schmerzen oder Ängste zu lindern und unnötige Krankenhausaufenthalte zu vermeiden. „Wir machen das, was die Patientinnen und Patienten gerade brauchen – von Schmerztherapie über Atemunterstützung bis hin zu psychosozialer Begleitung und Beratung der Angehörigen“, erläuterte Heidi Schupfner, Palliativfachkraft und Leiterin der Tour. Das Besondere daran: Für jede betreute Person kann deutlich mehr Zeit eingeplant werden – bis zu drei Stunden täglich. Grundlage ist eine ärztliche Verordnung.
Neues Einsatzfahrzeug als Ergebnis eines Kunstprojekts
Nach der Vorstellung wurde das neue Fahrzeug feierlich enthüllt, das von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Eschenbach unter Leitung von Fachlehrerin Ursula Gallersdörfer im Rahmen eines Kunstprojekts der letztjährigen neunten Klasse gestaltet worden war. Mit einem bunten Lebensbaum und einer Friedenstaube zieht es die Blicke auf sich. „Farben am Lebensende? Wir wollen graue Tage etwas bunter machen und dem Leben einen Farbtupfer geben“, so Schupfner. Kaplan Naresh Manda sprach anschließend seinen Segen und wünschte dem Caritas-Team allzeit gute Fahrt.


